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Heiße Beute

Heiße Beute

Titel: Heiße Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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gerne die beste
Pizza
gewesen sein, die ich je gegessen habe«, sagte ich zu Ranger. »Alles in allem kann einem der Laden Angst machen, aber die
Pizza
war toll.«
    »Shorty steht höchstpersönlich am Herd.«
    »Arbeitet Shorty auch für dich?«
    »Er übernimmt das Catering für meine Cocktailpartys.«
    Typischer Ranger-Witz. Jedenfalls glaube ich, dass es ironisch gemeint war.
    In der Hamilton Avenue angekommen, sah mich Ranger von der Seite an. »Wo schläfst du heute Abend?«
    »Bei meinen Eltern.«
    Er fuhr weiter Richtung Burg. »Ich sage Tank Bescheid, er soll dir morgen ein Auto vorbeibringen. Das kannst du so lange benutzen, bis du einen Ersatz für deinen Honda gefunden hast. Es sei denn, du fährst ihn vorher zu Schrott.«
    »Wie kommst du bloß immer an diese schicken Autos?«
    »In Wahrheit willst du das doch gar nicht so genau wissen, oder?«
    Ich überlegte eine Sekunde lang. »Nein«, sagte ich. »Wahrscheinlich nicht. Wenn ich es wüsste, müsstest du mich töten, oder?«
    »So was Ähnliches jedenfalls.«
    Vor dem Haus meiner Eltern hielt er an, und wir beide sahen hinüber zur Tür. Meine Mutter und meine Oma standen im Eingang und beobachteten uns.
    »Irgendwie fühle ich mich immer unbehaglich, wenn mich deine Oma so ansieht«, sagte Ranger.
    »Sie würde dich gerne mal nackt sehen.«
    »Das hättest du mir lieber nicht sagen sollen, Babe.«
    »Jeder, den ich kenne, würde dich gerne mal nackt sehen.«
    »Du auch?«
    »Ist mir nie in den Sinn gekommen.« Ich hielt die Luft an und hoffte nur, der liebe Gott würde mich nicht auf der Stelle für meine Lüge bestrafen und mich totschlagen. Ich stieg aus und lief ins Haus.
    Im Flur fing mich Grandma Mazur ab. »Heute Nachmittag ist mir doch was Komisches passiert«, sagte sie. »Ich komme gerade aus der Bäckerei, da fährt plötzlich ein Auto neben mir her. Darin sitzt ein Hase. Am Steuer! Er reicht mir einen Versandumschlag von der Post durchs Fenster und sagt, den soll ich dir geben. Alles ging rasend schnell. Als er wieder wegfuhr, fiel mir siedend heiß ein, dass dein Auto auch von einem Hasen in Brand gesetzt wurde. Glaubst du, es könnte derselbe Hase gewesen sein?«
    Normalerweise stelle ich in so einer Situation erst mal Fragen. Was für ein Auto war das? Hast du das Nummernschild erkannt? In diesem Fall erübrigten sich die Fragen. Es war nie dasselbe Auto, es waren immer andere, und bei allen handelte es sich um gestohlene Autos.
    Ich nahm Grandma den verschlossenen Umschlag ab, öffnete ihn vorsichtig und sah hinein. Es waren Fotos drin. Schnappschüsse von mir, schlafend, auf dem Sofa meiner Eltern. Sie waren gestern Abend aufgenommen worden. Jemand hatte sich ins Haus geschlichen, hatte neben dem Sofa gestanden und mich beim Schlafen beobachtet. Dann hatte er Fotos gemacht, ohne dass ich etwas bemerkt hätte. Wer auch immer der Schuft war, einen besseren Abend hätte er sich nicht aussuchen können. Ich hatte nach dem Margarita und der unruhigen Nacht davor wie eine Tote geschlafen.
    »Was ist in dem Umschlag drin?«, wollte Grandma wissen.
    »Sieht aus wie Fotos.«
    »Nichts Interessantes«, sagte ich. »Ich glaube, es ist ein Hase. Es soll ein Streich sein.«
    Meine Mutter sah aus, als dächte sie sich ihren Teil, aber sie hielt sich zurück. Nachher würde eine Fuhre frischer Plätzchen bereitstehen, und alle Wäsche wäre gebügelt. So arbeitet sich meine Mutter den Stress ab.
    Ich lieh mir den Buick aus und fuhr zu Morelli. Morelli wohnte etwas außerhalb von Burg, in einem Viertel allerdings, das Burg sehr ähnlich war, knapp vierhundert Meter vom Haus meiner Eltern entfernt. Er hatte das Haus seiner Tante geerbt, und es entpuppte sich als ein Glücksfall. Das Leben birgt doch immer wieder Überraschungen. Joe Morelli, die Plage der Trenton High School, Motorradfahrer, Frauenheld, Kneipengänger, Schläger – und jetzt einigermaßen angesehener Eigenheimbesitzer. Irgendwie hatte Morelli es im Laufe der Jahre geschafft, erwachsen zu werden. Kein geringer Verdienst für ein männliches Mitglied seiner Familie.
    Bob sprang mir entgegen, als er mich erkannte. Seine Augen strahlten vor Freude, er stolzierte daher und wedelte mit dem Schwanz. Morelli wirkte gefasster.
    »Was ist los?«, sagte er und begutachtete mein T-Shirt.
    »Mir ist gerade etwas Unheimliches passiert.«
    »Öfter mal was Neues.«
    »Unheimlicher als sonst.«
    »Brauch ich erst was zu trinken?«
    Ich gab ihm die Fotos.
    »Hübsch«, sagte er. »Aber ich habe dich

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