Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman
optimistisch zu sein. Dann kommen die Worte ganz von selbst, und du kannst Agnes sagen, was du empfindest.«
Abrupt blieb Shane stehen: »Was?«
Carpenter sah ihn ernst an. »Zufriedenheit hinsichtlich der Vergangenheit. Glück in der Gegenwart. Hoffnung für die Zukunft. Lerne, ein Optimist zu sein.«
»Oh.« Shane runzelte die Stirn. »Ich habe ihr gesagt, ich würde gerne hierher zurückkommen. Darüber schien sie ganz erfreut zu sein.«
Carpenter nickte. »Das ist ja schon mal ein Anfang. Sobald du dich wieder der Welt öffnest, mein Freund, wirst du Gutes erfahren.«
»Ich glaube nicht, dass jetzt der Moment für Optimismus und Offenheit in Gefühlsdingen ist, wo wir doch gleich eine Unterredung mit Wilson haben werden.«
»Das mag zutreffen. In gewisser Weise verursacht ja deine emotionale Öffnung auch eine ganze Menge Probleme. Und das dürfte wohl der eigentliche Grund für dieses Treffen sein.«
Er deutete mit einer Kopfbewegung zum Anlegesteg hinunter, wo Wilson schon auf einer der Bänke saß, wie immer untadelig gekleidet in Anzug und Krawatte. Shane war, als stieße man ihn über die Planke, an deren Ende der Sprung ins Meer wartete. Brendas Boot schaukelte auf dem Wasser, doch daneben lag eine glänzende, größere Jacht gleich unterhalb des Schwimmdocks: Wilsons Gefährt zu Wasser. Auf der Brücke stand eine dunkle Gestalt, die den Motor am Laufen hielt und achtgab, dass das Boot nicht abtrieb. Das Jetboot, das Carpenter beim letzten Mal gesteuert hatte, war vorn an Deck verankert, neben einem kleinen Kran.
»Ich bin nicht zufrieden«, sagte Wilson, als die beiden die Plattform betraten.
Cerise und Hot Pink stimmten in diese öffentliche Unzufriedenheitsbekundung mit ein.
Ohne zu fragen setzte Shane sich seinem Boss gegenüber, während Carpenter sich neben ihm niederließ.
Wilson sah Shane an, mit schärferem Blick als je zuvor. »Sie hatten zwei Mal die Chance, Casey Dean aus dem Verkehr zu ziehen. Sie haben nicht nur beide Male versagt, sondern haben dem Consigliere von Don Fortunato auch noch die Möglichkeit gegeben, die geforderte Anzahlung zu leisten.«
Shane schwieg. Er wusste, dass es nichts zu sagen gab.
»Im Haus hat es einen weiteren Todesfall gegeben. Wieder musste die örtliche Polizei tätig werden. Sie zeigen hier keineswegs die Fähigkeiten, die ich von meinem Nachfolger erwarte. Schließlich ist unsere Organisation seit jeher stolz auf die diskrete Art und Weise ihres Vorgehens.«
»Ich glaube, Sie wissen weit mehr, als Sie mir sagen«, gab Shane zur Antwort.
Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken sah Wilson ihn an. »Natürlich weiß ich mehr, als ich Ihnen sage. Das liegt in der Natur meiner Position. Ich verfüge über die Informationen, gebe die Anweisungen und übernehme die Verantwortung.«
»Ich übernehme die volle …«, setzte Shane an, doch Wilson unterbrach ihn.
»Sie sind mir gegenüber rechenschaftspflichtig, ich anderen Stellen. Und Sie fallen in meine Verantwortung. So läuft der Job.«
»Das FBI ist alles andere als erfreut, dass wir deren Informationen zum Fall ›Casey Dean‹ nicht genutzt haben«, fuhr Wilson fort. »Und ich mag es nicht , wenn ich dem FBI etwas erklären muss. Ich bin versucht, Sie von dieser Sache abzuziehen. Casey Dean ist uns seit Jahren ein Dorn im Auge. Wir haben Ihnen die besten Abschlusskonditionen seit Jahren geboten. Und Sie haben es beide Male in den Sand gesetzt.«
Carpenter lehnte sich vor. »Beim dritten Mal klappt’s.«
»Unglücklicherweise«, versetzte Wilson, »teile ich nicht …«
»Wir haben Casey Dean im Visier«, warf Carpenter ein.
Wilson starrte Carpenter einige Sekunden lang an, dann wandte er sich wieder Shane zu, der seinerseits all seine Selbstkontrolle aufbieten musste, um Carpenter nicht ebenfalls anzustarren. »Und das heißt?«
»Carpenter hat den Plan entwickelt«, sagte Shane. »Es wäre am besten, er erklärt ihn.«
Wilson verschränkte die Arme. »Ich höre.«
»Wir haben Casey Deans Handynummer«, fasste Carpenter zusammen. »Und Casey Dean hat sich sozusagen ohne Absender auf Shanes Satellitentelefon verewigt. Er scheint also mit uns spielen zu wollen. Wir können das ausnutzen, um ihn zu kriegen. Sein Handy arbeitet mit reflektiertem Signal. Wir können ihn also nicht auf normale Weise orten. Aber wenn ich hier in der Gegend drei Transmitter aufstelle, können wir seine Position selbst ermitteln, per Triangulation.«
»Wenn er das Telefon benutzt«, meinte Wilson.
»Er wird«,
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