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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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spreche
    natürlich von der Fakultät der Unsichtbaren Universität!«
    »Und wo befindet sich die Unsichtbare Universität?« fragte der Oberste
    Hirte, während er einige Lilien zu einem hübschen Muster anordnete.
    »Bei den Göttern, Mann, sie… sie…« Der Dekan deutete zum
    Horizont und unterbrach sich, als ihm gewisse Fakten über Zeit und
    Raum einfielen.
    »Ich schlage vor, du denkst gründlich darüber nach«, sagte der Oberste
    Hirte, stand auf und hob das Tablett ehrfürchtig.
    »Ich helfe dir!« rief der Dekan und erhob sich ebenfal s.
    »Es ist sehr leicht, das versichere ich dir…«
    »Nein, ich kann es dich nicht al ein tragen lassen!«
    Beide hielten das Tablett mit einer Hand und versuchten mit der freien
    Hand, den anderen Mann wegzustoßen. Auf diese Weise wankten sie in
    Richtung Bug, hinterließen dabei eine Spur aus vergossener
    Kokosnußmilch und Blütenblättern.
    Ridcully rollte mit den Augen. Vermutlich lag es an der Hitze. Er
    wandte sich dem Professor für unbestimmte Studien zu, der mit einer
    Ranke versuchte, ein kurzes, dickes Stück Holz mit einem langen dünnen
    Ast zu verbinden.
    »Ich mußte gerade daran denken, daß außer uns beiden offenbar al e
    den Verstand verloren haben«, sagte er. »Äh, was machst du da?«

    »Vielleicht hat Frau Allesweiß Lust auf ein Cricketspiel«, antwortete der
    Professor. Er hob und senkte die Brauen.
    Ridcully seufzte und schlenderte übers Deck. Der Bibliothekar hatte
    sich dem Leben an Bord angepaßt, indem er wieder zu einem Liegestuhl
    geworden war. Der Quästor schlief auf ihm.
    Das große Blatt bewegte sich ein wenig. Ridcul y gewann den
    Eindruck, daß die trompetenförmigen Blumen ganz oben am Mast
    schnüf elten.
    Das Schiff hatte sich bereits ein Stück vom Ufer entfernt, aber
    trotzdem sah Ridcully ganz deutlich eine Staubfahne, die dem Verlauf
    des Weges folgte und sich rasch dem Strand näherte. Dort verwandelte
    sie sich in einen Punkt, der ins Wasser sprang.
    Das Segel knarrte erneut, als Wind aufkam.
    »Ahoi!« rief der Erzkanzler.
    Die ferne Gestalt winkte kurz und schwamm weiter.
    Ridcully stopfte seine Pfeife und beobachtete interessiert, wie Ponder
    Stibbons zum Schiff aufschloß.
    »Gut geschwommen, wenn du mir diese Bemerkung gestattest«, sagte
    er.
    »Bitte um Erlaubnis, an Bord kommen zu dürfen, Sir.« Ponder trat Wasser. »Könntest du viel eicht eine Ranke herablassen?«
    »Natürlich.«
    Der Erzkanzler paffte an seiner Pfeife, als der junge Zauberer an Bord
    kletterte. »Vermutlich ein neuer Rekord über diese Distanz, Stibbons.«
    »Danke, Herr«, erwiderte Ponder. Wasser floß an ihm herab und
    tropfte aufs Deck.
    »Und ich möchte dir ein Kompliment dafür aussprechen, daß du
    richtig gekleidet bist. Du trägst einen spitzen Hut, das sine qua non eines Zauberers in der Öffentlichkeit.«
    »Danke, Herr.«
    »Es ist ein guter Hut.«
    »Danke, Herr.«

    »Es heißt, ohne seinen Hut sei ein Zauberer gewissermaßen nackt,
    Stibbons.«
    »Das habe ich gehört, Herr.«
    »Doch in deinem Fal muß ich darauf hinweisen, daß du selbst mit
    deinem Hut nackt bist, und nicht nur im übertragenen Sinne.«
    »Der Umhang hätte mich behindert.«
    »Ich freue mich natürlich darüber, dich wiederzusehen – eigentlich
    sehe ich sogar mehr von dir, als mir normalerweise lieb wäre –, aber ich
    frage mich auch, warum du hier bist.«
    »Ich hielt es plötzlich für unfair, der Unsichtbaren Universität meine
    Dienste vorzuenthalten, Herr.«
    »Ach? Sehnsucht nach der alten Alma mater, wie?«
    »In der Tat, Herr.«
    Ridcullys Augen funkelten hinter dem Rauch, und nicht zum erstenmal
    argwöhnte Ponder, daß der Erzkanzler klüger war, als es den Anschein
    hatte. Das wäre sicher nicht weiter schwer gewesen.
    Ridcully zuckte mit den Schultern, nahm die Pfeife aus dem Mund und
    stocherte darin, um ein besonders widerstandsfähiges Aschestück zu
    entfernen.
    »Hier müßte irgendwo der Badeanzug des Obersten Hirten liegen«,
    sagte er. »An deiner Stelle würde ich ihn anziehen. Ich schätze, unter den gegenwärtigen Umständen genügt es, den Unwillen von Frau Al esweiß
    zu erregen, um gehängt zu werden. Al es klar? Und wenn du über irgend
    etwas reden möchtest… Meine Tür steht immer offen.«
    »Danke, Herr.«
    »Obwohl ich derzeit natürlich gar keine Tür habe.«
    »Danke, Herr.«
    »Stell sie dir trotzdem geöffnet vor.«
    »Danke, Herr.«
    Ponder eilte erleichtert fort und dachte daran, daß die Zauberer der
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