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Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis

Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis

Titel: Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rice
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war sie allerdings noch wütender. „Was fällt dir ein, in meinen Privatangelegenheiten herumzuschnüffeln?“
    „Ich kann tun und lassen, was ich will, wenn ich von einer Frau erfahre, dass sie mein Kind erwartet.“
    Sie rang nach Luft und streckte angriffslustig den Rücken durch, aber Walter Jensen kam ihrer Antwort zuvor. „In Ordnung, ich möchte jetzt von keinem mehr etwas hören“, rief er energisch. „Und Sie.“ Mit dem Finger zeigte er auf Tess. „Setzen Sie sich und atmen Sie tief durch, bevor das Baby noch Schaden nimmt.“
    „Aber ich …“ Der strenge und doch väterliche Blick aus den blassen Augen des Anwalts brachte sie zum Schweigen.
    „Miss Tremaine! Wenn sie erwachsen genug sind, um schwanger zu werden, dürften sie auch erwachsen genug sein, um vernünftig darüber zu reden. Und Sie sind doch schwanger? Liege ich damit richtig?“
    Ergeben setzte Tess sich wieder an den Tisch. „Großartige Idee. Ja, lasst uns alle vernünftig darüber reden!“, zischte sie ironisch.
    Ihre Lüge erschwerte die ganze Sache, damit würde sie nun klarkommen müssen. Aber vorher musste Nathaniel Graystone begreifen, dass sie sich von ihm nicht gängeln ließ, ganz egal, wie viel Geld er ihr anbot.
    „Schön.“ Der Anwalt nahm die Dokumente auf dem Tisch an sich und wandte sich dann an Nate. „Also, Nathaniel, das Gleiche gilt für dich. Ich schlage vor, zuerst entschuldigst du dich bei Miss Tremaine dafür, in ihre Privatsphäre eingedrungen zu sein.“
    Nate runzelte unwillig die Stirn. Ganz kurz verspürte Tess ein Hochgefühl, bis sie den Anwalt zur Tür gehen sah. Die Papiere hatte er sich unter den Arm geklemmt.
    „Moment mal! Wo gehst du hin?“, rief Nate ihm nach.
    Mit einem Lächeln auf dem Gesicht griff er nach der Klinke. „Zum Mittag, mein Sohn.“
    „Das geht aber nicht.“ Nate streckte vielsagend beide Hände in Tess’ Richtung aus.
    Ihr war der verzweifelte Ton in seiner Stimme nicht entgangen. Gut zu wissen, dass sie nicht die Einzige war, der diese Situation über den Kopf wuchs. Sie wollte ebenso wenig wie er das notwendige Gespräch unter vier Augen führen – ohne Mediator.
    „Ich bezahle dich doch dafür, diese Sache zu regeln“, setzte Nate nach.
    „Im Augenblick besteht noch kein Anlass für anwaltlichen Beistand, Nathaniel“, wiegelte der ältere Mann ab. Er sprach freundlich und versöhnlich, was die Konsequenz seiner Worte deutlich abmilderte. „Ich traue dir voll und ganz zu, ab hier ohne mich zurechtzukommen.“
    Damit ließ er die Streithähne allein zurück, die sich erst einmal lange anschwiegen. Das regelmäßige Ticken der Wanduhr schien immer lauter zu werden, während die Atmosphäre im Raum inzwischen ziemlich unangenehm geworden war.
    Aus dem Augenwinkel beobachtete Tess, wie Nate im Zimmer umherschlenderte und sich die Titel der unterschiedlichen Buchrücken durchlas. Sie ließ einige Minuten verstreichen, bis ihre Geduld am Ende war.
    „Dein Anwalt ist echt eine Nummer für sich“, versuchte sie ein Gespräch einzuläuten. „Wie lange kennst du ihn schon?“
    Er drehte sich zu ihr um. „Wie bitte?“
    „Ich habe mich nur gewundert. Er hat angedeutet, dich aus dem Jugendarrest geholt zu haben. Was hast du denn angestellt?“
    Sein Gesichtsausdruck wurde frostig. „Das ist eine Ewigkeit her.“
    „So lange, dass du dich nicht mehr erinnern kannst?“ So leicht ließ sie ihn nicht vom Haken.
    Seufzend durchquerte Nate den Raum und setzte sich auf den Stuhl neben sie. „Inwiefern hat das etwas mit unserem heutigen Problem zu tun?“
    „Ich bin nur neugierig.“ Allerdings war das nur die halbe Wahrheit. Ihr Interesse ging über bloße Neugier hinaus, allein deshalb, weil Nate sich in diesem speziellen Punkt ungewohnt defensiv verhielt. „Ich bin als Teenager selbst ein paar Mal mit Autoritäten aneinandergeraten, vor allem in der Schule.“
    Er lachte kurz auf. „Warum überrascht mich das nicht?“
    Entschlossen bohrte sie weiter. „Was ist dein großes Geheimnis, Nathaniel?“ Absichtlich benutzte sie seinen vollen Namen, um ihn aus der Reserve zu locken. „Wie wäre es: Ich erzähle dir meine Schandtaten und du mir dann deine?“ Was hatte er sich wohl schon großartig zuschulden kommen lassen? „Also, beim ersten Mal hat man mich mit einer Zigarette in der …“
    „Ich bin einen gestohlenen Wagen gefahren, ohne Führerschein. Dann habe ich bei meiner Verhaftung Widerstand geleistet und einen Polizeibeamten beleidigt“, unterbrach er

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