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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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nahe treten möchte«, sagte Rincewind hastig. »Dies ist zweifellos eine sehr gute Universität, wenn auch keine richtige. Ich meine, man muß die Umstände berücksichtigen…«
    »Was ist mit unserer Universität nicht in Ordnung?« fragte der Erzkanzler.
    »Nun… zum Beispiel euer Turm. Er ragt nicht besonders weit auf. Nicht einmal im Vergleich mit den anderen Gebäuden. Womit ich keineswegs sagen will…«
    »Ich glaube, wir sollten Herrn Langweilig unseren Turm zeigen«, sagte der Erzkanzler. »Ich fürchte, er nimmt uns nicht ernst.«
    »Ich habe den Turm bereits gesehen«, erwiderte Rincewind.
    »Auch von oben?«
    »Nein, natürlich nicht…«
    »Dafür haben wir keine Zeit, Erzkanzler«, sagte ein kleiner Zauberer. »Ich schlage vor, wir schicken diesen Burschen in die Hölle zurück und beschwören jemanden, der uns helfen kann.«
    »Entschuldige bitte«, sagte Rincewind. »Meinst du mit ›Hölle‹ zufälligerweise einen heißen, roten Ort?«
    »Ja!«
    »Ach? Und woher wißt ihr Icksianer, daß ihr euch nicht schon dort befindet? Ist das Bier in der Hölle wärmer?«
    »Schluß mit dem Gerede«, brummte der Erzkanzler. »Dieser Kerl erschien ganz schnell, als wir mit der Beschwörung begannen, was bedeutet: Er ist derjenige, den wir brauchen. Komm, Langweilig. Es dauert nicht lange.«
     
    P onder schüttelte den Kopf und trat ans Feuer heran. Frau Allesweiß saß zurückhaltend auf einem Stein. Vor ihr hockte der Bibliothekar und versuchte, dem Feuer so nahe wie möglich zu kommen. Er war noch immer sehr klein. Vielleicht brauchte seine temporale Drüse mehr Zeit, um mit der ganzen Sache klarzukommen, dachte Ponder.
    »Womit sind die Herren beschäftigt?« fragte Frau Allesweiß. Sie mußte ein wenig lauter sprechen, um sich bei dem Lärm verständlich zu machen. Aber Frau Allesweiß hätte selbst dann »Gibt es irgendwelche Probleme?« gefragt, wenn sie Zeuge geworden wäre, wie die Zauberer mit Feuerkugeln gegen Ungeheuer aus den Kerkerdimensionen kämpften. Sie zog es vor, daß alles ausdrücklich klargestellt wurde.
    »Sie haben einen Mann gefunden, der die lebendigsten Bilder zeichnet, die ich je gesehen habe«, erwiderte Ponder. »Und jetzt versuchen sie, ihn Kunst zu lehren. Alle zusammen.«
    »Die Herren zeigen immer Interesse«, sagte Frau Allesweiß.
    »Sie mischen sich immer ein«, meinte Ponder. »Ich frage mich, warum Zauberer nicht einfach nur zusehen können. Derzeit streiten sie darüber, wie man eine Ente zeichnet, und ehrlich gesagt: Ich glaube nicht, daß Enten vier Beine haben. Sie sind wie Kätzchen in einem Schuppen voller Federn… Was ist das?«
    Der Bibliothekar hatte den Lederbeutel gedreht und seinen Inhalt auf den Boden fallen lassen. Jetzt untersuchte er den Geschmack der einzelnen Gegenstände und zeigte damit das typische Verhalten junger Säugetiere.
    Er griff nach einem flachen, gekrümmten Holzstück mit vielen bunten Linien – es waren weitaus mehr Farben, als der Alte bisher zum Zeichnen verwendet hatte. Der Bibliothekar kaute kurz darauf, klopfte das Objekt mehrmals hoffnungsvoll gegen einen Stein und warf es weg. In den Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit rückte nun ein flaches Holzoval an einer Schnur, die er prompt in den Mund nahm.
    »Ist das ein Jo-Jo?« fragte Frau Allesweiß.
    »Wir nannten sie Rasseln, als ich ein Kind war«, sagte Ponder. »Man ließ sie über dem Kopf kreisen, und sie machten komische Geräusche.« Er gestikulierte vage.
    »Iiek?«
    »Oh, ist das nicht süß? Er versucht genau das zu machen, was du gerade beschrieben hast!«
    Der Bibliothekar probierte, das Holzoval über dem Kopf kreisen zu lassen, mit dem Ergebnis, daß sich die Schnur an seinem Gesicht verfing und ihn das Holzstück am Hinterkopf traf.
    »Oh, der arme kleine Kerl! Bitte befrei ihn davon, Herr Stibbons.«
    Der Bibliothekar bleckte die Zähne, als Ponder die Schnur von seinem Kopf löste.
    »Hoffentlich wird er schnell erwachsen«, sagte er. »Sonst füllt sich die Bibliothek mit Büchern über Häschen und dergleichen…«
     
    D er Turm wirkte alles andere als eindrucksvoll. Unten bestand er aus Stein, aber auf halbem Weg nach oben hatten die Baumeister beschlossen, wieder traditionelle Materialien zu verwenden: an ein Holzgerüst genageltes rostiges Wellblech. Eine wackelige Leiter führte empor.
    »Wirklich bemerkenswert«, seufzte Rincewind.
    »Von oben ist die Aussicht viel besser. Geh nur.«
    Die Leiter erzitterte unter Rincewinds Gewicht. Nach einer Weile zog er

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