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Heisse Affaere in Cornwall

Heisse Affaere in Cornwall

Titel: Heisse Affaere in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rice
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blickte sie Rye an. Ohne dass sie etwas dagegen tun konnte, gingen ihr wieder die scheußlichen Bilder aus ihrer Kindheit durch den Kopf: ihr Vater – mit gerötetem Gesicht, Hose und Slip um die Knöchel baumelnd –, der mit seinen großen Händen die Hüften seiner jungen Sekretärin umfasste und immer wieder von hinten gegen ihren Po stieß.
    „Aber ich … ich tue das doch nicht!“, flüsterte sie entsetzt.
    Die Erinnerungen wurden so übermächtig, dass sie sogar die Geräusche und den Geruch von damals wahrzunehmen glaubte, als stünde sie gerade im Büro ihres Vaters und als läge die Sache nicht über zehn Jahre zurück.
    „Mir … mir wird schlecht.“ Sie presste sich die Hände auf den Magen und stürmte hinaus.
    „So, so, du hast also nicht mit ihr geschlafen?“, höhnte Phil.
    Und Rye musste sich eingestehen, dass er das Hindernis möglicherweise unterschätzt hatte.

5. KAPITEL
    Maddy hielt sich den schmerzenden Magen und betrachtete blinzelnd ihr Spiegelbild. Frankensteins Braut, dachte sie ironisch. Glücklicherweise hatte sie keine Zeit zum Frühstücken gehabt. Doch ihr aschfahler Teint und die dunklen Schatten unter ihren Augen wirkten nicht gerade vorteilhaft.
    Sie spritzte sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht und richtete sich auf, als jemand hinter ihr die Damentoilette betrat.
    „Habe ich mir von Phil geborgt“, sagte Rye und reichte ihr eine noch verpackte Zahnbürste und eine Tube Zahnpasta.
    Fest entschlossen, von dieser fürsorglichen Geste nicht gerührt zu sein, riss Maddy ihm die Sachen praktisch aus der Hand. „Du kannst nicht einfach in die Damentoilette kommen“, erklärte sie ihm.
    „Doch, kann ich. Wie du ja weißt, gehört mir das Café.“
    „Danke, dass du mich dran erinnerst“, erwiderte Maddy ironisch und wappnete sich für den nächsten Übelkeitsanfall, der jedoch merkwürdigerweise ausblieb.
    Sie putzte sich die Zähne und ignorierte Rye, war sich seiner Anwesenheit jedoch die ganze Zeit sehr bewusst. Anschließend wusch sie sich den Mund aus und band sich den Pferdeschwanz neu. Jetzt hatte Frankensteins Braut zumindest einen frischeren Atem.
    „Warum hast du so extrem auf die Neuigkeit reagiert, dass ich der Besitzer des Cafés bin?“ Rye sah sie durchdringend an.
    Nein, sie würde ihm auf keinen Fall von ihren schrecklichen Kindheitserinnerungen erzählen. Das war viel zu persönlich. „Ich muss weiterarbeiten“, erwiderte sie.
    Doch Rye hielt sie am Arm fest, als sie an ihm vorbeigehen wollte. „Du hast den Rest des Tages frei, Phil hat schon eine Vertretung organisiert. Und du wirst nicht gehen, bevor ich weiß, was los ist. Du warst ja kurz davor, ohnmächtig zu werden.“
    Sie löste ihren Arm aus seiner Umklammerung. „Ich war … erschüttert.“ Das stimmte sogar. „Du hättest mir gleich sagen sollen, dass dir das Café gehört.“
    „Warum spielt das eine Rolle?“ Wieder sah er sie durchdringend an.
    „Darauf brauche ich nicht zu beantworten.“
    Rye legte ihr eine Hand auf die Wange. „Hat dir jemand etwas angetan? Jemand, für den du gearbeitet hast?“
    Als Maddy seinen angespannten Gesichtsausdruck sah, wusste sie, dass mehr hinter seiner Frage steckte als bloße Neugier. „Nein“, erwiderte sie und schob seine Hand weg. „Es … es ist lange her und nicht mehr wichtig.“
    „Doch, das ist es. Denn wenn wir die Sache nicht klären, muss ich dich entlassen.“
    „Was? Warum? Ich arbeite wirklich hart und …“
    „Darum geht es doch gar nicht, und das weißt du auch.“ Als Rye erneut ihr Gesicht umfasste, schob sie seine Hand heftiger weg.
    „Und worum geht es dann?“, fragte sie aufgebracht, da sie es sich einfach nicht leisten konnte, die Stelle als Kellnerin zu verlieren. Und das habe ich auch nicht verdient, nur weil ich mit ihm geschlafen habe, dachte sie.
    „Mir bleibt gar nichts anderes übrig, als dich zu feuern“, erklärte Rye in jenem betont sachlichen Ton, in dem er schon zuvor einige unfassbare Dinge gesagt hatte. „Denn du willst nicht mit mir schlafen, weil ich dein Chef bin.“
    Fassungslos sah Maddy ihn an. Während sie noch versuchte, ihre Gedanken zu ordnen und einen zusammenhängenden Satz herauszubringen, kam die ältere Dame herein, der sie vor einer Weile Frühstück serviert hatte.
    „Alles in Ordnung, meine Liebe?“, fragte sie und rückte ihre Brille zurecht. „Sie sehen ein wenig blass aus.“
    Als Rye sich räusperte, bemerkte die Frau auch ihn. „Junger Mann, Sie sind hier falsch“, wies sie

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