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Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis

Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis

Titel: Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rice
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Verantwortung, nicht seine. Ich will ihn nicht dabeihaben.“
    „Wieso nicht?“, protestierte ihre Freundin. „Schließlich ist er der Vater!“
    „Nein, ist er nicht.“ Gereizt wedelte Tess mit einer Hand in der Luft herum. „Nicht im wirklichen Sinn des Wortes. Sein Anteil ist nicht mehr als ein … Unfall.“
    Darüber konnte Eva nur ungläubig lachen. Sie beobachtete ihren Sohn dabei, wie er mit seinem Löffel einen imaginären Nagel in den Tisch seines Hochstuhls hämmerte. „Das werde ich Nick auch an den Kopf werfen, wenn er das nächste Mal um zwei Uhr morgens aus dem Bett kriecht, um Carmines Windel zu wechseln.“
    „Das ist doch gar nicht vergleichbar! Nick ist ein ganz fantastischer Vater. Es ist nicht zu übersehen, wie sehr er seinen Sohn liebt. Man braucht die beiden nur anzuschauen. Aber Nate Graystone interessiert sich kein bisschen für die Vaterrolle.“
    „Woher willst du das so genau wissen.“ Eva lehnte sich nach vorn, um ihren Argumenten mehr Gewicht zu verleihen. „Er hat möglicherweise ein paar dumme Dinge gesagt, als du ihm von deiner Schwangerschaft erzählt hast. Aber so etwas kann im ersten Schock schon mal vorkommen. Ist doch nachvollziehbar.“
    „Nein, ist es nicht. Er war gar nicht geschockt, sondern ist total cool geblieben.“
    Das ließ Eva nicht gelten. „Offenbar hat er seine Meinung geändert. Warum sonst sollte er wohl eine Einigung vorschlagen? Oder überhaupt einen Anwalt beauftragen?“
    „Ich sag doch, ich habe keine Ahnung. Vor allem habe ich ihm erst letzte Woche versichert, dass ich gar nicht schwanger bin.“
    „Das hast was gemacht?“ Eva wirkte schockiert, und Tess bekam augenblicklich ein richtig schlechtes Gewissen. Wenn Eva wüsste, was alles an jenem Nachmittag passiert war, wäre sie vollkommen aus dem Häuschen.
    „Guck mich nicht so streng an!“, verlangte Tess. Sie wollte sich nicht schuldig fühlen. Ihre Entscheidung war unter den gegebenen Umständen absolut richtig gewesen. „Er kam vorbei, um sich noch mal nach dem Baby zu erkundigen. Aber es war eindeutig, dass er es nur aus Pflichtgefühl tat. Ihm geht es nicht wirklich ums Kind.“
    Oder um mich, setzte sie im Stillen hinzu.
    Ach, wen kümmerte es, ob Nate Graystone Gefühle für sie hatte? Sie brauchte keinen Typen wie ihn!
    „Da hast du behauptet, es würde das Baby gar nicht geben?“, hakte Eva erbarmungslos nach.
    „Schien in der Situation eine gute Idee zu sein. Ich will meinem Kind keinen Vater zumuten, der in seine Rolle gezwungen werden muss. So wie bei mir früher.“
    Echte Besorgnis ließ Evas Augen dunkler als sonst aussehen. „Du glaubst, dein eigener Vater wollte dich nicht?“
    Tess schluckte. „Er hat mich von zu Hause rausgeworfen, als ich fünfzehn war. Danach musste ich bei meiner Tante wohnen. Welchen Beweis brauchst du noch?“
    „Oh, Tess, das ist ja schrecklich!“ Eva blickte sie mitfühlend an. „Davon wusste ich gar nichts. War das nach dem Tod deiner Mutter?“
    „Ja, drei Jahre danach.“
    „Echt fürchterlich. Wie konnte er das bloß tun? Es tut mir so leid für dich.“
    Tess nickte stumm. Nach dem Tod ihrer Mutter hatte sie eine schlimme Identitätskrise durchgemacht. Eine sehr schlimme. Dennoch konnte das keine Entschuldigung für das damalige Verhalten ihres Vaters sein. Stundenlang hatte er sich in seinem Arbeitszimmer eingeschlossen und seine Tochter komplett ignoriert. Tess hatte seine Aufmerksamkeit nur dann sicher, wenn sie sich irgendwie in Schwierigkeiten brachte. Also ging sie diesen Weg, ein ums andere Mal …
    Wie erstarrt beobachtete Tess den kleinen Carmine dabei, wie er mit seinem Plastiklöffel auf den Tisch hämmerte, und wartete geduldig ab, bis sich das vertraute Schamgefühl über ihre Jugendsünden wieder in Luft auflöste. Ihr heutiges Problem hatte nichts mit ihrem Vater zu tun – oder mit der Tatsache, dass sie von ihm auf die Straße gesetzt worden war. Hier ging es einzig und allein um sie selbst und um Nathaniel Graystone.
    „Vielen Dank, Eva, aber es muss dir wirklich nicht leidtun. Ich bin schon seit Jahren darüber hinweg.“ Aus heutiger Sicht schien es unreif und vor allem unfair zu sein, die Entfremdung vom Vater allein auf ihn zu schieben. Trotzdem lag all das lange hinter ihr. Es brachte nichts, die gefällten Entscheidungen jetzt zu bereuen. „Der Punkt ist, Nate Graystone wollte von Anfang an nichts von meiner Schwangerschaft wissen. Und ich bin davon überzeugt, dass seine Einstellung sich nicht

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