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Heiße Beute

Heiße Beute

Titel: Heiße Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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tauchte neben dem Rahmen der Badezimmertür auf. »Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich mich mal umschaue, oder?«
    »Doch! Ich habe was dagegen! Habe ich Ihnen nicht ausdrücklich gesagt, Sie sollen auf dem Sofa sitzen bleiben? Was ist mit Lula? Die sollte auf Sie aufpassen,«
    »Lula steht Schmiere. Dazu braucht man keine zwei Leute, deswegen habe ich mich entschieden, Ihnen zu helfen. Haben Sie sich schon in Annies Zimmer umgetan? Ich war gerade drin und konnte nichts Auffälliges entdecken, nur ihre Bilder, die sind wirklich gruselig. Haben Sie sich die mal angesehen? Eins sage ich Ihnen, das Kind muss ganz schön verdorben sein. Diese Gewalt überall. Wie im Fernsehen.«
    »Ich habe nur das Bild mit dem rotgrünen Haus gesehen.«
    »War das Rot so ein Blutrot?«
    »Nein. Das Rot war für die Fenster.«
    »Achtung«, ließ sich Lula aus dem Zimmer unten vernehmen.
    Mist. Ich hasse dieses
Achtung.
»Was ist?«, brüllte ich.
    »Ein Wagen hat sich hinter deinen Honda gestellt.«
    Ich spähte aus Evelyns Schlafzimmerfenster nach draußen. Es war ein schwarzer Lincoln Towncar. Zwei Kerle stiegen aus und kamen auf die Haustür zu. Ich packte Kloughn an der Hand und zog ihn hinter mir her die Treppe hinunter. Keine Panik, dachte ich. Die Tür ist verschlossen. Und hineinschauen können die beiden auch nicht. Mit stummen Gesten bedeutete ich Kloughn und Lula, sich still zu verhalten. Wir standen da wie lebende Statuen, wagten kaum zu atmen, als einer der beiden Männer an der Haustür rüttelte.
    »Keiner da«, sagte einer.
    Vorsichtig atmete ich aus. Jetzt würden sie ja wohl wieder abziehen, oder? Falsch. Man hörte, wie ein Schlüssel ins Schloss gesteckt wurde. Es machte Klick, und die Tür wurde aufgestoßen.
    Lula und Kloughn duckten sich hinter meinem Rücken. Vor uns standen die beiden Männer, wichen nicht von der Stelle.
    »Sie wünschen?«, fragte ich, so als gehörte ich hierher.
    Die Männer waren Ende vierzig, Anfang fünfzig, mittelgroß, robust. Sie trugen Straßenanzüge. Beide waren relativ hellhäutig. Über den Anblick des Trio Infernale in Evelyns Haus schienen sie nicht gerade sonderlich erfreut zu sein.
    »Wir wollten zu Evelyn«, sagte einer der beiden.
    »Die ist nicht da«, sagte ich. »Und mit wem habe ich das Vergnügen, bitte schön?«
    »Eddie Abruzzi. Und das hier ist mein Geschäftspartner Melvin Darrow.«

3
    Ach du dickes Ei! Eddie Abruzzi. Der Tag war gelaufen.
    »Mir ist zu Ohren gekommen, dass Evelyn ausgezogen ist«, sagte Abruzzi. »Sie wissen nicht zufällig, wo sie sich aufhält, oder?«
    »Nein«, sagte ich. »Aber wie Sie selbst sehen, ist sie nicht ausgezogen.«
    Abruzzi schaute sich um. »Ihre Möbel stehen noch da. Aber das muss nicht bedeuten, dass sie nicht doch ausgezogen ist.«
    »Na ja, praktisch gesehen …«, fing Kloughn an.
    Abruzzi sah Kloughn scharf an. »Wer sind Sie?«
    »Ich bin Albert Kloughn. Evelyns Anwalt.«
    Das rief ein Lächeln auf Abruzzis Gesicht hervor. »Evelyn hat einen Clown als Anwalt engagiert. Großartig.«
    »Mein Name schreibt sich mit K, KLOUGHN«, verteidigte sich Kloughn.
    »Und ich bin Stephanie Plum«, stellte ich mich vor.
    »Sie kenne ich«, sagte Abruzzi. Seine Stimme war unheimlich ruhig, und seine Pupillen waren auf die Größe von Nadelspitzen geschrumpft. »Sie haben Benito Ramirez getötet.«
    Benito Ramirez war ein Schwergewichtsboxer, der mehrmals versucht hatte mich umzubringen und schließlich auf der Feuerleiter meines Hauses erschossen worden war, als er sich gerade anschickte, durch ein Fenster in meine Wohnung zu springen. Ramirez war ein krankhaft veranlagter Krimineller und ein durch und durch böser Mensch, dem es Vergnügen bereitete und der Kraft daraus schöpfte, andere Menschen zu quälen.
    »Ramirez gehörte mir«, sagte Abruzzi. »Ich hatte viel Zeit und Geld in ihn investiert. Und ich habe ihn verstanden. Wir teilten viele Hobbys.«
    »Ich habe ihn nicht getötet«, sagte ich. »Das wissen Sie doch.«
    »Sie haben vielleicht nicht selbst abgedrückt, aber getötet haben Sie ihn dennoch.« Er wandte sich an Lula. »Und wer Sie sind, weiß ich auch. Sie waren eine von Benitos Nutten. War es schön, zusammen mit Benito? Hat es Ihnen Spaß gemacht? Fühlten Sie sich privilegiert? Haben Sie was dabei gelernt?«
    »Mir ist schlecht«, sagte Lula und wurde ohnmächtig. Sie plumpste gegen Kloughn und riss ihn mit sich zu Boden.
    Lula war brutal misshandelt worden von Ramirez. Er hatte sie gefoltert und sie liegen

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