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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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nicht sehr viel«, beantwortete der Oberste Hirte die Frage des
    Erzkanzlers und blätterte im Buch. »Sir Roderick Purdeigh verbrachte
    viele Jahre mit der Suche nach dem angeblichen Kontinent und legte
    großen Wert auf die Feststellung, daß er nicht existiert.«
    »Eine fröhliche junge Dame. Gertrud Yx. So hieß sie, glaube ich. Mit
    einem Gesicht wie ein Backstein.«
    »Ja, aber einmal verirrte er sich in seinem eigenen Schlafzimmer«, sagte
    der Dekan und blätterte in einem anderen Buch. »Man fand ihn im
    Kleiderschrank.«
    »Ich frage mich, ob Gertrud irgend etwas mit dem Kontinent zu tun
    hat«, ließ sich der Quästor vernehmen.
    »Vielleicht«, erwiderte Ridcully und nickte den anderen Zauberern zu.
    »Gebt ihm weder Zucker noch Obst.«
    Eine Zeitlang blieb alles still, abgesehen vom Plätschern hinter der Tür,
    dem leisen Knistern von Papier und dem gelegentlichen Summen des
    Quästors.
    Der Oberste Hirte spähte auf eine ziemlich kleine Schrift hinab. »Nach
    dieser Anmerkung in Wasports Das Leben der sehr langweiligen Leute
    begegnete er einem alten Fischer, und der meinte, in jenem Land fiele im
    Winter die Borke von den Bäumen, während sie ihre Blätter behielten.«

    »Ja, aber so etwas lassen sich die Autoren dauernd einfal en«, meinte
    Ridcully. »Weil sonst alles zu langweilig wäre. Wer nach langer Zeit
    heimkehrt, möchte nicht einfach nur sagen, daß er Schiffbruch erlitten
    und sich zwei Jahre lang von Meeresschnecken ernährt hat. Nein, solche
    Leute berichten irgendeinen Blödsinn von Menschen, die nur einen
    großen Fuß haben und im ›Land der riesigen Wackelpeter‹ wohnen, und
    ähnlichen Quatsch!«
    »Potz Blitz!« brachte der Dozent für neue Runen hervor, der auf der
    anderen Seite des Tisches in ein dickes Buch vertieft war. »Hier steht,
    daß die Bewohner der Insel Slakki keine Kleidung tragen, und den
    Frauen sagt man atemberaubende Schönheit nach.«
    »Klingt schrecklich«, behauptete der Professor für unbestimmte
    Studien.
    »Es gibt auch einige Holzschnitte.«
    »Ich bin sicher, daß niemand von uns darüber Bescheid wissen
    möchte.« Ridcul y sah sich um und fügte lauter hinzu: »Ich habe gesagt, ich bin sicher, daß niemand von uns über so etwas Bescheid wissen
    möchte. Dekan? Komm hierher und setz dich!«
    »In Wrenschers Schlangen aller Nationen wird IcksIcksIcksIcks erwähnt«, sagte der Professor für unbestimmte Studien. »Es heißt, auf dem
    Kontinent gibt es nur wenige Giftschlangen… Oh, hier ist eine
    Fußnote.« Der Zeigefinger glitt zum Ende der Seite. »Sie lautet: ›Die
    meisten von ihnen fielen Spinnen zum Opfer.‹ Wie seltsam.«
    »Oh«, ließ sich der Dozent für neue Runen vernehmen. »Hier steht:
    ›Die Bewohner der Insel Purdee lebigen ebenfalls im Naturzustand‹«, las
    er. Die alte Handschrift bereitete ihm unüberhörbare Schwierigkeiten.
    »›Dennoch isset ihr Gesundheitszustand sehr gut & sie verhalten sich mit viel Würde & und hinzu kommigen guter Wuchs und Statur & es sind
    zweifellosig sehr knoble Wilde…‹«
    »Laß mich mal sehen«, sagte Ridcul y. Das Buch wurde am Tisch
    weitergereicht, und der Erzkanzler prüfte die entsprechende Stelle.
    »Es steht tatsächlich ›knoble‹ geschrieben, aber es sol bestimmt ›noble‹
    heißen. Noble Wilde. Das bedeutet, sie… verhalten sich wie Gentlemen, ist doch ganz klar.«

    »Was, die Wilden gehen auf die Fuchsjagd, verbeugen sich vor feinen
    Damen, versäumen es, den Schneider zu bezahlen… solche Sachen?«
    »Ich glaube nicht, daß dieser Bursche seinem Schneider viel Geld
    schuldet«, erwiderte Ridcul y und betrachtete die betreffende Illustration.
    »Na schön, Jungs, mal sehen, was wir sonst noch herausfinden
    können…«
    »Er nimmt ein ziemlich langes Bad, nicht wahr?« fragte der Dekan nach einer Weile. »Ich meine, ich bin so gern sauber wie alle anderen, aber in
    diesem Fal scheint sich jemand die Haut wegscheuern zu wol en.«
    »Hört sich nach Herumplanschen an«, meinte der Oberste Hirte.
    »Klingt ganz nach Strand und Meer«, sagte der Quästor fröhlich.
    »Reg dich nur nicht zu sehr auf, Quästor«, warnte Ridcul y.
    »Da ist durchaus was dran«, warf der Oberste Hirte zögernd ein. »Ich
    glaube, ich habe gerade eine Möwe gehört.«
    Ridcully stand auf, schritt zur Badezimmertür und hob die Hand, um
    anzuklopfen.
    »Ich bin der Erzkanzler«, brummte er und ließ die Hand wieder sinken.
    »Ich kann Türen öffnen, wann und wo es mir paßt.« Und er drehte

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