Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis
„Entschuldige, dass ich dich nicht vorne in Empfang genommen habe. Aber du hast dich ziemlich verspätet, und mir war so heiß, da bin ich spontan schwimmen gegangen.“
„Kein Problem“, brachte sie mühsam heraus.
Außer dass ich gleich meine eigene Zunge verschlucken werde, wenn du dich nicht schleunigst anziehst! dachte sie.
Sie hustete und versuchte, nicht zu offensichtlich auf seinen harten, flachen Bauch zu starren, wo sich ein Pfad feiner Härchen über das Sixpack hinunter bis zum Bund der Badehose schlängelte. Mit aller Kraft zwang sie sich, ihm ins Gesicht zu gucken. Es musste doch verboten werden, dass sich ein so grandioser Kerl fast nackt in der Öffentlichkeit zeigte. Andererseits waren sie hier ganz privat und unter sich …
Dann sah der fleischgewordene griechische Gott über ihre Schulter und fluchte leise. „Sag bitte nicht, du bist über den Highway One in dieser schrottreifen Blechbüchse gefahren!“
Sie drehte sich zu ihrem Auto um und hoffte, die Ablenkung würde ihre Leidenschaft etwas herunterkühlen. Nates herablassende Bemerkung gab ihr auf jeden Fall das Gefühl, wieder vierzehn Jahre alt zu sein und im Arbeitszimmer ihres Vaters zu stehen, um sich eine Standpauke abzuholen.
„Diese schrottreife Blechbüchse, wie du sie nennst, hat mich ganz wunderbar hierhergebracht“, antwortete sie mit Nachdruck.
„Ja, eine Stunde zu spät“, konterte er und rieb sich mit dem Zipfel des Handtuchs übers Gesicht.
„Scht!“, zischte sie. „Sei doch leise!“
„Wieso?“
„Sie könnte dich hören.“
„Wer?“
„Na, Jezebel, mein süßer kleiner Wagen“, erklärte Tess in der Hoffnung, die Situation mit ein bisschen Humor aufzulockern. Es brachte doch nichts, sich um den Zustand ihres fahrbaren Untersatzes zu streiten. Vor allem durfte die Atmosphäre zwischen ihnen auf keinen Fall noch hitziger werden, egal auf welche Weise. „Sie ist sehr sensibel.“
Seine Lippen zuckten. „Der Wagen ist also weiblich? Das erklärt einiges.“
Jetzt wurde es doch heißer zwischen ihnen, als Tess das beabsichtigt hatte. Ihn zum Lächeln zu bringen, war keine gute Idee gewesen. Sein Blick ruhte eine Ewigkeit lang auf ihren Lippen.
„Du musst den Weg am Haus vorbei nehmen“, sagte er schließlich und räusperte sich. „Das Cottage befindet sich hinter dem kleinen Zypressenwäldchen. Wir treffen uns da gleich, ich muss mich vorher noch anziehen.“
„Wo ziehst du dich denn um?“ Eine blöde Frage, aber sie brauchte einfach noch etwas Stoff für ihre Fantasien. Zu gern hätte sie ihm aus der nassen Badehose geholfen.
Er räusperte sich. „Na, im Poolhaus.“
„Okay. Wo auch sonst.“ Sie stolperte beinahe über ihre eigenen Füße, als sie sich abwandte. „Gut, dann sehen wir uns gleich im Cottage.“
Während sie zum Auto zurückging, zwang sie sich, keinen Blick zurückzuwerfen. Sie musste sich den köstlichen Anblick von Nates knackiger Kehrseite ersparen, sonst wurde sie noch wahnsinnig.
In dieser vertrackten Situation war es das Beste, wenn sie ihre animalischen Gefühle schlichtweg verleugnete. Wäre das doch nur leichter!
6. KAPITEL
„Bitte, Jezebel, lass mich nicht im Stich!“ Zum etwa fünfzehnten Mal drehte Tess den Zündschlüssel im Schloss und betete.
Der Motor fiepte, jaulte auf und erwachte für einen kurzen Moment zum Leben, dann ging er hustend wieder aus. Mit der flachen Hand schlug sie aufs Armaturenbrett und hätte am liebsten geheult. „Verräterin! Vielen Dank auch, Jezz!“
Wie sehr sie sich auch bemüht hatte, das Auto kam nicht in Gang. Es war wirklich ein Schrotthaufen. Und nun war sie hier vor Nates Palast gestrandet und schaffte es nicht mal mehr zu ihrem neuen Unterschlupf.
Die Demütigung war perfekt, als sie seine schlanke Gestalt im Seitenspiegel entdeckte, die sich langsam näherte. Nate trug verwaschene Jeans und ein ebenso verwaschenes, ehemals schwarzes T-Shirt.
Wenigstens hat er überhaupt was an, dachte sie, auch wenn es unverschämt sexy aussieht!
Seufzend stieg sie aus dem Wagen und wartete darauf, dass er zu ihr kam. Die Aufregung und die Hitze hatten ihr handfeste Kopfschmerzen beschert, aber wenigstens rückte damit die Lust auf Nate etwas in den Hintergrund.
„Probleme?“, erkundigte er sich überflüssigerweise. Dabei klang er nicht so schadenfroh, wie sie anfangs befürchtet hatte.
„Sozusagen. Jezebel scheint aufzugeben“, antwortete Tess und fühlte sich ehrlich niedergeschlagen. Konnte denn nicht eine Sache in
Weitere Kostenlose Bücher