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Heiße Herzen - kalte Rache

Heiße Herzen - kalte Rache

Titel: Heiße Herzen - kalte Rache
Autoren: Fiona Brand
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abzuholen, bevor die Presse von der Sache Wind bekam, doch leider hat es eine undichte Stelle gegeben. Vermutlich dieselbe, die den Medien von den Krediten erzählt hat.“
    Er hatte also versucht, sie zu beschützen, dachte Sienna völlig verwundert. Sie war so überrascht, dass sie nur am Rande wahrnahm, dass er sie „Honey“ genannt hatte. Plötzlich fühlte sie sich wie benommen. Atme, dachte sie. Vermutlich war es nicht die schlaueste Idee gewesen, sich nach einer nahezu schlaflosen Nacht beim Schwimmen zu verausgaben.
    Als ihr die Knie weich wurden und die Welt vor ihren Augen immer undeutlicher aussah, ahnte sie, dass sie wohl zum ersten Mal in ihrem Leben ohnmächtig werden würde.
    „Nein!“, rief sie und streckte instinktiv Halt suchend die Hände aus. Unmittelbar darauf spürte sie, wie Constantine ihre Taille umfasste und sie festhielt. Mit dem Kopf schlug sie dabei unter sein Kinn, aber als sie seine Bartstoppeln an ihrer Stirn fühlte, war der Schmerz vergessen. Sie atmete tief ein und bemerkte seinen warmen männlichen Duft, vermischt mit der salzigen Seeluft.
    Beinahe so, als wäre in ihr ein Schalter umgelegt worden, wurde sie von Erinnerungen überflutet – einige heiß und sinnlich, andere wiederum so schmerzvoll, dass sich Ärger in ihr regte. Sie versteifte sich kurz, bevor sie erneut das Gefühl hatte, dass ihr die Beine weggezogen wurden.
    Constantine fluchte leise und stützte sie am Rücken ab. Als sie wieder zu sich kam, saß sie an ihn gelehnt im Sand, und er hatte einen Arm um sie geschlungen.
    „Es geht mir wieder gut“, erklärte sie ihm und hob blinzelnd den Kopf. Sofort ließ er sie los und stützte seine Ellenbogen lässig auf seinen Knien ab. Sie rückte ein wenig von ihm weg. Sein Anblick kam ihr völlig unwirklich vor, und ihr fiel auf, wie anders sich Constantine am Strand verhielt. Es war beinahe so, als würde er hier zusammen mit seiner Kleidung auch sein kühles Geschäftsgebaren ablegen.
    Der Vibrationsalarm eines Mobiltelefons riss sie aus ihren Gedanken, und als sie sich umsah, entdeckte sie Constantines Sachen – seinen teuren Anzug sowie ein elegantes Hemd samt Krawatte und Designerschuhen, die er achtlos in den Sand geworfen hatte. Als sie verstohlen zu ihm hinübersah, bemerkte sie, dass er gar keine Badehose, sondern lediglich dunkelgraue Boxershorts trug, welche seine trainierten Oberschenkelmuskeln vorzüglich zur Geltung brachten.
    Und er machte keine Anstalten, nach dem Telefon zu greifen.
    „Willst du denn nicht rangehen?“
    Er wirkte überraschenderweise völlig entspannt. „Nein.“
    „Warum nicht?“
    „Weil ich am Strand grundsätzlich keine Anrufe entgegennehme“, erklärte er lächelnd.
    Unwillkürlich lächelte sie zurück. Zumindest in dieser Beziehung waren sie sich ähnlich gewesen. Auch sie entfloh regelmäßig in die Freiheit von Sonne, Strand und Meer und genoss das entspannende Gefühl, sich im Wasser zu bewegen.
    Seit ihrer Trennung hatte sie diese Dinge nicht mit Constantine in Verbindung gebracht, doch plötzlich empfand sie tiefes Bedauern über all das, was sie verloren hatten. Es hatte so viele wunderbare Augenblicke mit ihm gegeben, aber der schreckliche Moment der Trennung hatte alles überschattet.
    Sie ließ Sand zwischen ihren Fingern hindurchrieseln. „Dann solltest du wohl öfter an den Strand gehen.“
    Als er sie daraufhin ansah, wurde sie aus seinem Blick nicht schlau. Zum ersten Mal seit zwei Jahren ahnte sie, dass ihm der Abschied von ihr damals vielleicht doch nicht so leichtgefallen war, wie er vorgegeben hatte. Auch er hatte etwas verloren.
    Endlich verstummte der Vibrationsalarm.
    „Warum hast du meinem Vater überhaupt helfen wollen?“ Sienna sah Constantine in die Augen. Sie musste unbedingt wissen, ob er ihr jetzt die Wahrheit über das sagte, was geschehen war.
    „Ich bin kein Monster und lasse durchaus mit mir reden.“
    „Du wolltest also dein Geld kassieren.“ Ihr Tonfall klang vorwurfsvoll, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte.
    „Das stimmt nicht.“ Sein Blick war entnervend direkt. „Dein Vater hat mich um ein Treffen gebeten. Ich bin nicht da gewesen, um zu kassieren. Er wollte noch einen Kredit.“
    Ein paar Minuten vor acht Uhr schlüpfte Sienna in ein knöchellanges, mitternachtsblaues Seidenkleid und versuchte, die erwartungsvolle Anspannung zu ignorieren, die sie seit ihrem Treffen am Strand mit Constantine fühlte. Mehrmals musste sie sich daran erinnern, dass Constantine sie dazu
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