Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis
sie auch bekommen.
Spätestens wenn Zane auftauchte, musste Nate endlich einen Plan haben, wie er Tess überzeugen sollte. Zane könnte ihm dabei helfen. Der Mann war ein echter Zauberkünstler, wenn es darum ging, Frauen nach seinen Wünschen zu manipulieren. Zum ersten Mal kam Nate dieses Talent gelegen, sonst fand er es eigentlich nur unheimlich nervig.
„Na, was liegt an?“, rief Zane grinsend zur Begrüßung.
„Hey, Zane. Könntest du heute noch nach San Revelle kommen und dir einen kaputten Wagen ansehen?“
Die Hintergrundmusik verstummte, dann hörte man wieder Zanes tiefe Stimme. „Der Jeep hat den Geist aufgegeben? Kann doch nicht sein, der ist kein Jahr alt, außerdem ist es das verlässlichste Modell von …“
„Nicht der Jeep“, unterbrach Nate seinen Redefluss. „Es geht um Tess’ Auto.“
„Tess?“ Kurze Pause, dann spöttisches Gelächter. „Etwa dieses britische Mädel, das du in der Kammer vernascht hast?“
„Nein, Tess, die Mutter meines Kindes“, korrigierte er ihn trocken.
Jetzt dauerte die Pause in der Leitung etwas länger. „Demnach hast du also den Beweis, den du wolltest?“
Nein, den hatte er leider nicht. Warum machte ihm das wohl nichts mehr aus?
„Kannst du kommen oder nicht?“ Er konnte sich in Tess’ Gegenwart nicht unbefangen mit Zane unterhalten.
„Klar. Ich bin gerade in der Nähe von Daly City, bin also in einer halben Stunde da.“ Wieder lachte er. „Die kleine Lady muss ich unbedingt kennenlernen.“
Nate musste husten, und ihm kroch ein unbehagliches Gefühl den Nacken hinauf. „Ach, weißt du, Zane, vergiss es! Du brauchst nicht extra …“ Bevor er zum Ende kam, hatte sein Kumpel schon aufgelegt.
„Kann er kommen?“, fragte Tess eifrig.
„Ja, schon.“ Missmutig steckte Nate sein Telefon wieder ein und dachte an die Kellnerin, der Zane vor zwei Wochen in Sekundenschnelle den Kopf verdreht hatte. Im Grunde hatte Nate seinen Freund nie um dessen auffallend hübsches Gesicht – mit dem er überall jede Menge Aufmerksamkeit erregte – beneidet. Vielleicht war er altmodisch, aber es gefiel ihm wesentlich besser, der Jäger und nicht der Gejagte zu sein.
Aber die Vorstellung, Tess könnte seinen Kumpel mit derselben unverhohlenen Begierde ansehen wie ihn, störte ihn gewaltig. Er bekam Magenschmerzen davon.
„Dann wollen wir mal zum Cottage runterfahren“, schlug er vor und räusperte sich. „Du kannst bestimmt ein schönes, kaltes Glas Wasser vertragen.“
Liebevoll strich er über ihre Wange und freute sich, als ihre Augen sich leicht verdunkelten. „Außerdem gibt es dort eine Klimaanlage. Dir scheint ziemlich heiß zu sein.“ Das klang doppeldeutig und war auch so gemeint.
Sie atmete schneller und lenkte damit seinen Blick auf ihre Brüste.
„Wie lange wird dein Freund brauchen, bis er hier ist?“, wollte sie wissen.
„Eine Weile“, antwortete Nate vage. „Aber tu mir einen Gefallen, wenn er kommt.“
„Welchen?“
„Starre ihn bitte nicht so hungrig an!“
„Wie bitte?“
„Zane ist ein gut aussehender Typ“, brummte er. „Da kommt das häufig vor.“
Seine Hand lag an ihrer Hüfte, während sie zum Jeep gingen, doch Tess schüttelte sie mit einer schwungvollen Bewegung ab. „Ich habe noch nie im Leben einen Mann hungrig angestarrt .“
„Ach, nein?“
„Nein!“ Sie klang beleidigt.
„Und was war das vorhin, als ich aus dem Pool kam? Habe ich mir deinen Blick und deinen Gesichtsausdruck nur eingebildet, oder was?“
„Ich habe … Das ist doch gar nicht …“ Seufzend gab sie auf. „Weißt du was? Ich finde das ziemlich eingebildet von dir. So wird ein Schuh daraus!“
„Aber abstreiten kannst du es nicht“, schloss er triumphierend. Ihm war selbst nicht klar, warum er unbedingt sticheln musste.
„Oh, Himmel noch mal, jetzt hör schon auf damit und zeig mir endlich dieses verflixte Cottage!“ Mit festen Schritten ging sie voran. „Und ich werde mein Bestes geben, dich nie wieder anzustarren!“
Dieser unmögliche Kerl! dachte sie ärgerlich.
Auf ihrem Gewaltmarsch gesellte sich noch Erschöpfung zu Empörung und sexueller Frustration.
Wie konnte Nate bloß diesen Moment am Schwimmbecken erwähnen? Das war doch mehr als peinlich. Und dann plauderte er frank und frei am Telefon aus, dass sie die Mutter seines Kindes wäre. Ihr kam es vor, als legte er es darauf an, sie mit seinen Bemerkungen aus der Bahn zu werfen.
Sie umrundete einen riesigen, weiß blühenden Oleanderbusch und blieb
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