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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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sich einstellt, wenn über
    tausend Meilen aus flimmernden roten Horizonten hinweg al es zu müde
    ist, um ein Geräusch zu verursachen.

    Doch als das Ohr des Beobachters über die Wüste glitt, empfing es
    eine Art Sprechgesang, eine näselnde Litanei, die so an die Stille klopfte wie eine Fliege an die Fensterscheibe des Universums.
    Der recht atemlose Sprecher blieb zunächst verborgen, weil er in
    einem Loch stand, das er in den roten Boden gegraben hatte.
    Gelegentlich flog ein wenig Erde heraus und gesellte sich dem Haufen
    dahinter hinzu. Ein fleckiger und verbeulter Hut wackelte ungefähr im
    Rhythmus der unmelodischen Melodie. Einst mochten Pailletten darauf
    das Wort »Zaubberer« gebildet haben. Die Metal plättchen waren längst
    abgefallen, aber das Wort blieb sichtbar: Helleres Rot zeigte sich dort,
    wo die ursprüngliche Farbe des Huts hervorstach. Mehrere Dutzend
    kleine Fliegen schwirrten darüber.
    Der Sprechgesang klang etwa so:
    »Larven! Von einem solchen Fraß müssen wir uns ernähren! Deshalb
    nennt man ihn ja Fraß! Und was muß man tun, um an den Fraß zu
    gelangen? Buddeln muß man, hurra!« Eine weitere Schaufel Erde landete
    auf dem Haufen, und die Stimme fügte etwas leiser hinzu: »Ich frage
    mich, ob man Fliegen essen kann.«
    Es heißt, Hitze und Fliegen an diesem Ort könnten einen um den
    Verstand bringen. Aber das braucht niemand zu glauben, nicht einmal
    der malvenfarbene Elefant, der gerade vorbeiradelte.
    Erstaunlicherweise war der Irre im Loch derzeit die einzige Person auf
    dem ganzen Kontinent, die Licht auf ein kleines Drama hätte werfen
    können, das tausend Meilen entfernt und einige Meter tiefer stattfand:
    Ein Opalsucher, von seinen Kumpeln Strewth genannt, schickte sich an,
    die kostbarste und gleichzeitig gefährlichste Entdeckung seines Lebens
    zu machen.
    Strewths Spitzhacke stieß das Felsgestein und den Staub von
    Jahrtausenden beiseite. Etwas glänzte im Kerzenlicht.
    Es war ein grüner Glanz, wie von frostigem grünen Feuer.
    Das Selbst des Opalsuchers schien regelrecht zu erstarren, als er ganz
    vorsichtig nach den gelockerten Steinen griff und sie beiseite räumte.
    Der Opal empfing und reflektierte immer mehr Licht, als größere Teile

    von ihm sichtbar wurden. Das Schimmern schien immer hel er zu
    werden und kein Ende nehmen zu wol en.
    Schließlich ließ der Mann den angehaltenen Atem entweichen.
    »Strewth!«
    Wenn er einen kleinen grünen Opal gefunden hätte, etwa in der Größe
    einer Bohne, wäre er mit seinen Freunden losgezogen, um ein paar Biere
    zu kippen. Ein faustgroßes Exemplar hätte ihn veranlaßt, mit beiden
    Füßen auf den Boden zu stampfen. Aber dies… Er stand noch immer
    fast reglos und strich sanft mit den Fingerkuppen über das Grün, als die
    anderen den Glanz bemerkten und herbeieilten.
    Besser gesagt: Zuerst hatten sie es ziemlich eilig, aber als sie näher
    kamen, wurden sie immer langsamer und ehrfürchtiger.
    Eine Zeitlang sprach niemand. Das grüne Schimmern spiegelte sich in
    den Gesichtern der Opalsucher wider.
    Dann flüsterte jemand: »Da hast du echt Schwein gehabt, Strewth.«
    »Mann, auf der ganzen Welt gibt es nicht genug Geld, um das Ding zu
    bezahlen.«
    »Immer mit der Ruhe, viel eicht ist es nur eine Art Glasur…«
    »Die wäre trotzdem noch eine Menge wert. Na los, Strewth – hol das
    Ding da raus.«
    Wie Katzen sahen sie zu, als die Spitzhacke weitere Steine löste, erst
    eine Kante fand und dann noch eine.
    Strewths Finger begannen zu zittern.
    »Vorsichtig, Kumpel. Gib acht, daß du den Rand nicht beschädigst…«
    Die Männer traten einen Schritt zurück, als der Rest aus Staub,
    Felsgestein und Erde fortbröckelte. Das Etwas schien rechteckig zu sein,
    obgleich die untere Kante ein Durcheinander aus unregelmäßig
    geformtem Opal und Schmutz war.
    Strewth drehte die Spitzhacke und berührte den glühenden Kristal mit
    dem hölzernen Schaft.
    »Was auch immer es damit auf sich hat«, brummte er. »Ich muß
    Bescheid wissen…«
    Er klopfte an das Grün.

    Es klang dumpf.
    »Das Ding kann doch nicht hohl sein, oder?« fragte einer der anderen
    Männer. »Hab noch nie von einem hohlen Opal gehört.«
    Strewth griff nach einem Brecheisen. »Na schön! Mal sehen, was…«
    Ein leises Plink ertönte. Unten löste sich ein großes Opalstück, nicht dicker als ein Teller.
    Darunter kamen zwei Zehen zum Vorschein, und sie bewegten sich
    ganz langsam in ihrer schillernden Hülle.
    »Oh, Strewth «, sagte einer der

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