Heisse Affaere in Cornwall
nichts, dachte sie.
„Das muss ein ziemlicher Schock für dich gewesen sein“, stellte er fest.
„Eigentlich nicht“, erwiderte Maddy und blinzelte, als die Tränen sie zu überwältigen drohten. „Ich wusste schon, dass er nicht treu war. Er und meine Mutter haben sich ständig wegen seiner ‚Schlampen‘ gestritten.“
„Hast du es deiner Mutter erzählt?“, fragte Rye sanft.
Als Maddy den Kopf schüttelte, drohte ihr eine Träne übers Gesicht zu laufen, die sie schnell wegwischte. „Nein.“
„Und wie hat dein Vater reagiert?“
„Er hat mich angeschrien und gesagt, ich solle draußen warten.“ Sie lachte traurig. „Die arme Sekretärin lief puterrot an – ihr war das Ganze viel unangenehmer als ihm.“
Bei der Erinnerung an die gedämpften Geräusche, die durch die geschlossene Tür gedrungen waren, während sie draußen mit zitternden Händen das Geschenk in den Mülleimer geworfen hatte, schauderte Maddy. „Zehn Minuten später kam Dad aus dem Büro und erklärte mir, er habe eben Bedürfnisse, die meine Mutter nicht stillen könne. Das würde aber nicht bedeuten, dass er sie nicht liebe.“
Sie stellte fest, wie abstoßend sie die Erinnerung an sein zufriedenes, gerötetes Gesicht und seinen verschwitzten Geruch noch immer fand. „Und dann ist er mit mir in unser Lieblingsrestaurant gegangen.“ Wo er ignoriert hatte, dass sie keinen Bissen hatte hinunterbringen können.
„Eine Woche später konnte er meine Mutter überreden, ihn wieder aufzunehmen – indem er sie mit einer Luxusreise nach Paris köderte. Danach ist nie wieder ein Wort über die Sache verloren worden.“
Rye strich ihr übers Haar und ließ die Hand in ihrem Nacken ruhen. „Und du hast nie mit jemandem darüber geredet?“
„Doch, mit Cal, aber erst Jahre später.“
„Wer ist Cal?“, fragte Rye und zog die Augenbrauen zusammen.
Ein feines Lächeln umspielte Maddys Mund. Hätte sie es nicht besser gewusst, wäre sie überzeugt gewesen, dass Rye eifersüchtig war. „Mein Bruder. Er ist Anwalt.“
Sein Gesicht entspannte sich wieder. „Und was hat er dazu gesagt?“
„Er fand, ich solle die Sache einfach vergessen.“
„Aber das konntest du nicht“, stellte Rye einfühlsam fest. „Und deshalb hast du beschlossen, niemals mit deinem Chef zu schlafen.“
Sie atmete aus und entspannte sich. „Ich kann gar nicht fassen, dass ich dir das alles erzählt habe“, sagte sie. „Du hältst mich bestimmt für hysterisch, weil ich mich noch immer über etwas aufrege, das schon vor so langer Zeit passiert ist.“
Wieder strich Rye ihr übers Haar und umfasste dann ihr Gesicht. „Ist dir immer noch schlecht?“
Selbst überwältigt angesichts dieser Erkenntnis, schüttelte sie den Kopf. Jetzt wurde ihr bei der Erinnerung nicht mehr schlecht, das Erlebnis kam ihr einfach nur armselig vor.
„Bist du dir sicher?“ Rye neigte den Kopf und streifte mit seinem Mund sanft ihren. „Nicht dass du plötzlich anfängst zu würgen …“
Vor Erleichterung fast schwindelig, lachte Maddy auf. „Du willst doch wohl nicht vorschlagen, dass wir hier miteinander schlafen?“, fragte sie atemlos, als seine Hand unter ihr T-Shirt glitt.
„Ich will in dir sein, Maddy.“ Er öffnete ihren BH, umfasste eine Brust und strich über die empfindsame Spitze.
Angesichts seiner Worte verkrampfte Maddy sich plötzlich, denn sie musste daran denken, wie sie ihn das erste Mal in sich gespürt hatte.
„Das wird nicht funktionieren“, sagte sie, wich zur Seite und strich sich das T-Shirt glatt.
„Warum nicht?“ Rye legte ihr die Hände auf die Hüften.
„Du bist ein bisschen … ein bisschen zu …“ Sie ließ den Blick zu seiner Hose gleiten und errötete angesichts seiner Erregung, die noch heftiger wirkte als beim letzten Mal. „Wir könnten doch etwas anderes machen“, schlug sie dann vor, ohne jedoch zu wissen, was das sein könnte.
Ryes Verlangen war so stark, dass er nicht wusste, ob er über Maddys arglosen Vorschlag lachen oder frustriert aufschreien sollte. „War ich denn so rüpelhaft?“
„Nein“, beschwichtigte sie und errötete noch mehr. „Es ist nicht deine Schuld.“
Offenbar wollte sie ihm nicht wehtun, wie Rye mit einem merkwürdigen Ziehen in der Brust feststellte. Was für eine Ironie: Seit er sechzehn war, hatten sich die Frauen ihm geradezu an den Hals geworfen. Und nie hatte sich – außer Marta jenes eine Mal – auch nur eine davon beschwert. Bis jetzt.
„Es ist ein … ein anatomisches
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