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Heiße Beute

Heiße Beute

Titel: Heiße Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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gelassen, im Glauben, sie sei tot. Aber Lula war nicht gestorben. Lula umzubringen war gar nicht so einfach.
    Im Gegensatz zu Kloughn, der so aussah, als wollte er jeden Moment die Löffel abgeben. Kloughn lag eingequetscht unter Lula, nur ein Fuß ragte hervor, wie die böse Hexe des Ostens aus
Der Zauberer von Oz,
als Dorothys Haus auf sie stürzte. Er gab einen Laut von sich, der irgendwo zwischen einem Quieken und einem Todesröcheln anzusiedeln war.
    »Hilfe«, flüsterte er. »Ich kriege keine Luft.«
    Darrow schnappte sich ein Bein, ich einen Arm von Lula, und mit vereinten Kräften rollten wir sie von Kloughn herunter.
    Kloughn blieb einen Moment liegen, die Augen glasig, der Atem flach. »Habe ich mir irgendwas gebrochen? Habe ich mir in die Hose gemacht?«
    »Was haben Sie hier zu suchen?«, fragte Abruzzi. »Wie sind Sie überhaupt hier hereingekommen?«
    »Wir wollten Evelyn besuchen«, sagte ich. »Die Hintertür war offen.«
    »Tragen Sie und Ihre fette Nuttenfreundin immer Gummihandschuhe?«
    Lula schlug ein Auge auf. »Wer hat hier
fett
gesagt?« Jetzt schlug sie auch das andere Auge auf. »Was ist passiert? Warum liege ich auf dem Boden?«
    »Du bist ohnmächtig geworden«, sagte ich zu ihr.
    »Lüge«, sagte sie und kam auf die Beine. »Ich werde nie ohnmächtig. Ich bin noch nie in meinem Leben umgekippt.«
    Sie sah hinüber zu Kloughn, der immer noch auf dem Rücken lag. »Was ist denn mit dem los?«
    »Du bist auf ihn draufgefallen.«
    »Sie haben mich zerquetscht wie eine Fliege«, sagte Kloughn und kam nur mit Anstrengung wieder hoch. »Ich kann von Glück sagen, dass ich noch lebe.«
    Abruzzi musterte eine Weile unser Gespann. »Das hier ist mein Besitz«, sagte er. »Brechen Sie ja nicht noch mal hier ein. Mir egal, ob Sie Freunde oder Anwalt der Familie sind oder ob doch nur keifende Waschweiber. Kapiert?«
    Ich presste die Lippen aufeinander und sagte nichts.
    Lula trat von einem Fuß auf den anderen. »Hunh«, brummte sie.
    Kloughn nickte heftig. »Ja, Sir, verstanden. Null problemo. Diesmal sind wir nur gekommen, weil wir …«
    Lula trat ihm gegen die Wade.
    »Aua«, schrie Kloughn, knickte in der Taille um und hielt sich das Bein.
    »Raus aus meinem Haus«, sagte Abruzzi. »Und lassen Sie sich ja nicht mehr hier blicken.«
    »Evelyns Familie hat mich engagiert, ihre Interessen zu vertreten. Dazu gehört, dass man auch ab und zu hier nach dem Rechten sieht.«
    »Sie wollen mich offenbar nicht verstehen«, sagte Abruzzi.
    »Ich habe Ihnen gesagt, Sie sollen sich verpissen. Halten Sie sich von diesem Haus fern und mischen Sie sich nicht in Evelyns Angelegenheiten ein.«
    Sämtliche Alarmglocken schrillten in meinem Kopf. Warum war Abruzzi so besorgt um Evelyn? Er war doch bloß ihr Vermieter. Nach meinem Verständnis war diese Immobilie für sein Unternehmen auch gar nicht von Bedeutung.
    »Und wenn wir uns doch einmischen?«
    »Könnte es unangenehm für Sie werden. Ich weiß, wie man Frauen das Leben schwer macht. Das war eine gemeinsame Stärke von Benito und mir. Wir wussten, wie man die Aufmerksamkeit von Frauen erlangt. Sagen Sie mir«, bat mich Abruzzi, »welche Gefühle bewegten Benito in seinen letzten Minuten? Hat er leiden müssen? Hatte er Angst? Wusste er, dass er sterben wird?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte ich. »Er war auf der anderen Seite der Fensterscheibe. Ich weiß nicht, welche Gefühle ihn bewegten.« Außer einer wahnsinnigen Wut.
    Abruzzi stierte mich dumpf an. »Das Schicksal ist eine komische Sache. Zum zweiten Mal treten Sie nun in mein Leben. Und wieder stehen Sie auf der falschen Seite. Ich bin gespannt, wie sich dieser Feldzug entwickeln wird.«
    »Was für ein Feldzug?«
    »Ich habe Militärgeschichte studiert. Und in gewisser Hinsicht handelt es sich hierbei um einen Krieg.« Er vollführte ein kleine Geste mit der Hand. »Das heißt, vielleicht nicht gerade um einen Krieg, aber ein Geplänkel. Wie auch immer, es ist ein Wettkampf, wenn Sie so wollen. Und weil ich heute meinen großzügigen Tag habe, gebe ich Ihnen eine Chance: Sie halten sich von diesem Haus und von Evelyn fern, und ich lasse Sie dafür ziehen. Damit haben Sie sich Amnestie erkauft. Wollen Sie aber weiter im Rennen bleiben, zählen Sie für mich zu den feindlichen Truppen. Das Kriegsspiel kann beginnen.«
    Oh, Mann. Der Kerl tickt ja wohl nicht ganz richtig, Totalschaden.
Stopp!
Ich hielt eine Hand hoch als Zeichen, dass er aufhören sollte. »Ich habe keine Lust auf Kriegsspiele. Ich

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