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Heiße Höschen - Kaltes Blut

Heiße Höschen - Kaltes Blut

Titel: Heiße Höschen - Kaltes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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morgen
rationiert, also sorgte ich gleich wieder für Nachschub. »Ich habe morgen eine
Verabredung«, informierte ich sie. »Mit deinem Papa.«
    »So sagte er mir. Ich fürchte,
du mußt wirklich hin, Danny .«
    »Hatte auch gar nichts anderes
vor«, erwiderte ich düster.
    »Was hast du bloß da draußen
auf dem Balkon mit Sonia gemacht? Als sie ins Zimmer zurückkam, sah sie aus,
als hätte sie ein Gespenst gesehen, und dann rannte sie buchstäblich zur Tür !«
    »Hoffentlich kommt sie gut nach
Hause ?«
    »Dürfte nicht schwierig sein«,
sagte Marcia schnippisch. »Sie wohnt nur zwei Ecken weiter. Aber du hast meine
Frage nicht beantwortet .«
    »Wahrscheinlich wurde sie nicht
gern an die Nacht erinnert, in der Kevin vom Balkon stürzte«, sagte ich.
    »Und das soll alles sein ?« Marcia schien enttäuscht. »Ich wette, sie hat dir Avancen
gemacht .«
    »Mehrere«, meinte ich
bescheiden. »Kann ich was für mein unwiderstehliches Profil ?«
    »Solange du nur Sonia
widerstehst«, sagte sie grübelnd. »Oder ich falle eines Nachts, wenn du gerade
wegschaust, mit dem Schlachtermesser über dich her. Ein Schnitt — und du redest
für den Rest deines Lebens im Falsett, Danny Boyd !«
    »Es war ’ne tolle Party, und
ich bin bestimmt nicht mehr als fünf Jahre gealtert in den letzten paar
Stunden«, lenkte ich ab. »Ich glaube, jetzt habe ich mir ein paar Tage Schlaf
verdient .«
    »Armer Liebling«, meinte sie
mit übertriebenem Mitleid. »Die ganze Affäre muß dich schrecklich gelangweilt
haben. Warum legst du dich nicht ein bißchen hin? Ich muß sowieso noch weg .«
    »Wohin denn?«
    Ihre Augenbrauen hoben sich.
»Daß du dir bloß nichts einbildest! Die Verlobung ist nur Theater, denk daran .«
    Müde hob ich die Schultern. »Na
gut, und wann kommst du zurück? Oder darf ich auch das nicht fragen ?«
    »So gegen sieben. Es ist nicht
weiter wichtig, würde aber einen schlechten Eindruck machen, wenn ich nicht
käme. Also, ruh’ dich in der Zwischenzeit gut aus und lade die Batterien auf,
ja ?« Ihre rosa Zungenspitze fuhr über die Oberlippe.
»Ich meine, wo ich doch schon so glühend heiß bin, will ich auch so bleiben...«
    »Das wirst du, und wie«, drohte
ich.
    »Grobian!« Sie griff über die
Bar, schob die Finger unter mein Hemd und zupfte schmerzhaft an meinen Haaren.
»Wie spät ist es ?«
    »Wer schert sich schon darum ?«
    »So spät? Ich müßte längst weg
sein !«
    Sie ließ mich los, sprang vom
Hocker und strebte im Eiltempo zum Ausgang. Ihr hastiger Abschiedsgruß hing
noch in der Luft, als sich kurz darauf die Tür mit einem Knall hinter ihr
schloß. Ich ließ mir Zeit mit meinem Drink, und dann, nach ein paar Minuten,
läutete das Telefon neben meinem Ellbogen.
    »Danny ?« flüsterte es mir ins Ohr. »Ist Marcia da ?«
    »Verschwand vor fünf Minuten .«
    »So ein Glück!« In ihrer Stimme
schwang Erleichterung mit. »Hören Sie, ich habe über unser Gespräch auf dem
Balkon nachgedacht. Offen gestanden konnte ich an nichts anderes mehr denken,
und das ist Ihre verdammte Schuld !«
    »Folglich?«
    »Wir müssen noch einmal darüber
reden, unbedingt. Wissen Sie, wie lange Marcia wegbleibt ?«
    »Sie wollte so gegen sieben Uhr
zurück sein .«
    »Das läßt uns reichlich Zeit.
Können Sie in — sagen wir — dreißig Minuten bei mir sein ?«
    »Klar«, sagte ich. »Und wo
genau?«
    »Unten vor dem Haus nach links,
dann die zweite Straße rechts. Das Haus heißt Temple Court und ist gar nicht zu
übersehen. Ich wohne im achten Stock, Nummer 83 — okay ?«
    »In einer halben Stunde,
Sonia«, versprach ich.
    »Warum, in aller Welt, mußten
Sie diesen scheußlichen Ausdruck >Mord< gebrauchen ?« Ihre Stimme war jetzt voll unterdrückter Wildheit. »Ich wäre nie im Leben auf
diese Idee gekommen !«
    Es knallte mir laut in den
Ohren, als sie einhängte.
     
     
     

5
     
    Die Tür schwang auf, noch ehe
ich den Finger von der Klingel nehmen konnte. Sonia hatte ihren Spitzenanzug
gegen ein Hot-Pants-Ensemble aus orangerotem Jersey vertauscht.
    »Entschuldigen Sie, daß ich mich
so frei gemacht habe«, sagte sie. »Aber in dieser elenden Wohnung gibt es keine
Klima-Anlage, und die Hitze bringt mich noch um. Aber kommen Sie doch herein .«
    Sie ging mir voran in ein
hübsches Wohnzimmer, das in einer Mischung aus japanischem und Hawaii-Stil
eingerichtet war, und winkte mich auf eine weiße Ledercouch.
    Sie selbst nahm mir gegenüber
in einem tiefen Sessel Platz, die langen rassigen Beine gekreuzt,

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