Heiße Küsse unter kühlen Tannen (SANDRINE) (German Edition)
schüttete er den restli chen Inhalt in den Blumenkübel hinter sich.
»Teufelszeug«, sagte er. »Aber von allen Seiten bekommt man volle Gläser in die Hand gedrückt, und wenn man nicht mittrinkt, wird man schief angesehen.«
»Darum würde ich mich nicht kümmern«, meinte Jody. »Und es überrascht mich, dass du es plötzlich tust.«
Nicholas sah sie erst verblüfft an, dann lachte er leise.
»Du hast recht, Sweetheart. Sonst schere ich mich ja auch nicht darum, was die Leute von mir denken und reden. Ich sollte meinen Erfolg nicht von meinem Alkoholpensum ab hängig machen.«
Jody lächelte ihn an. »So gefällst du mir schon besser.«
Nicholas zog sie an sich und gab ihr einen verstohlenen Kuss. »Besonders glücklich siehst du nicht gerade aus, Jody«, bemerkte er dann. »Geht dir diese Vernissage hier so sehr auf die Nerven?«
»Na ja», seufzte sie. »Ich bin froh, wenn alles wieder vorbei ist.»
»Ich auch. Dieser Rummel ist nicht nach meinem Ge schmack.« Nicholas grinste schief. »Ehrlich gesagt, wandere ich lieber durch die Wildnis und male meine Felsbrocken an. Nur lassen sie sich leider kaum verkaufen.«
Jody blickte kurz in die Runde. Sie standen etwas abseits und hatten im Moment ein wenig Ruhe. Sie musste die Zeit nutzen, bevor wieder jemand kam und Nicholas mit Beschlag belegte.
»Etwas anderes geht mir noch mehr auf die Nerven, Nicho las«, begann sie dann.
Nicholas sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Oh? Und das wäre?«
»Carlas Getue um dich. Die meiste Zeit klebt sie an dir, als wärst du ihr siamesischer Zwilling. Ich weiß, ich habe kein Recht, mich wie eine eifersüchtige Ehefrau aufzuführen, aber etwas möchte ich doch gern geklärt haben.«
»Darling, was ist denn los?«, fragte Nicholas betroffen. »Ich habe nichts angestellt, glaub mir.«
Gegen ihren Willen musste Jody lächeln. Nicholas war manchmal wirklich schrecklich naiv. Kein Wunder, dass Carla so leichtes Spiel mit ihm hatte.
»Althea hat mir gesagt, dass du mit Carla im Gästezimmer schläfst und sie die Couch im Wohnzimmer für mich vorgese hen hat«, erklärte Jody vorwurfsvoll. »Ich bin mir ziemlich blöd dabei vorgekommen und habe mich gefragt, was ich hier überhaupt soll.«
Nicholas stieß die Luft aus und fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
»Jody, bitte lass dich doch von Carla und Althea nicht verunsichern«, bat er. »Selbstverständlich schlafen wir beide zusam men. Die Couch kann Carla nehmen.«
Jody fiel ein Stein vom Herzen, doch so ganz zufrieden war sie noch nicht.
»Am liebsten wäre mir, wenn wir in ein Hotel gingen«, sagte sie, denn sie hatte plötzlich das ungute Gefühl, dass es heute noch Ärger geben würde.
»Warum diese Geldausgabe?«, wandte Nicholas ein. »Das ist doch Unsinn. Wir beide schlafen im Gästezimmer, egal, was Carla und Althea geplant haben.«
Jody wusste, dass es keinen Sinn hatte, weiter auf einem Hotelzimmer zu bestehen. Irgendwie würden sie die Nacht schon herumkriegen. Und vielleicht sah sie ja auch nur Ge spenster.
»Und bei deinem letzten Besuch in Edmonton ... hast du da mit Carla in Altheas Gästezimmer übernachtet?«
An seinem unbehaglichen Gesichtsausdruck konnte Jody sehen, dass sie richtig getippt hatte. Es versetzte ihr einen heftigen Stich. Ging Nicholas tatsächlich abwechselnd mit ihr und Carla ins Bett?
»Ja, Althea verfrachtete Carla und mich einfach zusammen in dieses Zimmer«, gab er schließlich zögernd zu. »Aber es ist nichts zwischen uns gewesen«, betonte er.
Jody war verletzt und enttäuscht. »Wirklich nicht?«, fragte sie bitter.
»Nein, wirklich nicht«, bekräftigte Nicholas etwas ungedul dig. »Aber wenn du mir nicht glaubst, kann ich dir nicht helfen.«
In diesem Augenblick tauchte Carla auf. Sie hielt zwei Champagnergläser in der Hand und drängte Nicholas eins davon auf. Dann fuhr sie mit einem wütenden Glitzern in den Augen auf Jody los.
»Sie können Nicholas nicht die ganze Zeit für sich beanspruchen!«, zischte sie. »Nehmen Sie doch bitte etwas Rücksicht darauf, dass er der Künstler dieser Ausstellung ist und eine Menge Leute mit ihm reden wollen. Schließlich will Nicholas ja auch etwas verkaufen! Nicht wahr, Darling?«, wandte sie sich dann mit einem süßen Lächeln an Nicholas.
Bevor dieser protestieren und Jody in Schutz nehmen konn te, waren er und Carla schon wieder von allen möglichen
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