Heiße Küsse unter kühlen Tannen (SANDRINE) (German Edition)
falls du heute noch unter die Leute gehst.«
Ein paar Augenblicke später ging die Tür zum Bad auf, und Nicholas meldete, dass die Luft wieder rein war .
Bei seinem Anblick brach Jody in lautes Gelächter aus. Nicholas hatte nicht nur sein Hemd auf der falschen Seite angezogen, er hatte es auch noch völlig verdreht zuge knöpft.
»Lach nicht so blöd!«, fuhr er sie an, während er sein Hemd wieder aufknöpfte und auszog.
»Erst ist mir ja der Schreck in alle Glieder gefahren«, kicherte Jody. »Aber jetzt könnte ich mich ausschütten vor Lachen!«
»Ja, es war eine verdammt peinliche Situation«, gab Nicho las zu. »Zum Glück hat Mom nicht dein Bild auf der Staffelei gesehen.«
»Keine Sorge«, beruhigte Jody ihn. »Kein Mensch würde mich darauf erkennen.«
»Fang nicht schon wieder damit an!«, brummte er. »Sonst ...«
»Sonst was?«
»Sonst werde ich dir mal zeigen, was Kunst ist. Liebeskunst!« Damit hob er Jody hoch und trug sie zu den Polstern am Boden.
»Hmmm ...«, murmelte Jody. »Zum Glück bist du darin etwas besser als im Aktzeichnen schöner schlanker Frauen, die du in fette alte Bären verwandelst ... verschandelst ...«
Mit einem heißen Kuss verschloss Nicholas ihr die Lippen, bevor sie noch weiter lästern konnte.
7.
In der folgenden Woche konnte Jody feststellen, dass ihr Bild auf Nicholas' Staffelei die Ähnlichkeit mit einem plumpen Bären immer mehr verlor. Wenn sie es richtig betrachtete, war Nicholas sogar ein Naturtalent auf dem Gebiet der Aktmalerei, selbst wenn er sich am Anfang etwas schwer damit getan hatte.
Jody saß – oder besser gesagt, lag ihm jeden Tag Modell, mal schon in aller Frühe, mal am Abend. Und jedes Mal nahmen die Sitzungen einen höchst erotischen Ausgang. Jody genoss die Stunden mit Nicholas in vollen Zügen, auch wenn sie den Beigeschmack des Heimlichen, Verbotenen hatten. Denn wenn Nicholas' Eltern und verschiedene andere Leute im Hotel Belvedere erfuhren, dass Jocelyn Hickersons Assistentin dem attraktiven Sohn des Hauses nackt Modell saß, würden sie wohl der Reihe nach in Ohnmacht fallen.
Und dann kam der Tag, an dem Nicholas in der Galerie von Carlas Freundin Althea Homberg seine erste Ausstellung hat te. Da es ein Samstag war und sie frei hatte, fuhr Jody auf Nicholas' Drängen mit nach Edmonton, obwohl sie von der Idee eigentlich nicht so begeistert gewesen war .
Natürlich freute sich Jody für Nicholas, dass er die Möglich keit hatte, seine Bilder der Öffentlichkeit vorzustellen, und hoffte auch, dass er so viele wie möglich verkaufte, aber Carlas Gegenwart störte sie über alle Maßen. Die rothaarige Frau hatte Jody in letzter Zeit bei jeder Gelegenheit geärgert und benahm sich schon so, als wäre sie bereits mit Nicholas verheiratet. Doch Jody wollte keine Eifersuchtsszene machen und hielt sich zurück.
Sie fuhren in Carlas Wagen. Nicholas saß vorn auf dem Beifahrersitz und redete stundenlang mit Carla über seine Bilder und die bevorstehende Ausstellung. Jody saß mit den restlichen zwei Bildern, die noch zu Nicholas' Serie gefehlt hatten, auf dem Rücksitz und kam sich ziemlich überflüssig vor.
Zwei Stunden vor der Eröffnung kamen sie in Edmonton an. Carla stellte ihr Auto auf dem Parkplatz hinter dem Haus ab, in dem sich die Galerie ihrer Freundin befand.
Durch den Hintereingang betraten sie die Galerie. Carla wies Jody an, die zwei mitgebrachten Bilder auszupacken und sie an die dafür vorgesehenen Plätze zu hängen.
Jody wollte erst dagegen protestieren, doch Nicholas zuliebe verzichtete sie auf eine scharfe Erwiderung und kam der Aufforderung nach. Natürlich war es für Jody selbstver ständlich, dass sie bei den letzten Vorbereitungen für die Ver nissage mithalf, aber sie hasste es, von Carla herumkomman diert zu werden. Auch im Hotel hatte sie es schon ein paar Mal versucht. Sie sah sich offenbar schon ganz als Schwiegertochter der Belvederes. Sogar Joce lyn tanzte bereits nach ihrer Pfeife.
»Müde, Darling?«, hörte Jody da Nicholas' weiche Stimme hinter sich.
Sie drehte sich um und sah in sein geliebtes Gesicht. Ihr Groll schwand wieder ein wenig.
»Nein, nur etwas verärgert«, erklärte sie. »Mir gefällt es nicht, wie Carla mit mir umspringt. Ich bin doch nicht ihr Handlanger.«
»Aber Jody, was ist schon dabei, wenn du die zwei Bilder für mich aufhängst?«, fragte er deutlich gekränkt.
»Darum geht es
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