Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman
Schule schickte. Ich hätte es dabei belassen sollen.«
»Mach dir keine Sorgen, Onkel Joey«, meinte Shane und dachte an Agnes in ihrer Küche. »Ich habe schon Schlimmeres erlebt.«
»Vielleicht solltest du wieder verschwinden.«
Shane warf ihm einen Seitenblick zu. »Nicht bevor das hier ausgestanden ist.«
»Shane, da draußen laufen vielleicht Profis rum. Die Jungs des Don. Vielleicht machen sie jetzt auch Jagd auf dich.«
Und hier kommt die letzte Frage : »Warum sollten sie?«
Joey wandte den Blick ab. »Sie denken wahrscheinlich, du hilfst mir und weißt alles.«
Wieder gelogen , dachte Shane und fragte sich, ob es irgendjemanden gab, dem er vertrauen konnte.
»Vielleicht solltest du Agnes im Auge behalten«, sagte Joey.
»Genau das habe ich vor.«
Agnes saß auf der hinteren Veranda in ihrer Hollywoodschaukel mit einer Weinflasche, rasenden Kopfschmerzen, ihrem Laptop und einem Notizblock, auf dem sie gerade ihre letzte Aufgabenliste fertigstellte. Sie versuchte, ihre Kolumne zu Ende zu bringen, während die Dixie Chicks leise im Hintergrund trällerten. Sie hatte Mühe, sich bei all den Ablenkungen zu konzentrieren. Zum Beispiel Robbie Hammond, der ihr bis zum Haus gefolgt war, nur um sie zu fragen, ob das Maria Fortunato gewesen sei. Dabei hatte sein Gesichtsausdruck deutlich kundgetan, dass der eine Sommer, den er mit Maria gegangen war, ihn über die Maßen beeindruckt hatte. »Ja. Und sie heiratet nächsten Samstag«, hatte Agnes mit fester Stimme geantwortet. Da hatte er sich verzogen … und Agnes mit Schuldgefühlen zurückgelassen, allerdings die von der leichteren Sorte. Zurück an die Arbeit.
Die Chicks sangen: »The Long Way Around«, was angebracht schien, denn die Liste wurde tatsächlich länger und länger: Haus streichen lassen, Brücke verstärken lassen, eine Klimaanlage finden, die sowohl billig als auch ohne Schufa-Auskunft zu haben war, die Zutaten für die Torte bestellen und Maisie Shuttle dazu
bringen, dass sie auf die Schnelle noch tausend Maßliebchen ausspuckte. In der Kolumne ging es um die lebenswichtige Frage, wie viel Pfund Zuckerguss auf einer Torte statisch zu verantworten sind, wenn sie noch gut schmecken soll und die Gäste sie mit Kuchengäbelchen aufspießen. Ein stinklangweiliges Thema, wie sie fand. Eben wollte sie noch ein paar kluge Erkenntnisse über die Geschichte des Hochzeitskuchens in das Ganze flechten, doch das war noch schlimmer als vorher …
»Ich kann einfach nicht glauben, dass du diesen Scheißschuppen gekauft hast.«
Verwundert sah Agnes auf, und ihr Blick fiel auf eine perfekte Südstaatenschönheit, die in ihrer Verandatür stand. Eine echte Southern Belle, auch wenn sie jetzt »nur« im südlichen Teil von New Jersey lebte: glänzend braune Locken, riesige braune Augen, ausgeprägte Gesichtszüge und ein breiter roter Mund, nicht zu vergessen der Körper, der für Caprihosen und Trägertops geradezu geschaffen schien.
»LL?« Agnes fühlte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. »Oh Gott, ich hab dich so vermisst .«
Sie sprang von der Schaukel auf, wobei der Laptop zur Seite glitt, und schlang ihre Arme um ihre beste Freundin. Lisa Livia meinte: »Oh Liebes, ich habe dich auch vermisst .« Damit drückte sie Agnes fest an sich. Dann ließ sie ihre Freundin wieder los, schob ihre enorme Sonnenbrille weiter ins Haar hinauf und meinte: »Agnes, du Schaf, du bist wirklich so was von durchgeknallt!«
»Wieso?«, fragte Agnes und schob ihre eigene Brille wieder die Nase hinauf. »Ist die Brücke eingeknickt?«
Lisa Livia warf ihre große weiße Markenhandtasche auf den alten Blechtisch und nahm auf der Hollywoodschaukel Platz. Sie schob den Laptop zur Seite und drehte den CD-Player leiser. »Nein. Aber was machst du denn damit? «, fragte sie und deutete auf den Computer.
»Ich schreibe meine Kolumne. Wusstest du, dass die Römer der Braut den Hochzeitskuchen quasi überbrieten?«
»Nein, aber das überrascht mich nicht. Die Italiener sind wie die Hölle hinter den Frauen her. Jetzt hör zu: Ich war auf der Brenda Belle und habe dort die Sachen meiner Mutter durchgesehen.«
»Sie lebt auf der Jacht, seit sie mir Two Rivers verkauft hat.« Agnes setzte sich neben LL und goss Wein in ein zweites Glas. »Ich weiß nicht, wieso sie keine Wohnung genommen hat. Mann, bin ich glücklich, dich zu sehen . Du hast gerade das Treffen mit ihr und Evie Keyes verpasst.«
»Das war meine Absicht.« Lisa Livia schlug ihre umwerfend schönen
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