Heiße Herzen - kalte Rache
Constantine, wie Lucas in die Limousine einstieg, und hob kurz die Hand, als der Wagen losfuhr. Vielleicht war es überflüssig gewesen, ihm sozusagen einen Schuss vor den Bug zu verpassen, doch das, was er für Sienna empfand, hatte ihm keine andere Wahl gelassen. Sienna Ambrosi gehört ihm – so lange, bis er sie endlich ein für alle Mal vergessen würde.
Während er darauf wartete, dass Sienna ihren Anruf beendete, dachte er über die vergangene Stunde nach. Vom ersten Moment an, als er Sienna auf der Beerdigung wiedergesehen hatte, hatte er sich von ihr angezogen gefühlt.
Constantine kannte sich mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass er stets erreichte, was er sich vornahm. Wenn es um Geschäfte ging, schreckte er nie davor zurück, harte Entscheidungen zu fällen, solange es dem Wohl seines heiß geliebten Familienunternehmens diente. Das war auch vor zwei Jahren der Fall gewesen, als er beschlossen hatte, jegliche Verbindung zu Sienna und ihrer Familie abzubrechen.
Er setzte sich seine Sonnenbrille auf, verschränkte die Arme vor der Brust und bewunderte den atemberaubenden Anblick von Siennas zartem Teint, ihre dunklen Augen, das blonde Haar und ihre sinnlichen Lippen.
Im Zuge seiner Ermittlungen gegen Ambrosi-Pearls hatten seine Leute ihm einen Untersuchungsbericht vorgelegt, aus dem hervorging, dass Sienna wenigstens drei Mal Kontakt zu Alex Panopoulos, einem wohlhabenden Geschäftsmann, gehabt hatte. Zu gut erinnerte er sich an den Moment blinder Wut, als er sich vorgestellt hatte, dass Panopoulos möglicherweise Siennas Liebhaber sein könnte.
Rasch hatte er versucht, diese Vorstellung zu verdrängen.
Laut dem Privatdetektiv, der den Griechen näher unter die Lupe genommen hatte, war Panopoulos auf „Beutezug“. Doch bisher war ihm keine der beiden Ambrosi-Schwestern ins Netz gegangen.
Sienna entging nicht, wie angespannt Constantine wirkte, als sie ihr Telefonat mit Carla beendet hatte. Ihre Schwester hatte sich Sorgen gemacht, dass sie in die Fänge der Presseleute geraten sein könnte.
„Wo wollen wir reden?“, fragte Constantine. „Bei dir oder bei mir?“
Sienna verstaute das Telefon wieder in ihrer Handtasche. Allein der Gedanke an Constantines Apartment ließ sie schaudern, denn sie verband damit nicht nur Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit. Wesentlich erschreckender war, dass Constantine ihre Beziehung dort beendet hatte.
Allerdings war die Vorstellung, Constantine in ihr geheiligtes Zuhause zu bringen, ebenso unerträglich für sie. „Bei keinem von uns.“
„Ich habe jetzt ein Haus an der Küste“, wandte er ein. „Das Apartment habe ich verkauft.“
„Ich dachte, du lebst gerne in der Stadt.“
„Ich habe meine Meinung geändert.“
So, wie er damals auch seine Meinung über sie geändert hatte – von einem Tag auf den anderen, aber unmissverständlich und ohne einen Blick zurück.
Er öffnete die Tür ihres kleinen Sportwagens. Nervös nahm sie auf der Fahrerseite Platz und versuchte, Constantine nicht zu berühren. „Carla hat Mom zum Lunch bei Tante Via mitgenommen. Die nächsten Stunden sind sie also beschäftigt. Wir können uns im Haus meiner Eltern am Pier Point treffen. Dort lebe ich seit Dads Tod.“
Constantine schloss ihre Fahrertür und beugte sich zu ihr hinab. „Das erklärt also, warum ich dich nicht in deinem Apartment angetroffen habe. Aber nicht, warum du meine Anrufe bei dir im Büro nicht erwidert hast.“
„Wenn es so dringend gewesen ist, hättest du bei meiner Mutter anrufen können.“
„Das habe ich zwei Mal getan“, erwiderte er grimmig. „Und beide Male hatte ich Carla dran.“
Schuldbewusst dachte Sienna daran, wie besorgt Carla schon die ganze Zeit um sie war, seit sich Constantine von ihr getrennt hatte. Constantine hatte keinen Erfolg gehabt, weil ihre Schwester sie beschützte.
„Das tut mir leid“, entgegnete Sienna, doch in ihrer Stimme klang kein Bedauern mit. „Die Presse hat schließlich so sehr genervt, dass wir beschlossen haben, ins Strandhaus umzuziehen.“
Die Nachrichten, die Constantine in ihrem Büro hinterlassen hatte, hatte Sienna geflissentlich ignoriert, weil sie fieberhaft damit beschäftigt gewesen war, die chaotischen Geschäfte ihres Vaters zu ordnen. Die Aussicht, Constantine zurückzurufen, war ihr genauso wenig verlockend erschienen wie die Vorstellung, mit erbosten Kreditgebern zu sprechen, die auf ihr Geld warteten.
„Warum treffen wir uns dann nicht einfach auf neutralem Boden,
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