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Heiße Herzen - kalte Rache

Heiße Herzen - kalte Rache

Titel: Heiße Herzen - kalte Rache
Autoren: Fiona Brand
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kam er ihr gar nicht mehr so wahnsinnig anziehend vor.
    Constantine drückte auf den Autoschlüssel, und die Türverriegelung des Audis öffnete sich mit einem satten Klang, dem man förmlich anhörte, wie teuer der Wagen gewesen sein musste. „Warum auch nicht? Immerhin leitest du praktisch seit achtzehn Monaten Ambrosi-Pearls und bezahlst Robertos Schulden.“
    Aus ihrem Wagen holte sie die Fernsteuerung für die Tore an der Einfahrt hervor. Je eher Constantine abfuhr, umso besser. „Ja, indem ich Vermögenswerte der Familie verkaufe, damit wir uns nicht noch mehr verschulden.“
    „Wir haben eine Menge zu besprechen“, entgegnete er. „Da ich jetzt aber keine Zeit habe, muss unser Gespräch bis heute Abend warten. Ich schicke dir gegen acht Uhr einen Wagen. Wir können dann beim Dinner weiterreden.“
    Ihre Anspannung wuchs. Ein gemeinsames Dinner klang eigentlich gar nicht so sehr nach Geschäft, aber das ergab keinen Sinn. In den vergangenen zwei Jahren hatte er nicht einmal einen Versuch unternommen, mit ihr in Verbindung zu treten. In den ersten Monaten nach ihrer Trennung hatte sie sehnsüchtig darauf gehofft, dass er anrufen oder einfach vor ihrer Tür stehen und sich bei ihr entschuldigen würde, um ihnen beiden noch einmal eine Chance zu geben. Doch das hatte er nicht getan. Eigentlich war das im Nachhinein sogar besser für sie gewesen, denn so hatte sie über ihn hinwegkommen können. Falls er jetzt dachte, dass sie sich Hals über Kopf auf eine Affäre mit ihm einlassen würde, dann hatte er sich geirrt. „Falls es dir nicht aufgefallen sein sollte, ich habe heute meinen Vater beerdigt. Wir werden reden. Aber erst in ein paar Tagen.“
    Das würde ihr etwas Zeit verschaffen, ihren Steuerberater zu konsultieren und sich weitere Informationen zu beschaffen. Zwar bestand nur eine geringe Aussicht darauf, dass sie in der Kürze der Zeit das benötigte Geld auftreiben könnte, aber sie wollte es wenigstens versuchen. Außerdem würde es ihr die Gelegenheit bieten, sich von der überwältigenden Wirkung zu erholen, die Constantine auf sie hatte.
    Sie konnte ihn nicht mehr leiden, beschloss sie, geschweige denn lieben. Sie wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Das alles gehörte der Vergangenheit an.
    Constantine öffnete die Fahrertür. „Vor ein paar Tagen hätte ich etwas arrangieren können, aber du hast ja beschlossen, mich warten zu lassen. Ich fliege schon morgen um Mitternacht wieder aus Sydney ab zu einem Termin. Wenn du heute keine Zeit hast, dann komm zu der Cocktailparty morgen Abend. Es ist eine Art ‚Meet and Greet‘ für die Geschäftspartner der Atraeus-Group.“
    „Nein.“ Das war wirklich das Letzte, was sie wollte: an einem Empfang teilnehmen, der in seinem Haus stattfand. „Wir müssen einen neuen Termin finden. Auf jeden Fall ziehe ich ein Gespräch zu normalen Geschäftszeiten vor.“
    Vor allem in einem neutralen Geschäftsumfeld, in dem seine Anziehungskraft ihr nicht gefährlich werden konnte.
    Siennas nüchterner Tonfall überraschte und ärgerte Constantine. Das verlief alles völlig anders, als er geplant hatte. Falls sie sich weigerte, mit ihm zu sprechen, würde er einen Vertreter zur Testamentseröffnung schicken, der die Unterlagen über den Kredit vorlegte. Doch das wollte Constantine nur äußerst ungern tun, da es Siennas Mutter schwer treffen würde.
    „Dir bleibt keine Wahl, Sienna“, entgegnete er, setzte sich in den Wagen und startete den Motor, der mit leisem Schnurren zum Leben erwachte. „Wir sehen uns morgen Abend.“
    Am nächsten Morgen kam Constantine zehn Minuten zu spät im Büro der Atraeus-Group in Sydney an. Zum letzten Mal war ihm das vor zwei Jahren passiert.
    Lucas und Zane waren bereits da und wirkten frisch und munter. Sie hatten ihren Morgensport offensichtlich schon hinter sich. Constantine zog es vor, einsam am Strand entlang zu joggen oder zu schwimmen, anstatt sich einem strengen Fitnessprogramm zu unterwerfen. Nachdem er in der vergangenen Nacht kaum ein Auge zugetan hatte, hatte er heute Morgen beschlossen, auf seine gewohnte Joggingrunde zu verzichten.
    Er steuerte auf seinen Schreibtisch und den Becher Coffee-to-go zu, der dort stand, als ihm auffiel, dass seine Brüder ihn anstarrten, als wäre ihm ein zweiter Kopf gewachsen. „Was?“, fragte er ungehalten.
    Rasch senkte Zane den Kopf und gab vor, in einem Wirtschaftsmagazin zu lesen, was sehr ungewöhnlich war. Normalerweise interessierte er sich nur für schnelle Boote,
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