Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman
Agnes umnieten wollte«, sagte
Shane. »Übrigens schon der zweite. Der erste war am Abend zuvor da. Ein Kerl namens Macy.«
»Was zur Hölle geht hier vor?«, polterte Joey los.
»Gute Frage«, antwortete Shane. »Was wir hier sehen, lieber Onkel, ist eine sogenannte Fresskette von Killern. Ich muss herausfinden, wer den ursprünglichen Auftrag vergab und an wen. Und zwar möglichst schnell, bevor hier richtige Profis auftauchen statt dieser Dilettanten. Weißt du, wer es auf Agnes abgesehen haben könnte?«
Carpenter hackte auf seine Tastatur ein, aber Shane wusste, dass er trotzdem ganz Ohr war.
»Nun mal langsam«, versuchte Joey zu bremsen. »Du glaubst also wirklich, dass jemand versucht, Agnes umzubringen?«
»Ja.«
»Aber wieso?«
»Keine Ahnung.«
»Scheiße.« Joey setzte sich und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Es ist ihr doch nichts passiert? Sie ist doch jetzt nicht etwa allein im Haus?«
»Sie ist nicht mehr allein«, antwortete Shane. »Lisa Livia ist hier. Ebenso Garth. Und Doyle arbeitet unten an der Brücke. Aber jetzt beantworte erst mal meine Frage.«
»In Ordnung«, nickte Joey. »Mein Gott. Nun, ich könnte mir vorstellen, dass Four Wheels nicht gerade glücklich darüber ist, dass Two Wheels diese Welt so schnell verlassen hat und Three Wheels verschwunden ist.«
»Ich glaube nicht, dass Four Wheels Garth und Macy in derselben Nacht geschickt hätte«, widersprach Shane.
»Vielleicht stört es auch jemanden, dass ihr den Bombenschutzkeller öffnet, und er bildet sich ein, ihr lasst es sein, wenn Agnes tot ist.«
»Niemand weiß, dass wir versuchen, in den Keller reinzukommen«, gab Shane zurück.
Joey starrte ihn an, als wäre er nicht ganz richtig im Kopf. »Eine Menge Leute wissen über den Keller Bescheid. Stanley Harrison, der Inspektor vom Gesundheitsamt, war gestern dort unten. Und er erzählt jedem, der es hören will, dass dort jemand Säure in das Schloss der Stahltür träufelt. In Keyes bleiben Geheimnisse nicht lange verborgen.«
Du hingegen bist ein wahrer Meister in puncto Geheimhaltung , dachte Shane, schüttelte aber nur den Kopf. »Trotzdem leuchtet mir nicht ein, wieso jemand glauben sollte, der Bombenschutzkeller bleibe zu, wenn Agnes tot ist.«
»Entschuldige«, schaltete sich Carpenter ein. »Aber wie’s aussieht, erbt Taylor Agnes’ Teil des Hauses, wenn sie stirbt. Das steht in ihrer Partnerschaftsvereinbarung.«
»Was?«, fragte Shane überrascht. »Wie hast du denn das herausgefunden?«
»Lisa Livia hat’s mir gestern erzählt«, meinte Carpenter. »Worauf ich hinauswill, ist Folgendes: Vielleicht geht es weniger darum, uns aufzuhalten, als jemand anderem den Zutritt zu ermöglichen. Jemandem, der weiß, dass in diesem Bombenkeller fünf Millionen Dollar liegen.«
»Dieser gottverdammte Kotzbrocken versucht, Agnes etwas anzutun? Den bringe ich auf der Stelle um«, ereiferte sich Joey und zog seine Pistole. »Los gehen wir.«
»Nein«, meinte Shane, obwohl auch er im ersten Moment der Idee nicht abgeneigt war. »Zuerst müssen wir die unmittelbare Bedrohung abstellen. Agnes reicht ein Zahnstocher, um mit Taylor fertig zu werden. Dafür braucht sie uns nicht.« Er wandte sich an Carpenter: »Was hast du für uns?«
Carpenter las vom Bildschirm ab: »Einen gewissen Vincent Marinelli, auch Vinnie ›Tomatenmark‹ Marinelli genannt.«
»Verflucht«, murmelte Joey.
»Ich dachte, du kennst ihn nicht«, meinte Shane gedehnt.
»Ich habe ihn nie persönlich getroffen«, lavierte sich Joey
heraus. »Aber ich habe von dem Trottel gehört. Klein, mehr Muskeln als Hirn. Er kommt aus Savannah und arbeitet hin und wieder für die Torrentino-Brüder. Seit Frankie verschwunden ist, haben sie die Geschäfte in der Gegend übernommen. Sie arbeiten für den Boss in Atlanta. Und wenn der sich überhaupt an sie erinnert, kassiert er. Im Grunde Kleinvieh.«
Während Joeys Bericht blieben Carpenters Finger auf der Tastatur nicht untätig. »Die Torrentino-Brüder. Dein Onkel hat recht. Kleine Gauner, aber irgendwie mit von der Partie.«
»Dann hat also tatsächlich jemand den Auftrag gegeben, Agnes zu töten. Und wer immer den Auftrag angenommen hat, hat seinerseits diesen Marinelli angeheuert, der wiederum Macy engagierte«, fasste Shane zusammen.
Carpenter sah vom Bildschirm auf. »Das Paket, das ich Montagnacht in Savannah abgeholt habe, hatte auch mit der Unterwelt von Atlanta zu tun. Ich drucke dir alles aus.«
»Wovon redet ihr da eigentlich?«,
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