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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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bauen.«
    Truhe klappte ihren Deckel auf.
    »Gut, und jetzt… Das soll meine Unterwäsche sein? Darin würde ich mich nicht einmal tot zeigen. Ganz abgesehen davon, daß mir überhaupt nichts am Sterben liegt. Meine Unterwäsche, wenn ich bitten darf. Sie ist mit meinem Namen markiert, obwohl ich mich beim besten Willen nicht daran erinnern kann, warum ich das für erforderlich hielt.«
    Der Deckel klappte zu. Der Deckel klappte auf.
    »Danke.«
    Es hatte keinen Sinn zu fragen, wie es funktionierte und warum die Wäsche nicht nur sauber, sondern auch frisch gebügelt war.
    Die Wächter waren klugerweise noch immer darauf bedacht, bewußtlos zu bleiben, trotzdem trat Rincewind hinter einige Kisten, um sich umzuziehen. Zu diesem Zweck wäre er selbst allein auf einer einsamen Insel hinter einen Baum getreten.
    »Ist dir an dieser Gasse etwas aufgefallen?« fragte er über die Kisten hinweg. »Es gibt hier weder Abflußrohre noch Rinnsteine. Regen kennt man hier überhaupt nicht. Ich nehme an, du bist Truhe und nicht etwa ein verkleidetes Känguruh, oder? Warum frage ich überhaupt? Bei den Göttern, jetzt fühle ich mich schon viel besser. Laß uns gehen…«
    Erneut klappte der Deckel hoch, und eine junge Frau sah zu Rincewind.
    »Wer…?« begann sie. »Oh, du bist der blinde Mann.«
    »Wie bitte?«
    »Entschuldige. Darleen meinte, du müßtest blind sein. Nun, eigentlich meinte sie, du müßtest verdammt blind sein – so lauteten ihre Worte. Würdest du mir bitte heraushelfen?«
    Die junge Frau kletterte aus der Truhe, und Rincewind erkannte sie als Neilette, das dritte Mitglied von Letitias Truppe. Sie war ihm schlichter vorgekommen als die beiden anderen Frauen, außerdem weniger… nun, laut, obgleich dieses Wort nicht ganz den Kern der Sache traf. Vielleicht wäre »expansiv« passender gewesen. Letitia und Darleen füllten den ganzen Bereich um sich herum aus. Als Rincewind Darleen zum letztenmal gesehen hatte, hielt sie einen Mann lässig mit der einen Hand am Kragen fest, während sie ihn mit der anderen schlug. Wenn sie einen Raum betrat, so erfuhren alle Anwesenden davon.
    Neilette hingegen war… gewöhnlich. Sie strich sich etwas Schmutz vom Kleid und seufzte.
    »Ich wußte, daß ein weiterer Kampf bevorstand, deshalb versteckte ich mich in Truhie«, sagte sie.
    »Truhie?« wiederholte Rincewind. Truhe hatte den Anstand, ein wenig verlegen zu wirken.
    »Wenn Darleen irgendwohin geht, gibt es immer einen Kampf«, fuhr Neilette fort. »Es ist nur eine Frage der Zeit. Du würdest staunen, was sie mit ihrem Pfennigabsatz anrichten kann.«
    »Ich glaube, ich habe sie dabei in Aktion gesehen«, erwiderte Rincewind. »Du brauchst mir keine Einzelheiten zu nennen. Äh, kann ich dir helfen? Truhie und ich…« Er gab Truhe einen Tritt. »Wir verlassen diesen Ort, nicht wahr, Truhie ?«
    »Oh, tritt sie nicht«, sagte Neilette. »Sie ist sehr nützlich gewesen.«
    »Tatsächlich?« fragte Rincewind. Truhe drehte sich langsam, so daß er nicht den Ausdruck ihres Schlosses sehen konnte.
    »Oh, ja. Ich schätze, die Bergleute von Känguhli wären sehr… unfreundlich zu Letitia gewesen, wenn Truhie nicht eingegriffen hätte.«
    »Du meinst wohl angegriffen.«
    »Woher weißt du das?«
    »Oh, Truhe… Truhie gehört mir. Wir sind getrennt worden.«
    Neilette versuchte, ihr Haar in Ordnung zu bringen. »Die anderen haben’s gut«, sagte sie. »Brauchen nur die Perücken zu wechseln. Bier gibt vielleicht ein gutes Shampoo ab, aber nicht, wenn es sich noch in der Dose befindet.« Sie seufzte. »Na ja. Ich schätze, ich muß irgendwie einen Weg nach Hause finden.«
    »Wo wohnst du?«
    »In Worralorrasurfa. Liegt weiter randwärts.« Neilette seufzte erneut. »Zurück an die Arbeit in der Fabrik – von morgens bis abends Bananen krummbiegen. Tja, soviel zum Showgeschäft.«
    Sie brach in Tränen aus und ließ sich auf Truhe sinken.
    Rincewind wußte nicht, ob er ihr auf die Schulter klopfen und sie mit einigen sanften Worten trösten sollte – bei Darleen hätte ihn das vermutlich den Arm gekostet. Er begnügte sich mit einem wortlosen Murmeln, das hoffentlich tröstend genug und gleichzeitig möglichst wenig aggressiv klang.
    »Ich meine, ich weiß, daß ich nicht sehr gut singe, und ich kann nicht tanzen, aber das gilt auch für Letitia und Darleen. Wenn Darleen ›Hüpfende Königin‹ singt, könnte man mit ihrer Stimme Brot schneiden. Womit ich keineswegs sagen will, daß sie unfreundlich gewesen sind«, fügte

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