Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman
lauterem Knurren veranlasste. »Sie hat mich so geschickt um den Finger gewickelt.«
»Ja, darin ist sie richtig gut. Raus.« Agnes runzelte die Stirn, als sie das Fondant an den Seiten zu glätten versuchte. Im Fernsehen sah das immer so einfach aus …
»Sie hat den alten Mann umgebracht, nicht wahr?« Agnes sah Taylor an. »Ich habe davon gehört. Man hat in der Stadt darüber gesprochen. Dass sie einfach in ihn hineingefahren sei. Dass sie auch dich fast überfahren hätte. Sie hatte es auf dich abgesehen, nicht wahr?«
»Ja«, sagte Agnes und achtete dabei genau auf seinen Gesichtsausdruck. Er sah wirklich schlecht aus. »Und sie hat Lisa Livia alles gestohlen, was sie besaß. Und nun versucht sie, die Hochzeit ihrer Enkelin zu ruinieren. Deine Frau ist ein echter Hauptgewinn.«
»Sie hat Lisa Livia bestohlen?«
»Taylor, sie wollte mir das Haus abknöpfen. Warum sollte sie da nicht auch Lisa Livia bestehlen?«
»Ach, nein.« Er hielt inne. »Agnes, ich möchte dich nicht belügen …«
»Natürlich möchtest du das«, sagte Agnes und wandte sich wieder ihrem leuchtend grünen Fondant zu, das langsam hart wurde.
»Ich hätte ihr beinahe geholfen, dich aus dem Haus zu vertreiben«, meinte Taylor kopfschüttelnd. »Ich habe mir einfach vorgestellt, du würdest ein weiteres Buch schreiben und dann wieder Unmengen Geld haben. Irgendwie so was.«
»Du kannst mich mal«, sagte Agnes, über ihren Kuchen gebeugt.
Das ist die Sprache des Zorns, Agnes.
Sie können mich auch mal, Dr. Garvin.
Du bist einfach bescheuert, Agnes. Jeder kann »Du kannst mich mal« sagen. Tu zur Abwechslung mal etwas Schlaues.
Agnes richtete sich auf und warf einen Blick auf ihr Fondant.
Haben Sie mich gerade bescheuert genannt, Dr. Garvin?
Dr. Garvin?
»Aber ich hätte ihr nie geholfen, dich zu töten«, sagte Taylor. »Lieber Himmel, Agnes, du bist zwanzig Mal so viel wert wie sie.«
»Zwanzigtausend Mal.« Agnes sah Taylor an und versuchte herauszufinden, was ihr entging. Hatte nicht Dr. Garvin gewollt, dass sie auf etwas besonders achtete ?
Groß, blond, gut aussehend, verzweifelt. Nein. Er war so nutzlos wie eh und je.
Sie wandte sich wieder dem Zuckerguss zu. Vielleicht sollte sie dort, wo er klumpig geworden war, Flamingos drüberlegen. Dann sähen die Flamingos vielleicht sogar richtig plastisch aus. Man sollte das Leben doch immer von seiner besten Seite nehmen.
»Du hast recht«, brabbelte Taylor gerade weiter. »Du bist wirklich zwanzigtausend Mal besser als sie. Agnes, wenn du mich zurückwillst, dann könnten wir es schaffen.«
Entgeistert sah Agnes ihn an: »Wie bitte?«
»Du und ich, Liebes. Wir könnten es schaffen.« Er rückte näher, seine Augen glänzten eifrig. »Ich war ja so verdammt blöd. Ich habe einfach nicht gesehen, dass ich ja alles schon hatte, was ich brauchte: dich, Two Rivers, das Two-Rivers-Kochbuch, das schöne blaue Schlafzimmer im Oberstock …« Er legte den Kopf schief und sah sie mit jenem Lächeln an, das ihr noch vor zwei Wochen durch und durch gegangen war. »Komm, Süße, du und ich, wir hatten es doch gut zusammen.«
»Ich hatte es schon besser«, antwortete Agnes und widmete sich wieder ihrem Fondant.
»Seit wann?«, fragte er beleidigt. Rhett bellte erneut und mischte dieses Mal zur Abwechslung auch noch ein leichtes Knurren darunter.
Taylor trat einen Schritt zurück.
»Seit dieser Woche.« Agnes klopfte sanft auf einen Fondantklumpen,
damit dieser sich auflöste. Keine Chance. Hier musste ein Flamingo drauf.
»Dieser Shane? Lieber Himmel, Agnes, hast du wenigstens eine Minute gewartet, bevor du mit ihm ins Bett gesprungen bist, nachdem du mich mit der Gabel halb erstochen hattest?«
Agnes hielt einen Augenblick lang inne, um nachzudenken. »Mehr als zehn Minuten können es nicht gewesen sein. Allerhöchstens fünfzehn.«
» Agnes! «
Sie richtete sich kerzengerade auf. »Taylor, du hast wirklich Nerven, hier den Saubermann zu spielen. Du hast dich mit mir verlobt, um mir meine ganzen Ersparnisse abzuluchsen. Jetzt, wo du herausgefunden hast, dass du eine mörderische Schlampe geheiratet hast, versuchst du, sie loszuwerden und mich wieder zu ködern. Aber das wird nichts. Sogar wenn ich dumm genug wäre, dich wiederhaben zu wollen, glaubst du wirklich, Shane würde es so einfach hinnehmen, wenn er dich beim Nachhausekommen in meinem Bett fände? Weißt du eigentlich, was er beruflich macht?«
»Nein«, sagte Taylor. »Aber wenn du ihm erklären würdest, dass wir
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