Heiße Küsse in Amarillo
Zivilisation zurückbringe?”, fragte Brant.
Coopers Magen zog sich zusammen. Er hatte bewusst versucht, diesen Gedanken zu verdrängen. Doch nun hatte Brant das Thema angeschnitten, und es gab kein Zurück.
“Faith wird dein Angebot sicher gern annehmen.” Er holte tief Luft. Ihm war, als hätte er einen Schlag in die Magengrube bekommen. “Aber ich werde wohl besser hierbleiben und zusehen, dass ich wenigstens die nötigsten Arbeiten erledige, bevor Flint die Rinder herbringt.”
Brant grinste. “Schön. Dann fahre ich mit Faith allein nach Amarillo. Das gibt mir die Gelegenheit, sie auf dem Weg dorthin noch etwas näher kennenzulernen.”
Cooper wusste, dass sein Freund ihn provozieren wollte, trotzdem konnte er sich nicht zurückhalten. “Ich warne dich, Wakefield, wenn du …”
“Schon gut, Adams.” Brant lachte. “Ich wollte nur wissen, wie tief du schon drinsteckst.”
“Ich bin nicht …”
“Spar dir deine Beteuerungen.” Brant hob abwehrend die Hände. “Ich bin nicht blind. Glaubst du wirklich, ich könnte nicht sehen, dass du bis über beide Ohren verliebt bist?” Er lächelte. “Und wenn ich mich nicht sehr irre, dann geht es Faith ebenso.”
“Da liegst du völlig falsch.”
Brant schüttelte den Kopf. “Das glaube ich nicht. Um was wollen wir wetten, dass sie hier bei dir bleibt, wenn ich fahre?”
Cooper schnaufte verächtlich. “Sieh dich mal um, Wakefield. Welche vernünftige Frau würde bei einem Mann bleiben wollen, der nichts hat als eine heruntergekommene Ranch und gerade genug Geld, um über die Runden zu kommen.”
“Eine verliebte Frau.”
Cooper war nahe daran, seinen Freund zu erwürgen. “Ich fürchte, bei deinem Zusammenstoß mit ‘Kamikaze’ hat dein Kopf auch ganz schön was abbekommen.”
Brant lachte vergnügt. “Wart nur ab, was passiert, wenn ich morgen früh fahre. Wenn Faith nicht hierbleiben will, dann komme ich nächste Woche wieder her und helfe dir, jede einzelne Weide einzuzäunen, die zu dieser Ranch gehört. Und du weißt, wie sehr ich solche Arbeit hasse.”
“Du würdest mir trotzdem helfen”, bemerkte Cooper zuversichtlich.
Brant grinste. “Ich weiß. Aber ich brauchte doch irgendeinen Wetteinsatz. Und jetzt sag mir, von welcher winzigen Aufgabe du eben gesprochen hast, die wir vorher noch erledigen müssen.”
“Das wirst du mir nie glauben.”
“Stell mich auf die Probe.”
Cooper warf Brant die Rolle mit dem Maschendraht zu. “Wir bauen einen Mäusekäfig.”
“Du hast recht”, sagte Brant kopfschüttelnd. “Das glaube ich dir nicht.”
Am nächsten Morgen servierte Faith den beiden Männern Kaffee und Gebäck zum Frühstück. “Ich wollte mich noch einmal bei euch beiden dafür bedanken, dass ihr den Käfig gebaut und die Maus eingefangen habt.” Es hatte fast den ganzen Abend gedauert, bis sie den kleinen Störenfried gefunden hatten. “Jetzt muss ich bei der Arbeit nicht mehr andauernd meine Füße im Auge behalten.”
“Keine Ursache”, erwiderte Brant fröhlich. Mit einem einzigen Biss verschlang er seinen Schokoladenkeks. “Cooper hat erzählt, wie die Maus versucht hat, Ihr Bein hinaufzuklettern.”
Sie schüttelte sich. “Ich fürchte, an dem Tag habe ich ein entsetzliches Theater aufgeführt, nicht wahr, Cooper?”
Als er nur wortlos nickte, fragte sie sich, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Er war schon den ganzen Morgen so merkwürdig still.
Sie beschloss, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen war, es herauszufinden, und räusperte sich. “Cooper, ich möchte dich etwas fragen.”
Er stellte seine Kaffeetasse auf dem Tisch ab und sah sie an. “Was denn?”
Ihr schlug das Herz bis zum Hals. “Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gern hierbleiben, bis dein Schwager die Rinder herbringt.” Sie schluckte. “Immerhin habe ich mit Mr. Penn noch ein Hühnchen zu rupfen”, erklärte sie hastig.
Sie wusste, dass ihre Ausrede ziemlich dürftig klang. Außerdem hatte sie vermutlich völlig den Verstand verloren. Aber der Gedanke daran, die Triple-Bar-Ranch – und Cooper – zu verlassen, hatte sie die halbe Nacht nicht schlafen lassen. Und schließlich hatte sie einen Entschluss gefasst. Sie würde bei ihm bleiben. Dann hatte sie den Rest der Nacht wach gelegen, um sich eine plausible Erklärung für ihre Entscheidung zu überlegen, und ihr war nichts Besseres eingefallen.
Erleichtert sah sie, wie Coopers Mund sich zu einem Lächeln verzog. “Das wäre mir sehr recht,
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