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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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davon.
    »Meine Güte, du brauchst nicht gleich wegzurennen, ich wol te doch
    nur an dein Gewissen appellieren!«
    Rincewind zog sich aus dem Loch und formte mit den Händen einen
    Trichter vor dem Mund. »Du hast deine Campingausrüstung vergessen!«
    rief er der kleinen und sich entfernenden Staubwolke nach.
    Der Sack määhte.
    Rincewind griff danach – und drehte sich um, als er ein Geräusch
    hörte.

    Ein anderer Mann beobachtete ihn vom Rücken eines Pferds aus. Er
    wirkte ziemlich grimmig.
    Hinter ihm sah der Zauberer drei weitere Männer, die Helme und
    uniformartige Kleidung trugen. Auf ihren Mienen stand »Wächter«
    geschrieben, und zwar in sehr ernsten Lettern. Al e drei hielten
    schußbereite Armbrüste in den Händen.
    In Rincewind verdichtete sich das Gefühl, daß er erneut in eine Sache
    verwickelt war, die ihn eigentlich gar nicht betraf – und die ihn trotzdem zum Protagonisten erklärte.
    Er rang sich ein Lächeln ab.
    »Tag auch«, grüßte er. »Keine Sorge, in Ordnung? He, ich bin wirklich
    froh, euch Burschen zu begegnen, ja, kein Zweifel!«

    Ponder Stibbons räusperte sich.
    »Wo sol ich anfangen?« fragte er. »Viel eicht könnte ich den Elefanten
    vervollständigen…«
    »Wie gut kommst du mit Schleim zurecht?«
    Ponder hatte sich keine Zukunft als Schleimdesigner ausgemalt, aber
    jeder mußte irgendwo beginnen.
    »Bestens«, sagte er. »Bestens.«
    »Nun, Schleim teilt sich in der Mitte«, sagte der Gott, als sie an langen
    Reihen aus glühenden, mit Leben gefül ten Würfeln vorbeigingen. Über
    ihnen summten Käfer hin und her. »So etwas bietet kaum Platz für
    besondere Entwicklungen. Für niedere Lebensformen ist das in
    Ordnung, aber komplexer gestaltete Wesen könnte es in Verlegenheit
    bringen, und bei Pferden wirkt es tödlich. Nein, der Sex erweist sich
    bestimmt als sehr, sehr nützlich, Ponder. Er wird al e auf Zack halten.
    Und dadurch haben wir Zeit genug, an einem großen Projekt zu arbeiten.«
    Ponder seufzte. Ah, er wußte, daß es ein großes Projekt gab. Das große Projekt. Ein Gott stel te dies al es nicht nur deshalb an, um das Leben
    für brennbare Kühe zu erleichtern.
    »Könnte ich dir dabei helfen?« fragte der junge Zauberer. »Ich könnte
    bestimmt den einen oder anderen Beitrag leisten.«

    »Tatsächlich? Ich dachte, Tiere und Vögel wären eher deine…« Der
    Gott gestikulierte. »Deine Schußgröße. Oder vielleicht Kragenweite.«
    »Nun, ja, mag sein, aber sie sind ein wenig… beschränkt, nicht wahr?«
    erwiderte Ponder.
    Der Gott strahlte. Ein glücklicher Gott bietet einen wundervol en
    Anblick – wie ein heißes Bad fürs Gehirn.
    »Genau!« entfuhr es ihm. »Beschränkt! Das richtige Wort dafür! Jedes
    Wesen dieser Art sitzt in einem Dschungel oder auf einem Berg fest,
    ernährt sich von ein oder zwei speziel en Nahrungsmitteln, bleibt den
    Launen des Universums ausgeliefert und fällt den geringsten
    Klimaveränderungen zum Opfer. Was für eine gräßliche
    Verschwendung!«
    »Ja, das finde ich auch«, pflichtete Ponder dem Gott bei. »Wir
    brauchen ein einfal sreiches, anpassungsfähiges Geschöpf, habe ich
    recht?«
    »Oh, ja, Ponder, ich hätte es selbst nicht besser ausdrücken können!
    Mir scheint, du bist genau zur richtigen Zeit zu mir gekommen!« Vor
    ihnen schwangen die beiden Flügel einer großen Tür auf, und dahinter
    erstreckte sich ein rundes Zimmer mit einer kleinen Stufenpyramide in
    der Mitte. Darüber hing eine Wolke aus blauem Dunst, in dem es ab und
    zu flackerte.
    Die Zukunft entfaltete sich vor Ponder Stibbons. In seinen Augen
    glühte es so sehr, daß die Gläser seiner Brille beschlugen – vermutlich
    hätte er allein mit seinem Blick Löcher in dünnes Papier brennen
    können. Einfach tol ! Was konnte sich ein Naturwissenschaftler mehr
    wünschen? Er verfügte über die Theorien, und jetzt bekam er
    Gelegenheit, sie in der Praxis auszuprobieren.
    Und diesmal sollte alles richtig sein. Ponder fürchtete sich nicht mehr davor, die Zukunft zu verändern – dazu war sie schließlich da. Sicher, zuerst hatte er sich gegen diese Möglichkeit ausgesprochen, vor al em
    deshalb, weil ein anderer die Veränderungen verursachte. Aber jetzt
    arbeitete er als Gehilfe eines Gottes, was bedeutete: Viel eicht konnte
    man mit Intelligenz an die Aufgabe herangehen, Intelligenz zu
    erschaffen.

    Zum Beispiel sollte es möglich sein, das menschliche Gehirn so zu
    strukturieren, daß lange Bärte nicht mehr als Zeichen von

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