Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis
in ein so ungewöhnliches und verrücktes?
Sie parkte ihren Wagen hinter einem schwarzen Geländejeep und stieg wie in Trance aus. Üppige Bougainvillea und die laue Meeresbrise parfümierten die Sommerluft, und Tess sah sich überwältigt um. Der Jeep gehörte bestimmt Nate, nur von ihm selbst war weit und breit nichts zu sehen. Während sie sein Luxusgefährt betrachtete, überlegte sie, wie man als privilegierter Mensch so ernst und unzufrieden wirken konnte.
Er war an einem Ort wie diesem aufgewachsen, und trotzdem machte Nate den Eindruck, als hätte er keinen Funken Lebensfreude in sich. Außer im Bett!
Tess drehte sich um die eigene Achse und stellte sich vor, wie viel Spaß es machen musste, als Kind hier herumzutoben. Der Blick die Steilküste entlang war atemberaubend. Gepflegte Rasenflächen führten zum Meer hinab, und Tess rannte ausgelassen über das kurz geschnittene Gras bergab auf einen riesigen Pool zu. Zum Glück trug sie Jeans und Turnschuhe, da würde sie sich zumindest keinen Knöchel brechen.
Das Schwimmbecken war in griechischem Stil erbaut, mit Säulen in Richtung Meer abgeschirmt und mit bunten Mosaiken verziert. In der Mitte des Pools erhob sich eine Marmorstatue vom Gott Poseidon, an den sich eine ebenfalls steinerne Meerjungfrau schmiegte. Ihre nackten Formen waren kunstvoll ausgearbeitet und reflektierten das blaue Wasser, das in der späten Nachmittagssonne glitzerte.
Mit einer Hand schirmte Tess ihre Augen ab, um zum Strand hinunterzublicken, wo sich rauschende Wellen am Uferrand brachen. Sie war abrupt stehen geblieben, als sie zwei Hände entdeckte, die am Ende des Schwimmbeckens auftauchten. Dann erschien ein dunkler Kopf und schließlich ein fast nackter Männerkörper, dessen eindrucksvolle Muskulatur der des griechischen Gottes in nichts nachstand.
Nate.
Tess erkannte ihn sofort, obwohl sie ihn tatsächlich noch nie so unbekleidet gesehen hatte. Er war ziemlich groß, hatte breite Schultern, eine schmale Taille und die schönsten Beine, die sie je an einem Mann gesehen hatte. Seine Bewegungen waren kraftvoll und präzise, als er nach seinem Badehandtuch griff, das über einer der stilisierten Wassernymphen am Poolrand hing.
Sie war wie hypnotisiert von diesem Anblick und merkte gar nicht, wie sich winzige Schweißtröpfchen zwischen ihren Brüsten bildeten. Ihr wurde unerträglich heiß, und ihre Knie begannen zu zittern. Die kurzen, hautengen Badeshorts verbargen so gut wie nichts von Nates männlicher Pracht. Jetzt verwandelte sich Tess’ unterschwelliges Verlangen endgültig in rasende Lust!
Ich bin erledigt! dachte Tess. So viel zum Plan, sich im Zaum zu halten.
Nate Graystone hatte den begehrenswertesten Körper, den sie jemals gesehen hatte. Eine Schande, dass er ihn ständig unter Businessanzügen versteckte.
Sie räusperte sich, und Nate sah hoch. Dann richtete er sich zu voller Größe auf, und sie musste hart schlucken. Das Kribbeln begann in ihrer Magengegend und wanderte dann hinauf bis zu den Brustwarzen, die sich fest zusammenzogen. Zwei Gedanken schossen ihr gleichzeitig durch den Kopf: Obwohl sie ein Kind mit ihm gezeugt hatte, war Nate in ihrer Gegenwart immer zumindest zum Teil angezogen. Und zweitens: Sie wollte ihn splitternackt sehen – unbedingt.
Ihr Blick saugte sich förmlich an den schwarzen Badeshorts fest, die eine eindrucksvolle Wölbung präsentierten. Die empfindsame Stelle zwischen ihren Schenkeln schien langsam vor sich hinzuschmelzen …
Das laute Pochen in ihren Ohren blendete für einen Moment alle anderen Geräusche aus: das entfernte Rauschen des Meeres, der Schrei einer einsamen Möwe und vor allem Tess’ innere Stimme, die sie zur Vorsicht ermahnte. Ihr Herz klopfte so schnell, dass sie befürchten musste, es würde einfach aus ihrem Körper springen. Unbewusst presste sie die Hand auf ihren Brustkorb und merkte, wie ihre Lungen allmählich schmerzten. Sie atmete falsch, aber wie atmete man eigentlich richtig? Wie bekam man Luft, wenn man an seiner Erregung zu ersticken drohte?
Nate warf das Handtuch um die Schultern und kam lässig auf sie zugeschlendert. Mit jedem seiner Schritte wurde ihr Puls zu neuer Höchstleistung angetrieben. Und es wurde immer unwahrscheinlicher, dass sie ihrer Entscheidung, die Finger von ihm zu lassen, treu bleiben konnte.
„Hallo, Tess! Hast du es doch noch hergeschafft?“, begrüßte er sie mit einem leicht vorwurfsvollen Unterton in der rauen Stimme. Tess schmolz nur noch mehr dahin.
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