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Heiße Beute

Heiße Beute

Titel: Heiße Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Noten zu ergattern. Wozu braucht man als Baggerführer gute Noten?
    »Ich bin hier aufs College gegangen«, sagte ich zu Ranger.
    »Sind zwar schon einige Jährchen her, aber wenn ich so durch die Stadt fahre, komme ich mir immer noch wie eine Studentin vor.«
    »Warst du eine gute Studentin?«
    »Ich war sauschlecht. Trotzdem ist irgendwie was hängen geblieben. Und du, hast du ein College besucht?«
    »Rutgers University, den Campus in Newark. Nach zwei Jahren bin ich zur Armee gegangen.«
    Als ich Ranger kennen lernte, hätte mich das noch gewundert. Jetzt wunderte mich gar nichts mehr bei Ranger.
    »Die letzte Frau auf der Liste ist auch gerade bei der Arbeit, aber ihr Mann müsste zu Hause sein«, sagte Ranger. »Er beliefert die Universitätsmensa, und er fängt erst um vier Uhr an. Der Mann heißt Harold Bailey, seine Frau heißt Louise.«
    Wir bahnten uns einen Weg durch ein Viertel, das aus älteren Gebäuden bestand, meist zweigeschossigen Schindelhäusern mit Veranden, die die gesamte Breite des Hauses einnahmen, und frei stehenden Einzelgaragen auf der Rückseite. Die Häuser waren weder groß noch klein. Viele waren im Laufe der Jahre billig renoviert worden, mit falschen Backsteinfassaden oder Verglasungen der Veranden, um zusätzlich Raum zu gewinnen.
    Wir hielten an und gingen auf das Haus der Baileys zu. Ranger klingelte und, wie erwartet, öffnete uns ein Mann. Ranger stellte sich vor und hielt dem Mann ein Foto hin.
    »Wir suchen Evelyn Soder«, sagte Ranger. »Vielleicht können Sie uns weiterhelfen. Haben Sie eine der Personen auf dem Foto in letzter Zeit gesehen?«
    »Was wollen Sie von dieser Frau Soundso?«
    »Ihr geschiedener Mann wurde getötet. Evelyn ist seit einiger Zeit unterwegs, und ihre Großmutter hat den Kontakt zu ihr verloren. Sie möchte gerne, dass Evelyn von dem Tod ihres geschiedenen Mannes erfährt.«
    »Sie war gestern Abend zusammen mit Dotty hier. Sie kamen, als ich gerade aus dem Haus gehen wollte. Sie sind über Nacht geblieben und morgens wieder gefahren. Ich weiß nicht, was sie heute vorhaben. Sie wollten einen Ausflug mit den Mädchen unternehmen, irgendeinen historischen Ort oder etwas Ähnliches besichtigen. Vielleicht weiß Louise mehr. Sie könnten versuchen, sie bei der Arbeit zu erreichen.«
    Wir gingen zurück zum Wagen, und Ranger geleitete uns heraus aus dem Viertel.
    »Immer hinken wir einen Schritt hinterher«, sagte ich.
    »So ist das nun mal bei vermissten Kindern. Ich habe bei vielen Fällen mitgearbeitet, bei denen Eltern ihre Kinder entführt hatten, und sie sind auch so durch die Gegend gezogen. Meistens entfernen sie sich weiter von zu Hause weg, und meistens bleiben sie länger als eine Nacht an ein und demselben Ort. Aber das Muster ist das Gleiche. Hat man schließlich die richtige Information über die Vermissten, sind sie auch schon wieder über alle Berge.«
    »Wie soll man sie da kriegen?«
    »Mit Hartnäckigkeit und Geduld. Wenn man lange genug dranbleibt, zahlt es sich schließlich aus. Manchmal dauert es Jahre.«
    »Ach, Gottchen, ich habe nicht jahrelang Zeit. Da müsste ich mich ja in der Bat Cave verstecken.«
    »Wenn du erst mal in der Bat Cave gelandet bist, Babe, bleibst du für immer und ewig.«
    Buah!
    »Versuch mal, die Frau zu erreichen«, sagte Ranger. »Die Nummer an ihrem Arbeitsplatz steht in der Akte.«
    Barbara Ann und Kathy waren vorsichtig. Beide gaben zu, Dotty und Evelyn gesehen zu haben, und sie wussten, dass sie auch Louise aufgesucht hatte. Allerdings behaupteten sie beharrlich, sie hätten keine Ahnung, wo die Frauen als Nächstes hinwollten. Ich hatte den Eindruck, dass sie die Wahrheit sagten. Gut möglich, dass Evelyn und Dotty nur bis zum nächsten Tag dachten. Ursprünglich hatten sie wohl mal die Absicht gehabt, unterwegs zu campen, vermutete ich, aber dieser Plan hatte sich dann aus irgendeinem Grund zerschlagen. Jetzt versuchten sie verzweifelt, sich zu verstecken.
    Pauline war vollkommen von den Socken.
    Louise war noch die gesprächigste, wahrscheinlich machte sie sich am meisten Sorgen.
    »Sie wollten nur einen Tag bleiben«, sagte sie. »Ich weiß, es stimmt, was Sie mir über Evelyns Mann erzählt haben, aber ich weiß auch, dass mehr dahinter steckt. Die Kinder waren erschöpft und wollten nach Hause. Und Evelyn und Dotty machten auf mich auch einen ziemlich erschöpften Eindruck. Sie wollten nicht darüber reden, aber ich ahnte, dass sie vor etwas davonliefen. Ich dachte, es sei Evelyns Mann, aber das

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