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Heiße Höschen - Kaltes Blut

Heiße Höschen - Kaltes Blut

Titel: Heiße Höschen - Kaltes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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eine dicke
weizenblonde Strähne aus der Stirn streichend. »Ich bin mir immer noch nicht
ganz klar darüber, wer von uns beiden den Verstand verloren hat, aber
allmählich glaube ich, wir alle beide«, begann sie hastig.
    »Sie haben noch niemals die
Möglichkeit in Betracht gezogen, daß Kevin in jener Nacht ermordet worden sein
könnte ?« fragte ich.
    »Niemals!« Schnell schüttelte
sie den Kopf. »Erst, als Sie es vorhin auf dem Balkon erwähnten. Und seither
kriege ich eine Gänsehaut nach der anderen .«
    »Warum?«
    »Weil so, wie Sie es
taktvollerweise formuliert haben, im Falle eines Mordes nur zwei Menschen Kevin
umgebracht haben können — Marcia oder ich .«
    »Gewiß«, nickte ich und hoffte,
meine Stimme möge einigermaßen zuversichtlich klingen.
    »Merken Sie jetzt, warum ich
mir Sorgen mache ?« fragte sie leise. »Schließlich weiß
ich, daß ich Kevin nicht ermordet habe .«
    »Und damit bleibt nur Marcia
übrig ?«
    »Es gibt noch eine dritte
Möglichkeit, Danny. Es könnte nicht Mord, sondern Totschlag gewesen sein.
Angenommen, sie bekamen draußen auf dem Balkon wieder Streit, Marcia schlug ihn
mit einer Flasche auf den Kopf und er stolperte... Schlug unglücklich gegen das
Geländer und verlor das Gleichgewicht ?«
    »Sicher«, sagte ich. »Wenn man
mit dem Rätselraten erst einmal anfängt, stößt man auf unendlich viele
Lösungen. Natürlich kann ihn der Mörder auch mit irgendeinem schweren
Gegenstand bewußtlos geschlagen und dann übers Geländer gehievt haben .«
    Ihre veilchenfarbenen Augen
blinzelten, dann grinste sie verzerrt. »Was sind Sie nur für ein Schuft, Danny?
Haben Sie denn gar kein Mitleid mit Marcia, obwohl Sie sie doch heiraten wollen?
Ich hätte doch gedacht, Sie wollten ihr nach besten Kräften helfen — nicht ihr
Leben ruinieren .«
    »Was war Kevin denn für ein
Mensch ?« fragte ich.
    »Wie?« Langsam schüttelte sie
den Kopf. »Was hat denn das damit zu tun ?«
    »Vielleicht alles«, knirschte
ich. »Wenn er ermordet worden ist, muß jemand einen triftigen Grund gehabt
haben, ihm den Tod zu wünschen .«
    »So gut kannte ich ihn auch
nicht«, sagte sie zögernd. »Im Grunde bin ich ihm nur zwei- oder dreimal
begegnet, nach seiner Verlobung mit Marcia .«
    »Und der Verführungsakt an
jenem Abend gehörte zu dem lustigen alten Wettbewerb zwischen euch beiden — nach
Punkten ?«
    »Ja !« zischte sie mich an. »Und glauben Sie nur nicht, daß mir Marcia darin so weit
nachstand !« Sie zog eine Grimasse. »Ich will Ihnen ein
Geheimnis verraten, Danny. Als ich Kevin die ersten beiden Male Offerten
machte, behandelte er mich, als wäre ich Luft. Deshalb brachte ich auch diesen
schweren Rosé zu der Party mit, weil ich wußte, bei Kevin konnte ich nur meine
Punkte gewinnen, wenn er einen kleinen Schwips und die Übersicht verloren hatte .«
    »Und wie blau war er genau ?«
    »Na ja, ein bißchen
angeheitert, aber keineswegs sinnlos betrunken.«
    »Aber doch betrunken genug, um
nachher vom Balkon zu fallen? Über ein drei Fuß hohes Geländer?«
    »Nein«, sagte sie kalt, »bei
weitem nicht so betrunken .«
    »Bei einer Obduktion hätte
keine Chance bestanden für den Nachweis, daß er vorher einen Schlag auf den
Kopf erhielt«, überlegte ich. »Nicht nach einem Sturz aus dem
vierundzwanzigsten Stock auf einen Betonboden.«
    »Mußten Sie das sagen ?« Sie schloß die Augen, und ihr Gesicht nahm eine leicht
grünliche Farbe an.
    »Marcia erinnert sich noch
daran, daß sie mit ihm weiterzankte, als Sie gegangen waren«, fuhr ich fort.
»Danach setzt es bei ihr aus. Als nächstes weiß sie nur, daß sie im
Schlafzimmer aufwachte, auf den Balkon hinaustrat und sah, wie sich unten die
Leute um seine Leiche drängten. Was ich damit sagen will — wenn jemand Kevin
von hinten niedergeschlagen hat, konnte nichts ihn daran hindern, dasselbe mit
Marcia zu machen .«
    »Warum rücken Sie nicht offen
damit heraus ?« fragte sie heiser. »Sie sprechen von
mir! Sie glauben, ich kam entweder ins Penthouse zurück — oder war überhaupt
gar nicht erst gegangen — , dann schlug ich beide
bewußtlos und stieß Kevin übers Geländer!«
    »Es könnten Sie gewesen sein
oder jeder andere, der Kevin mit gutem Grund umbringen wollte .«
    »Ich schwöre Ihnen, ich habe
ihn nicht getötet«, sagte sie gepreßt und in flehendem Ton. »Darüber lege ich
einen Eid auf die Bibel ab oder auf alles, was Sie wollen. Treiben Sie dieses
Spiel nicht weiter, Danny, in Ihrem eigenen Interesse! Seit

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