Heiße Diamanten (German Edition)
Porsche. Seit er jedoch beschlossen hatte, sich aus den Ermittlungen vor Ort zurückzuziehen und sich aufs Management zu beschränken, dachte er ein bisschen praktischer.
Es war keine Sünde, schöne Dinge zu besitzen, aber seit einiger Zeit wusste er, dass Mäßigung ihn glücklicher machte. Er sah sich als Bier-und-Brezel-Mann, der Porsche fuhr. Als Eckkneipen-Mann, der Armani-Anzüge zur Arbeit trug. Er begann allmählich einen Mittelweg zu finden. Und sein Leben sah im Augenblick recht viel versprechend aus … Und dann noch eine Frau wie Kimberly an seiner Seite? Er war wirklich ein Glückspilz.
Wie kam er jetzt darauf?
Aber Max blieb keine Zeit, darüber nachzudenken, denn in diesem Augenblick schrie Kimberly.
4. KAPITEL
Max rannte ins Wohnzimmer, bereit, Carlo Coletti eigenhändig zu erwürgen.
Zu seiner Überraschung traf er Carlo mit dem Stiel eines zerbrochenen Glases in der Hand an und sah, dass sein Hemd und Jackett voller dunkler Flecken waren.
“Oh, es tut mir leid, Carlo!”, sagte Kimberly.
“Was, zum Teufel, ist passiert?”, fragte Max.
Beide blickten auf. “Es ist mir schrecklich peinlich”, sagte Kimberly. “Carlo brachte einen Toast aus, und ich fürchte, ich habe zu schwungvoll mit ihm angestoßen. Jetzt ist der arme Carlo voller Brandy.”
Erleichterung durchflutete Max, obwohl sein Herz noch immer heftig pochte. Alles war in Ordnung. Carlo hatte sie nicht attackiert. Sie war nicht verletzt. Es war nichts passiert.
“Wir lassen Ihre Sachen natürlich reinigen”, sagte sie zu Carlo, während sie sich bückte, um ein paar Servietten aus dem Schrank zu nehmen. Max war froh, dass sie sich schon so gut im Haus auskannte und wusste, wo die Sachen waren.
Sie betupfte mit einer Serviette Carlos Brust, und Max wand sich innerlich. Dieser Mistkerl! Nun hatte der Kerl es doch geschafft, dass Kimberly ihn berührte. Gewissermaßen jedenfalls.
Bestürzt fuhr Max zusammen. Was war los mit ihm? Was sollte diese absurde Reaktion auf Kimberly, die nur ihre Arbeit tat? Es ist bloß dein Ego, ermahnte er sich. Weiter nichts.
“O nein”, sagte Carlo da, “Sie haben auch was von dem Brandy abbekommen!”
Max richtete den Blick auf Kimberly und sah, dass ihre Brust nass war … und Carlo griff nach einer Serviette.
Von wegen, dachte Max, trat vor und riss Carlo die Serviette aus der Hand. “Liebling”, sagte er, “du musst wirklich vorsichtiger sein.” Behutsam tupfte er ihr den Brandy ab.
Er hielt kurz inne, als sie nach Luft schnappte. Er hatte sie nicht erschrecken, sondern nur vor Carlo schützen wollen. Entschuldige, formte er stumm mit den Lippen, während er Carlo den Rücken zukehrte.
“Schon gut”, wisperte sie.
Sie sahen sich an, und er glaubte, Leidenschaft in ihren Augen aufflackern zu sehen. Und er glaubte auch zu spüren, dass sie wollte, dass er ihre Brüste berührte, aber ohne Serviette. Und er hoffte, sich zu irren, denn es war nicht der richtige Moment dafür. Nie war der richtige Moment dafür. Nicht bei ihnen.
Aber ihre Brüste waren weich und üppig und die dünne Serviette die einzige Barriere zwischen ihnen und seinen Händen. Verdammt, er brauchte nur …
“Max”, sagte sie, laut genug, um ihn aus seiner Versunkenheit zu reißen. “Du musst Carlo etwas zum Anziehen geben.”
“Du hast recht”, erwiderte er und legte das Tuch endlich beiseite. “Warum gehst du dich nicht auch umziehen, und ich begleite dich und hole Carlo etwas?”
“Klar”, sagte sie. Dann wandte sie sich Carlo zu, der sich wieder einmal ausgeschlossen fühlte und darüber nicht besonders glücklich schien. “Machen Sie es sich bequem, und nehmen Sie sich etwas zu trinken aus dem Schrank, Carlo.”
Als sie hinausgingen, legte Max die Hand auf Kimberlys Rücken, wo der Ausschnitt ihres kurzen schwarzen Kleids begann. Aber als sie die Treppe hinaufgingen, dachte er wieder an ihren Schrei und an den Schreck, der ihn dabei durchzuckt hatte.
Sie hatte bloß übertrieben reagiert, mehr nicht. Oben auf dem Korridor packte er sie an den Handgelenken und drehte sie zu sich herum. “Tu das nie wieder!”, herrschte er sie an, obwohl er leise genug sprach, um von Carlo nicht gehört zu werden.
Ihre Augen verdunkelten sich. “Was?”
“Schrei nie wieder so, wenn es nicht nötig ist.”
“Es war nötig.”
Aber Max war nicht mehr zu bremsen. “Weißt du, was für einen Schrecken du mir eingejagt hast? Weißt du, was ich dachte, was bei euch vorging? So schreit man nicht, wenn
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