Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiße Beute

Heiße Beute

Titel: Heiße Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
gefälligst deine Pommes.«
    Als Erste auf der Liste stand eine gewisse Barbara Ann Guzman. Sie wohnte in einem hübschen Viertel mit Einfamilienhäusern in East Brunswick. Zwei Häuser weiter wohnte Kathy Snyder, die ebenfalls auf der Liste stand. An beide Häuser grenzten Garagen, die aber fensterlos waren.
    Vor dem Haus der Guzmans hielt Ranger an. »Die beiden Frauen müssten eigentlich bei der Arbeit sein.«
    »Sollen wir einbrechen?«
    »Nein. Wir klingeln an der Tür – vielleicht sind ja die Kinder da.«
    Wir klingelten zweimal, keinerlei Kindergeschrei war zu hören. Ich kroch hinter eine Azalee und spähte in das Wohnzimmerfenster von Barbara Ann. Das Licht war aus, der Fernseher lief nicht, auf dem Boden lagen keine abgestellten Kinderschühchen.
    Wir gingen zwei Häuser weiter zu Kathy Snyder und klingelten an der Tür. Eine alte Dame öffnete uns.
    »Ich möchte zu Kathy«, sagte ich zu der Frau.
    »Die ist bei der Arbeit«, sagte sie. »Ich bin ihre Mutter. Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«
    Ranger reichte der Frau einen Stapel Fotos. »Kennen Sie eine dieser Personen?«
    »Das hier ist Dotty«, sagte die Frau. »Und das ist ihre Freundin. Die haben hier bei Barbara Ann übernachtet. Kennen Sie Barbara Ann?«
    »Barbara Ann Guzman?«, sagte Ranger.
    »Ja. Da fällt mir ein, es war nicht gestern Abend, es war vorgestern. Volles Haus für Barbara Ann, kann ich Ihnen sagen.«
    »Wissen Sie, wo sie sich jetzt aufhalten?«
    Sie sah sich das Foto noch einmal an und schüttelte den Kopf. »Nein. Vielleicht weiß Kathy etwas. Ich habe sie nur kurz gesehen, weil ich gerade spazieren war. Ich gehe abends immer einmal um den Block, als kleines Training, und da habe ich sie im Auto vorbeifahren sehen.«
    »Wissen Sie noch, was für ein Auto das war?«, fragte Ranger.
    »Ein ganz normales Auto. Ich glaube, es war blau.« Sie sah erst Ranger, dann mich an. »Ist irgendwas?«
    »Die andere Frau, Dottys Freundin, hatte etwas Pech. Wir wollen ihr helfen, die Sache wieder in Ordnung zu bringen«, sagte ich.
    Die dritte Frau auf der Liste wohnte in einem Mietshaus in New Brunswick. Zuerst fuhren wir in die Tiefgarage, suchten systematisch die Reihen parkender Autos nach Dottys blauem Honda oder Evelyns grauem Sentra ab. Ohne Erfolg. Wir parkten den Wagen und begaben uns mit dem Aufzug in den fünften Stock. Dort klingelten wir an Pauline Woods Tür, keine Reaktion. Auch ein Versuch bei den Nachbarn war fruchtlos. Ein letztes Mal klopfte Ranger an Paulines Tür, dann öffnete er sie. Ich blieb draußen, Schmiere stehen. Fünf Minuten später stieß Ranger wieder zu mir und schloss Paulines Wohnungstür hinter sich ab.
    »Nichts Auffälliges«, sagte er. »Nichts, was darauf hingedeutet hätte, dass Dotty hier war. Kein Zettel mit einer Nachsendeadresse an einer deutlich sichtbaren Stelle.«
    Wir fuhren aus der Tiefgarage heraus und einmal quer durch die Stadt auf unserem Weg nach Highland Park. New Brunswick ist ein Collegestädtchen, auf der einen Seite Rutgers State, auf der anderen Douglass College. Ich habe meinen Abschluss auf dem Douglass College gemacht, ohne Auszeichnung. Mit meiner Note zählte ich in meinem Jahrgang zu jenen 98 Prozent, die immerhin einen Abschluss zustande gebracht haben, und darüber war ich ziemlich froh. In der Bibliothek bin ich regelmäßig eingepennt, und im Geschichtsseminar hing ich meinen Tagträumen nach. In Mathe bin ich zweimal durchgefallen, die Wahrscheinlichkeitsrechnung habe ich nie richtig begriffen. Zum einen: Interessiert das irgendwen, ob man eine weiße oder eine schwarze Kugel aus dem Beutel angelt? Zum anderen: Wenn es einem auf die Farbe ankommt, warum soll man das dann dem Zufall überlassen? Guck in den Scheiß Beutel, und nimm dir die Farbe, die dir gefällt.
    In dem Alter, als ich aufs College wechselte, hatte ich jede Hoffung, mal wie Superman fliegen zu können, aufgegeben.
    Für irgendeine alternative Beschäftigung konnte ich mich allerdings auch nie so recht erwärmen. Als Kind habe ich Donald-Duck- und Dagobert-Duck-Comics gelesen. Dagobert Duck gondelte dauernd in der Weltgeschichte herum, fuhr an exotische Orte auf der Suche nach Gold. Wenn er sein Gold dann gefunden hatte, brachte er es in seinen Speicher und schichtete seine Geldhaufen mit einer Planierraupe um. Ein cooler Job, fand ich. Auf Abenteuerreise gehen, Gold entdecken, mit der Planierraupe im Geld baggern. Muss doch lustig sein. Sie ahnen also den Grund für meine mangelnde Motivation, gute

Weitere Kostenlose Bücher