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Heiße Beute

Heiße Beute

Titel: Heiße Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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bei anderen Gelegenheiten schon des Öfteren schlafen sehen.«
    »Die Bilder sind gestern Abend ohne mein Wissen entstanden. Grandma wurde heute auf der Straße von einem Riesenhasen angehalten, sie solle mir diese Fotos übergeben.«
    Morelli zog die Augenbrauen hoch und sah mich an. »Das heißt also, jemand ist ins Haus deiner Eltern eingebrochen und hat diese Fotos aufgenommen, während du auf dem Sofa geschlafen hast.«
    »Genau so.« Ich wollte mich nicht aufregen, aber innerlich war ich ein Wrack. Die Vorstellung, dass jemand, womöglich Abruzzi persönlich, über mir gestanden und mir beim Schlafen zugesehen hatte, brachte mich völlig aus der Fassung. Ich fühlte mich verletzt und hilflos.
    »Der Kerl ist wirklich dreist«, sagte Morelli. Seine Stimme klang ruhig, aber seine Lippen waren schmaler geworden, und ich wusste, dass er Mühe hatte, seine Wut zu verbergen. In jüngeren Jahren hätte er einen Stuhl aus dem Fenster geworfen.
    »Ich will die Polizei von Trenton ja nicht kritisieren«, sagte ich, »aber meinst du nicht, man sollte diesen verdammten Hasen endlich mal einfangen? Er fährt durch die Gegend und verteilt Fotos.«
    »War die Haustür bei deinen Eltern gestern Abend abgeschlossen?«
    »Ja.«
    »Was hat die für ein Schloss?«
    »Ein einfacher Riegel.«
    »So einen Riegel kriegt jedes Kind auf. Dazu braucht es keinen Fachmann. Kannst du deine Eltern nicht dazu überreden, wenigstens eine Vorlegekette anzubringen?«
    »Ich kann es ja versuchen. Ich will ihnen mit den Fotos keine Angst einjagen. Sie wohnen gerne in dem Haus, und sie fühlen sich dort sicher. Das Gefühl will ich ihnen nicht nehmen.«
    »Ja, schon, aber du wirst von einem Irren verfolgt.«
    Wir standen in dem kleinen Windfang, und Bob drückte sich an mich, schnüffelte an meinem Bein. Ich schaute an mir hinunter. Oberhalb des Knies prangte ein dicker, nasser Sabberfleck. Ich kraulte den Hund am Kopf und zupfte ihn an den Ohren. »Ich muss wieder ausziehen bei meinen Eltern. Das Geschehen woanders hinlenken.«
    »Du kannst hier wohnen, das weißt du.«
    »Und dich in Gefahr bringen?«
    »Daran bin ich gewöhnt.«
    Das stimmte. Wir hatten uns deswegen oft gestritten. Und es war der entscheidende Grund für unsere Trennung. Das und meine Unfähigkeit, mich zu binden. Morelli wollte keine Kopfgeldjägerin zur Frau, wollte nicht, dass die Mutter seiner Kinder regelmäßig umherfliegenden Kugeln ausweichen musste. Das konnte man ihm schlecht verübeln.
    »Vielen Dank«, sagte ich. »Vielleicht komme ich noch darauf zurück. Ich kann auch Ranger fragen, ob er mir eine seiner konspirativen Wohnungen zur Verfügung stellt. Oder ich ziehe mich zurück in meine eigenen vier Wände, das geht auch. Aber dann müsste ich eine Alarmanlage installieren lassen. Ich will keine unliebsamen Überraschungen mehr erleben, wenn ich nach Hause komme.« Leider fehlte mir für eine Alarmanlage das nötige Kleingeld. Egal, ich konnte mich sowieso nicht dazu überwinden, auch nur in die Nähe meines verlausten Sofas zu treten.
    »Was willst du denn jetzt heute Abend machen?«
    »Ich muss noch mal zu meinen Eltern und aufpassen, dass nicht wieder jemand einbricht. Morgen ziehe ich aus. Wenn ich erst mal weg bin, sind sie in Sicherheit.«
    »Willst du wirklich die ganze Nacht aufbleiben?«
    »Ja. Du kannst ja später noch vorbeikommen, wenn du willst. Dann können wir Monopoly spielen.«
    Morelli grinste. »Monopoly? Wie könnte ich das Angebot abschlagen? Wann geht deine Oma normalerweise ins Bett?«
    »Nach den Elf-Uhr-Nachrichten.«
    »Dann komme ich so gegen zwölf vorbei.«
    Ich spielte mit Bobs Ohr.
    »Was ist?«, fragte Morelli.
    »Es ist, weil wir …«
    »Es gibt kein Wir.«
    »Ein bisschen Wir gibt es schon.«
    »Ich will dir sagen, was ich denke. Es gibt ein Du, und es gibt ein Ich, und manchmal sind wir zusammen. Aber ein Wir in dem Sinne gibt es nicht.«
    »Da fühlt man sich ein bisschen einsam«, sagte ich.
    »Mach es nicht schwieriger, als es schon ist«, sagte Morelli.
    Ich bestieg meinen alten Buick und begab mich auf die Suche nach einem Spielwarengeschäft. Eine Stunde später hatte ich meine Einkäufe erledigt, saß wieder im Auto auf der Fahrt Richtung Heimat. In der Hamilton musste ich an einer Ampel bremsen, und den Bruchteil einer Sekunde später fuhr mir jemand hinten auf. Kein großer Zusammenstoß, eher ein Stubser. Es reichte, um den Buick ins Wanken zu bringen, aber ich wurde nicht nach vorne geschoben. Meine erste Reaktion war

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