Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiße Herzen - kalte Rache

Heiße Herzen - kalte Rache

Titel: Heiße Herzen - kalte Rache
Autoren: Fiona Brand
Vom Netzwerk:
trieb – im wortwörtlichen Sinne. Noch ein Schritt zurück, und sie würde gegen die Wand stoßen. „Deine Bemerkung war ziemlich beleidigend.“
    „Das wäre sie nur, wenn du mit Panopoulos geschlafen hättest. Wovon ich nicht ausgehe.“
    „Wie willst du das wissen?“, erwiderte sie trotzig.
    „Ich bin seit vier Tagen in der Stadt und habe einige Erkundigungen eingezogen.“
    Mit den Mitteln, die Constantine zur Verfügung standen, hatte er bestimmt herausgefunden, wie traurig es um ihr Privatleben bestellt war, dachte Sienna entmutigt. Sie traf sich so gut wie nie mit einem Mann, weil sie einfach keine Zeit dafür hatte, denn sie war viel zu sehr damit beschäftigt, Perlen zu verkaufen. „Du hast kein Recht dazu, mir hinterherzuspionieren.“
    „Es zählt auch nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Aber wir müssen uns wohl oder übel damit abfinden, dass in Zukunft alles, was mit dir und Ambrosi-Pearls zusammenhängt, auch für mich von Interesse ist. Hast du eigentlich schon mit Brian über das Darlehen gesprochen?“, wechselte er plötzlich das Thema.
    Sienna blinzelte verwirrt. Brian Chin war ihr Buchhalter. „Ich habe ihm heute Nachmittag die Unterlagen gefaxt. Er war nicht besonders glücklich.“
    Das war eine maßlose Untertreibung. Brian, der bereits seit zehn Jahren für Ambrosi arbeitete, hatte völlig entsetzt reagiert.
    „Brian hat deinen Vater aber auch nicht von seiner Spielsucht abhalten können, oder?“
    „Wer hätte das schon?“, fragte sie genervt.
    „Warum hast du es dann versucht?“
    „Jemand musste es ja tun. Weder Mom noch Carla haben Sinn fürs Geschäft. Wenn ich nicht eingesprungen wäre, dann hätten wir schon längst alles verloren.“
    „Ich hätte helfen können.“
    „Warum hast du es dann nicht getan?“, fragte sie. Stattdessen hatte er ihre Verlobung gelöst – wegen Geld.
    „Nicht unter den Bedingungen“, entgegnete er stirnrunzelnd.
    „Wenn du so viele Nachforschungen angestellt hast, dann weißt du ja, wie wichtig Ambrosi-Pearls für mich ist.“
    „Ja, das weiß ich. Warum meinst du, habe ich dich damals verlassen?“
    Geschockt erkannte sie, wie sie vor zwei Jahren auf ihn gewirkt haben musste – ehrgeizig und besessen vom Geschäft. Allmählich begann sie zu verstehen, weswegen Constantine die Verlobung beendet hatte. Als erfolgsorientierter und selbstbewusster Geschäftsmann war er es auch privat nicht gewohnt, die zweite Geige zu spielen. Auf gar keinen Fall hatte er hinter der Spielleidenschaft ihres Vaters oder dem Perlenhandel zurückstehen wollen.
    „Endlich scheinst du zu begreifen.“
    Plötzlich kam er ihr sehr nah. Zu nah. Unwillkürlich trat sie einen Schritt zurück und stieß mit dem Rücken gegen das Mauerwerk, das unheimlich kühl zu sein schien verglichen mit der Hitze, die Constantines Körper ausstrahlte. Wieder erhellten Blitze den Himmel. Ein Donnerschlag ließ sie zusammenzucken.
    Sie wusste, dass sie sich besser von ihm fernhalten sollte. Wenn sie jetzt floh, könnte sie sich ein Taxi rufen und in spätestens fünf Minuten auf dem Heimweg sein. Wenn Constantine mit ihr sprechen wollte, dann besser übers Telefon und in Anwesenheit von Rechtsanwälten.
    Er stützte sich mit einer Hand neben ihr an der Wand ab und schnitt ihr so den Fluchtweg ab. „Warum hast du mir nicht erzählt, was vor zwei Jahren los war?“
    „Um zu riskieren, dass du dich von mir trennst? Genauso, wie du es auch getan hast, als du von dem geplanten Geschäft erfahren hast?“
    „Wie ich schon sagte: Ich hätte geholfen.“
    Einen Augenblick lang konnte sie keinen klaren Gedanken fassen. Jetzt erst wurde ihr bewusst, wie böse sie auf Constantine gewesen war, weil er sie verlassen und nicht einmal den Versuch unternommen hatte, sie anzuhören und ihre Situation zu verstehen. „Ach, ich hätte dir alles erklärt, und dann wärst du danach gegangen? Nein, danke.“
    „Du hättest einen professionellen Berater für deinen Vater und euer Geschäft in Anspruch nehmen sollen.“
    „Das hätten wir uns nicht leisten können. Davon abgesehen hätte mein Vater sich geweigert, Hilfe anzunehmen.“
    Constantine schaute sie ernst an. Er hob die Hand, dann berührte er ihr Gesicht. Sanft fuhr er mit dem Daumen die Linie von ihrem Ohr hinunter bis zu ihrem Mund nach … Siennas Pulsschlag schien sich zu beschleunigen angesichts der Intimität dieser so vertraulichen Berührung.
    Trotzdem fühlte sie sich in die Enge getrieben. Und gleichzeitig
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher