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Heiße Herzen - kalte Rache

Heiße Herzen - kalte Rache

Titel: Heiße Herzen - kalte Rache
Autoren: Fiona Brand
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noch schnellere Autos sowie moderne Kunst, die Constantine längst aufgegeben hatte, verstehen zu wollen. Lucas summte leise eine Melodie vor sich hin, die Constantine entfernt bekannt vorkam.
    Er trank einen Schluck lauwarmen Kaffee, als Lucas einen Teil der Tageszeitung auf seinen Tisch legte. „Da du jetzt Koffein zu dir genommen hast, solltest du dir das mal anschauen.“
    Obwohl er geglaubt hatte, darauf vorbereitet zu sein, raubte ihm der Anblick des Fotos beinahe den Atem. Das Bild war auf Roberto Ambrosis Beerdigung aufgenommen worden. Constantine musste daran denken, wie er Sienna festgehalten hatte, damit sie nicht direkt vor die Linsen der Fotografen lief, aber auf dem Bild wirkte er weniger beschützend. Stattdessen blickten er und Sienna einander in die Augen, und es sah so aus, als wäre er im Begriff, sie jeden Moment zu küssen. So hatte er sich auch gefühlt, wenn er ehrlich war.
    Er überflog den kurzen Artikel, der zumindest nicht behauptete, Constantine wäre für Roberto Ambrosis Herzanfall verantwortlich gewesen. Dagegen hieß es dort, dass man wohl demnächst mit einer Hochzeit zu rechnen habe. Plötzlich fiel Constantine auch ein, was für eine Melodie sein Bruder eben gesummt hatte. Es hatte sich um den Hochzeitsmarsch gehandelt.
    Er fluchte leise.
    „Falls du von den Verhandlungen zurücktreten willst“, sagte Zane und stand auf, „dann können Lucas und ich unseren Aufenthalt in Neuseeland verlängern. Noch besser wäre es, wenn wir Vitalis die Sache mit dem Kredit überlassen würden.“
    „Nein“, entgegnete Constantine scharf, obwohl er wusste, dass seine Brüder nur das Beste für ihn wollten.
    „Ganz wie du meinst“, erwiderte Zane achselzuckend. „Aber wenn du in Sydney bleibst, ist das ein gefundenes Fressen für die Presse.“
    „Ich komme damit klar“, erwiderte Constantine. „Ich fliege ja sowieso morgen Nacht.“
    Lucas’ Mobiltelefon begann zu vibrieren. „Je früher, desto besser. Diesen Rummel kannst du nicht gebrauchen.“
    Während Lucas telefonierte, ging Constantine zum Fenster und trank seinen Kaffee. Von hier aus konnte er eine Ecke des Ambrosi-Geschäftsgebäudes sehen. Er konnte nicht aufhören, daran zu denken, wie Sienna gestern versucht hatte, ihre Mutter zu beschützen. Falls sie die Zeitung gelesen haben sollte, würde sie heute eine noch schlechtere Meinung von ihm haben, obwohl er alles getan hatte, die genauen Umstände von Robertos Tod zu vertuschen. Dass er in einem Kasino gestorben war, hatte niemanden zu interessieren und würde weder der trauernden Familie noch Ambrosi-Pearls helfen. Allerdings sah es nicht danach aus, dass Sienna ihm zutraute, ehrenwert zu handeln.
    Lucas beendete sein Telefonat. „Das war einer unserer Sicherheitsleute. Es sieht ganz so aus, als hätte ein Presseteam das Strandhaus der Ambrosis bei Pier Point aufgespürt.“
    „Sie müssen mir gestern gefolgt sein“, sagte Constantine beklommen und warf den leeren Pappbecher in den Mülleimer.
    Wenn er sich nicht beeilte, dann würde Sienna schon morgen auf den Titelseiten der Boulevardpresse zu sehen sein. Und sie würde ganz sicher nicht daran zweifeln, dass es seine Schuld war.
    „Willst du, dass wir dich begleiten?“, fragte Lucas besorgt.
    Constantine nahm sich kaum die Zeit, die beiden anzusehen, während er schon im Begriff war, das Büro zu verlassen. „Fliegt ihr nach Neuseeland. Wie ich schon sagte, ich komme hier klar.“

5. KAPITEL
    Verärgert beobachtete Sienna den Reporter, der den schmalen Fußweg herabstieg, welcher vom Strandhaus in die kleine Bucht hinunterführte. Es bedeutete, dass die Presse das Versteck ihrer Familie ausfindig gemacht hatte. Sie hatte auch schon eine Ahnung, wie es dazu gekommen war.
    Um die Bucht zu verlassen, musste sie entweder schwimmen oder an dem Reporter vorbeilaufen. Das wiederum würde bedeuten, dass er seelenruhig fotografieren konnte, wie sie im Bikini vor ihm die Flucht ergriff. Letzteres erschien ihr weitaus unerfreulicher als eine kleine Schwimmeinlage, also eilte sie ins Wasser und zog sich kurze Zeit später auf den Ponton hoch, der vor der Bucht verankert war.
    Während sie sich das feuchte Haar aus dem Gesicht strich, sah sie den Reporter, der wie bestellt und nicht abgeholt am Ufer stehen geblieben war. Da seine Fotoausrüstung offensichtlich nicht über einen Zoom verfügte, blieb Sienna einfach sitzen und wartete darauf, dass der Mann den Rückzug antrat. Falls es nötig werden sollte, würde sie bis ans
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