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Heiße Beute

Heiße Beute

Titel: Heiße Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Nachttisch legen würdest.«
    Ich sah mir die Fernbedienung genauer an. »Kommt die auch auf die Rechnung?«
    »Welche Rechnung? Was wir beide uns gegenseitig geben, ist nicht zu bezahlen, nie und nimmer, nicht mit Geld, nicht mit Gefühlen. Und jetzt muss ich zurück an die Arbeit.«
    Er wandte sich zum Gehen, aber ich packte ihn am Hemdkragen. »So schnell kommst du mir nicht davon. Wir sind hier nicht im Film. Hier geht es um mich. Was meinst du damit? Was ist nicht mit Geld und nicht mit Gefühlen zu bezahlen?«
    »So läuft das eben.«
    »Und was für eine Arbeit ist das, an die du jetzt zurückmusst?«
    »Ich führe gerade im Auftrag einer Behörde eine Überwachung durch. Du und ich, wir beide sind unabhängige Unternehmer. Du wirst doch jetzt nicht etwa Einzelheiten von mir verlangen, oder?«
    Ich ließ seinen Hemdkragen los und stieß einen Seufzer aus. »Das kann ich nicht. Es wird nicht funktionieren.«
    »Ich weiß«, sagte Ranger. »Du musst mit Morelli ins Reine kommen.«
    »Wir brauchten mal eine Auszeit voneinander.«
    »Ich halte mich nur zurück, weil es meinen Absichten entgegenkommt. Aber ich bin auch Opportunist, und ich fühle mich zu dir hingezogen. Und wenn mir deine und Morellis Auszeit zu lange dauert, lande ich sowieso irgendwann wieder in deinem Bett. Wenn ich es wirklich wollte, könnte ich dich ganz von Morelli wegbringen. Aber das wäre für alle Beteiligten nicht von Vorteil.«
    »Liebe Güte.«
    Ranger lachte. »Schließ deine Tür ab.« Und schon war er verschwunden.
    Ich schloss die Tür ab und schob den Bodenriegel vor. Den onanierenden Hasen hatte ich fast schon wieder vergessen, das war Rangers Verdienst. Wenn es mir jetzt nur noch gelänge, auch nicht mehr an Ranger zu denken … Es stimmte ja, was er sagte, alles, ausgenommen – möglicherweise – das mit Morelli. Morelli könnte ich nicht so einfach vergessen. Oft genug im Laufe der Jahre hatte ich es versucht, und nie hatte ich Erfolg damit gehabt.
    Mein Telefon klingelte, der Teilnehmer am anderen Ende machte Kussgeräusche. Ich legte auf, und wieder klingelte es. Noch mehr Kussgeräusche. Als es das dritte Mal klingelte, zog ich den Stecker aus der Dose.
    Eine halbe Stunde später stand jemand vor meiner Tür.
    »Ich weiß, dass du da bist«, schrie Vinnie. »Dein Auto steht auf dem Parkplatz.«
    Ich schob den Bodenriegel zur Seite, machte anschließend die Türschlösser auf und hängte die Vorlegekette aus.
    »Meine Fresse«, sagte Vinnie, als sich endlich vor ihm die Tür öffnete. »Man könnte meinen, du würdest Wunder was für Schätze in diesem Rattenloch horten.«
    »Ich bin der Schatz.«
    »Als Kopfgeldjägerin taugst du jedenfalls nicht. Wo ist Bender? Mir bleiben noch zwei Tage, Bender aufzutreiben, andernfalls muss ich das Geld ans Gericht zahlen.«
    »Und deswegen bist du hergekommen, um mir das zu sagen?«
    »Ja. Ich habe mir gedacht, vielleicht müsste man dir das mal wieder ins Gedächtnis zurückrufen. Meine Schwiegermutter ist zu Hause zu Besuch, die macht mich wahnsinnig. Ist doch eine gute Gelegenheit zu fliehen und Bender zu suchen. Ich habe versucht dich anzurufen, aber dein Telefon funktioniert nicht.«
    Was soll’s, ich hatte ohnehin nichts Besseres zu tun. Ich hockte da wie eine Gefangene in meiner eigenen Wohnung, und mein Telefon war abgestellt.
    Vinnie sagte ich, er sollte unten in der Eingangshalle auf mich warten, dann begab ich mich auf die Suche nach meinem Pistolengürtel. Ich wurde fündig und kam in die Halle mit dem schwarzen Nylonholster und meiner geladenen 38er.
    »Alle Achtung«, sagte Vinnie schwer beeindruckt. »Endlich meinst du es mal ernst.«
    Genau. Ich meinte es ernst. Ich wollte mich nicht von einem Hasen betatschen lassen. Wir fuhren von dem Parkplatz herunter, ich am Steuer, Vinnie spielte am Radio herum. Ich fuhr Richtung Stadtzentrum, sah mit einem Auge auf die Straße vor mir, mit dem anderen in den Rückspiegel. Ein grüner Geländewagen fuhr hinter mir auf, wechselte die Spur und überholte mich. Der Mann am Steuer trug eine Clinton-Maske, auf dem Beifahrersitz hockte wieder der fette, hässliche Hase. Der Hase drehte sich zur Seite, stellte sich auf den Sitz, steckte den Kopf durch das Verdeck und sah sich nach mir um. Seine Ohren flatterten im Wind, und er hielt sich seinen blöden Hasenkopf mit beiden Händen.
    »Der Hase!«, rief ich. »Mach ihn kalt. Nimm meine Pistole und schieß auf ihn.«
    »Bist du wahnsinnig?«, sagte Vinnie. »Ich kann doch nicht auf

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