Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman
verrückt war, Taylor umzubringen, weil er sie verlassen wollte …
Ach, zum Teufel , dachte Agnes. Sie ist sowieso vollkommen durchgedreht und denkt, dass ich für all ihre Probleme verantwortlich bin. Gerade rechtzeitig zur Hochzeit .
»Na ja, zumindest bist du übers Wochenende in Sicherheit«, meinte die Blonde.
Agnes seufzte. »Ich werde nicht so lange hierbleiben. Mein Typ wird kommen und mich herausholen.«
»Der, der die Stripperin gebumst hat? Nee. Ich sage dir doch, heute ist’s nichts mit Kaution.«
»Er hat die Stripperin nicht gebumst.« Agnes rollte sich auf ihrer Pritsche zusammen. »Und Kautionen sind ihm egal.«
»Wie will er das denn anstellen? Einen Ausbruch organisieren?«
Agnes zuckte mit den Schultern. »Was immer nötig ist. Ich muss morgen eine Hochzeit ausrichten, sonst verliere ich mein Haus. Und das wird er nicht zulassen.«
»Die Hochzeit für das Barbiepüppchen gerade eben? Ich glaube nicht, dass die heiratet. Eher brennt sie mit dem Hilfssheriff durch.«
»Mein Typ holt sie zurück, wenn sie das macht.«
Die Blonde streckte ihren Kopf hervor, um Agnes anzusehen. »Der Typ, der die Stripperin gebumst hat, holt dich also aus dem Gefängnis und bringt auch noch die entflohene Braut zurück, damit du dein Haus nicht verlierst? Was ist das für ein Kerl? Robin Hood persönlich?«
»Nein, er ist ein Killer.«
»Huhu. Du bist ja irre.«
»Nein«, sagte Agnes. »Aber ich war schon mal bei einem gerichtszugelassenen Psychiater.«
Dann rollte sie sich zusammen und machte sich eine Liste der Dinge, die zu tun waren, sobald Shane sie hier herausholte.
»Agnes hat Taylor nicht umgebracht«, sagte Shane, als er und Xavier den Weg zurück zum Haus hochgingen. Seitlich davon leuchtete das gelbe Absperrband der Polizei im Mondlicht. Hilfssheriffs untersuchten den Tatort.
»Möchte man meinen«, meinte Xavier, »aber immerhin hat Hammond sie über das Opfer gebeugt gefunden. Ihre Fleischgabel steckte in seinem Hals, und er klammerte sich an ihre Schürze, während er diese ungastliche Welt verließ. Selbstmord war’s jedenfalls nicht. Und schließlich hat sie ja dieses Problem mit Wutanfällen. Daher ist es besser, sie sitzt heute Nacht hinter Schloss und Riegel.«
Wutanfälle , dachte Shane. Sieh dir erst mal Casey Deans
Mädchen an, genauer gesagt ihren Hals. Dann weißt du, was Wut ist . »Sie können sie nicht festhalten. Sie muss morgen hier eine Hochzeit ausrichten.«
Xavier starrte ihn an. »Ich soll eine potenzielle Mörderin aus dem Gefängnis entlassen, weil sie eine Hochzeit veranstalten muss? Ich mag ja ein Provinzbulle sein und auch sonst nicht so besonders helle, wie bestimmte Leute ja immer wieder behaupten, aber …«
Er verstummte, weil er hörte, dass ihnen jemand folgte. Shane drehte sich um.
Es war Palmer. Er kam schwankend aus dem Wald, eine Hand auf die Stirn gelegt, die andere ausgestreckt, damit er sich besser im Gleichgewicht halten konnte.
»Am besten suchst du Maria«, sagte Shane, als er die beiden erreicht hatte.
Palmer blinzelte. Sein verschwommener Blick versuchte, Shanes Gesicht zu ergründen: »Maria?«
»Deine Braut«, erläuterte Shane. »Die Frau, die du morgen heiraten willst.« Er streckte die Hand aus. »Ungefähr so groß. Dichtes, dunkles Haar. Hübsch. Liebt dich.«
Palmer nickte. »Maria. Ja. Genau.« Er sah sich um. »Wo ist sie?«
»Vermutlich im Haus …«, setzte Shane an, doch Xavier unterbrach ihn.
»Sie ist im Gefängnis.«
»Sie haben sie auch verhaftet?«, fragte Shane. »Weswegen? Beihilfe zum Ergabeln?«
»Sie wurde nicht festgenommen«, antwortete Xavier. »Sie wollte mit Agnes und Hammond gehen. Er wird sie auch zurückbringen, sobald Agnes eingeliefert ist.« Er sah Shane an. »Und das meine ich auch so. Dauerhaft. Ohne Freigang für Hochzeiten.«
»Hammond?«, sagte Palmer und versuchte unter Schmerzen, die Stirn zu runzeln. »Sie ist mit Hammond zusammen?«
»Wenn also hier irgendjemand meint, er könne ein Frühentlassungsprogramm
starten«, meinte Xavier, »indem er beispielsweise einen Richter weckt oder …«
Eine weitere Person kam den Weg herab, dieses Mal mit Absätzen. »Palmer Anderson Keyes.« Ein scharfer Tonfall. Palmer wand sich. Shane erkannte Evie, die zu ihnen aufschloss. Nur eine Mutter konnte einen Mann in die tiefsten Abgründe der Kindheit zurückschleudern, indem sie seinen vollen Namen gebrauchte. »Was tust du hier?«
»Er versucht mannhaft, sich aufrecht zu halten«, meinte Shane.
Evie
Weitere Kostenlose Bücher