Heiße Küsse in Amarillo
Fenster.
“Faith?”
Nichts.
Die Musik aus dem CD-Player war ziemlich laut. Wahrscheinlich konnte sie ihn nicht hören.
Er klopfte noch einmal, diesmal etwas lauter, und es gelang ihm, die Tür ein paar Zentimeter aufzuschieben. Ein zarter, blumiger Duft drang durch den Spalt. “Faith, lass mich rein!”, rief er.
Immer noch nichts.
Was war hier los? War sie womöglich gestürzt, als sie Gardinen aufgehängt hatte? Hatte sie sich verletzt? Im Geiste sah er sie schon bewusstlos irgendwo im Haus liegen.
Cooper stemmte sich mit aller Kraft gegen die Tür, bis sie plötzlich nachgab. Er stolperte über ein paar Kartons und landete auf dem Küchenfußboden.
“Faith?”, rief er noch einmal, während er sich wieder aufrappelte.
Dann sah er das Kerzenlicht in der hintersten Ecke des Raumes. Dort saß Faith in der alten Badewanne, nackt wie am Tag ihrer Geburt. Und sie war schöner als alle anderen Frauen, die er bis jetzt gesehen hatte.
Faith blinzelte verstört. Anscheinend war sie im warmen Wasser eingeschlafen. Als sie Cooper sah, stieß sie einen entsetzten Schrei aus und versuchte hastig, sich zu bedecken. Aber der Zuber war ziemlich klein, und sie hatte keine Möglichkeit, tiefer unter Wasser zu tauchen.
“Was tust du hier drin?”, fragte sie erschrocken. “Ich dachte, du wärst in der Scheune.”
Er fühlte sich, als hätte ihm jemand in den Magen geboxt. Sie sah verdammt süß aus, wie sie so dasaß und versuchte, ihre üppigen Brüste hinter einem winzigen Badeschwamm zu verstecken.
Sein Mund wurde staubtrocken, als er bemerkte, wie wenig das kleine, bauschige Ding verbarg. Ihre rosigen Brustspitzen waren hart geworden und hatten sich aufgerichtet. Er hätte nicht einmal wegsehen können, wenn er es gewollt hätte. Und er wollte nicht wegsehen.
Sie war wunderschön. Ihre zarte Haut schimmerte im Kerzenlicht, ihre Wangen waren leicht gerötet, und ihre feuchten kastanienbraunen Locken umspielten ihr Gesicht. Sie verkörperte einfach alles, was eine Frau sein sollte. Sie war weich, sinnlich und unbeschreiblich verführerisch.
Ihm wurde heiß, und seine Jeans war plötzlich viel zu eng. “Ich … Also es hat angefangen zu regnen”, antwortete er und schob die Hände in die Hosentaschen.
Er konnte sehen, dass sie seine Erregung bemerkt hatte, doch sie wandte nicht den Blick von ihm. Offenbar war sie von seinem Körper ebenso fasziniert wie er von ihrem.
Cooper trat einen Schritt nach vorne.
Ein Blitz erhellte den Raum, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donnerschlag, der sie beide zusammenfahren ließ und der Cooper wieder zur Vernunft brachte. Was, zum Teufel, tat er da? Er hatte Faith versprochen, sich von ihr fernzuhalten, und er würde sein Wort halten, selbst wenn es ihn umbrachte. Und so wie ihm gerade das Herz gegen die Rippen hämmerte, würde es vielleicht sogar tatsächlich sein Ende sein.
Er drehte sich um und ging zur Tür. “Ich bin dann draußen auf der Veranda”, sagte er und biss die Zähne zusammen. “Sag mir Bescheid, wenn du angezogen bist. Ich leere dann den Zuber aus.”
Faith wartete, bis Cooper die Tür hinter sich zugezogen hatte. Dann griff sie nach einem Handtuch und stieg aus der Wanne. Was, in aller Welt, war in sie gefahren?
Sie biss sich auf die Unterlippe. Ihre Wangen glühten vor Scham, während sie sich energisch trockenrieb. Der Himmel stehe ihr bei, aber sie hatte gewollt, dass er sie ansah. Sie hatte gewollt, dass er sie ebenso begehrte wie sie ihn. Und dass er es tat, bewiesen sein hungriger Blick und die verräterische Ausbuchtung in seiner Jeans.
Glücklicherweise hatte das Getöse des Gewitters sie wieder zu Verstand gebracht. Doch wie sollte sie Cooper je wieder gegenübertreten? Sie hatte sich ihm praktisch angeboten. Sehnte sie sich denn wirklich so verzweifelt danach, von einem Mann gehalten und geliebt zu werden?
Eilig zog sie ein Sweatshirt über und schlüpfte in ihre Jeans. Sie wischte den Fußboden trocken, löschte die Kerzen und zündete die Laterne an. Das Kerzenlicht war viel zu romantisch und intim.
Sie konnte Cooper nicht länger draußen warten lassen. “Du kannst jetzt reinkommen”, rief sie durch die geschlossene Tür.
Er kam wortlos herein und begann, das Wasser aus der Wanne zu schöpfen. Faith sah ihn nicht an. Sie konnte es nicht. Ihr ungeheuerliches Benehmen von vorhin trieb ihr noch immer die Schamröte ins Gesicht. Die Erregung, die von ihr Besitz ergriffen hatte, als sie das Verlangen in seinen Augen gesehen hatte,
Weitere Kostenlose Bücher