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Heiße Kuesse im Paradies

Heiße Kuesse im Paradies

Titel: Heiße Kuesse im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Devine
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fühlte sich in die Ecke
    gedrängt. Hugh hätte nicht herkommen dürfen. "Das kommt nicht in Frage.",
    "Ich finde die Idee nicht schlecht."
    "Sie ist schlecht", fuhr Carrie ihn scharf an. "Weil sie eine Falle ist."
    "Über welche Fallen reden wir genau, Carrie?"
    Sie ballte die Fäuste. "Falsche Entscheidungen. Fehler.
    Illusionen. Die Wahl des falschen Menschen. Und das ist nur der Anfang meiner Liste." Ihre Stimme zitterte.
    "Worauf willst du hinaus?"
    Ihre Anspannung war deutlich fühlbar. "Ich wollte nie irgendwo hängen bleiben", antwortete sie grimmig. "Denn es gibt nichts, was es wert wäre, dass man sich daran anklammert und seine Freiheit dafür aufs Spiel setzt. Weder eine Karriere noch großartiger Sex, Geld, Macht, Ansehen, nichts."
    Hugh nahm das schweigend in sich auf. Er konnte ihren Kummer nur schwer ertragen. Sie klang so verletzt. Dabei waren ihre Ängste so überflüssig. Aus ihr sprach nicht mehr die unbeugsame Carrie, sondern das kleine Mädchen.
    "Warum denkst du so?", fragte er schließlich.
    "Soll ich dir vielleicht meine ganzen Sünden beichten? Mich bei dir ausweinen, so wie Jeannie?" Das war eine üble Bemerkung, dachte sie und bereute sie sofort.
    Aber das war jetzt auch egal. Sie war stark genug. Das war sie schon immer gewesen. Und was Hugh betraf, konnte sie auch stark sein. Sie brauchte ihn nicht. Sie brauchte niemanden.
    Leider war das die größte Illusion überhaupt.
    "Wohl kaum", fuhr sie fort. "Für mich ist es schon schwer genug, mit meinen eigenen dummen Fehlern zu leben, ganz zu schweigen davon, sie jemandem mitzuteilen, der sie gegen mich benutzen kann."
    "Sag mir, wieso, Carrie."
    "Das weißt du wahrscheinlich. Alle wissen es. Das hat Henry Longford mir jedenfalls gesagt." Jetzt war sie den Tränen nahe.
    "Ja, vermutlich wissen sie es", meinte Hugh. "Also, wieso?"
    "Ich habe meiner Mutter versprochen, mich nie in Schwierigkeiten zu bringen", flüsterte Carrie.
    "Das hast du ja auch nicht", meinte er nach einer Weile, da er keine Ahnung hatte, worauf sie hinauswollte.
    "Da hast du verdammt Recht. Ich habe mir geschworen, nicht so ein erbärmliches Leben wie meine Mutter zu führen.
    Ich wollte nicht mit einem Kind und ohne Geld dasitzen, ohne die Chance, das zu tun, was ich tun will, weil ich mich irgend so einem von seinen Hormonen getriebenen Idioten
    hingegeben habe. Und vor fünfzehn Jahren war ich kurz davor, genau das mit dir zu tun. Doch dann sah ich plötzlich mich mit zwei Babys, die sich an meine Jeans klammern und die ich nachts um drei füttern muss. Ich sah mich bei der Hausarbeit und beim Wäschewaschen. Deshalb bin ich gegangen."
    "Okay", sagte er langsam. Das alles hatte sie ihm auch schon vor all den Jahren gesagt. Dass sie keine Ehe und Kinder wollte. Aber das hatte er auch nicht gewollt. Er hatte nur sie gewollt.
    "Als ich dreizehn Jahre alt war", fuhr sie mit noch immer leicht bebender Stimme fort, "und anfing, mich zum Sommercamp der Jungen herunterzuschleichen, setzte sich meine Mom mit mir auf den Felsen dort drüben und erzählte mir ein paar Wahrheiten. Dass irgendein Junge sie
    geschwängert und anschließend sitzen gelassen hatte. Dass ihre Eltern sie rausgeworfen hatten. Dass sie schon immer allein gewesen war. Den Rest ihres Lebens verbrachte sie damit, sich um mich zu kümmern, für mich zu sorgen und mir ein Zuhause zu geben. Und weißt du was? Niemand fragte sie je, was sie eigentlich wollte. Ich habe sie jedenfalls nie danach gefragt. Ich weiß bis heute nicht, was sie wollte."
    O Gott, die Worte brachten sie fast um; noch nie hatte sie sie laut ausgesprochen, ja sie hatte sie sich nicht einmal zu denken erlaubt.
    Hastig fuhr sie fort: "Ich hielt mich für toll und glaubte, alles würde sich nur um mich drehen. Weißt du, was sie zu mir sagte, als ich ging? Weißt du was sie tat?" Sie sah ihn mit Tränen in den Augen an. "Sie ließ mich gehen."
    "Das tun Eltern nun einmal, Carrie."
    "Ja, schon. Das Einzige, worum sie mich jemals bat, war, mich nicht selbst in Schwierigkeiten zu bringen und von den Betten fremder Kerle fern zu halten."
    "Tja, vor fünfzehn Jahren ist dir das ganz gut gelungen", murmelte Hugh. "Offenbar hat sich einiges geändert."
    "Ich verbuche das als weiteren dummen Fehler. Wir hätten niemals damit anfangen dürfen."
    "Wir sind noch nicht fertig."
    "O doch, das sind wir."
    Er kam näher. Carrie konnte nicht zurückweichen. Und die Atmosphäre war durch ihr Geständnis, ihre widersprüchlichen Gefühle bereits so sehr

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