Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis
wie angewurzelt stehen. Ihre Wut verrauchte beim Anblick eines entzückenden eingeschossigen Wohnhauses im Hacienda-Stil. Rosafarbene Treppenstufen führten zu einer massiven, hölzernen Eingangstür mit Eisenbeschlägen. Das Dach war mit Terrakottaziegeln gedeckt, die farblich zum Pflaster des Vorplatzes passten. Kunstvolle Mauerung und hübsche weiße Fenster verliehen der Front einen romantischen Touch, ähnlich wie beim Haupthaus.
Wenn dies ein Cottage sein sollte, war sie Cinderellas gute Fee persönlich!
Sie zuckte heftig zusammen, als eine warme Hand ihren Ellenbogen umfasste. Lächelnd sah Nate sie an.
„Nehmen wir den Kücheneingang“, schlug er vor. „Mano wollte die Tür für uns offen lassen.“
„Wer ist Mano?“ Es fiel ihr schwer, ihm ihren Arm nicht zu entreißen, als er behutsam mit seinem Daumen über die Haut strich. Aber wenn er sich der Anziehungskraft zwischen ihnen gegenüber kalt geben konnte, sollte ihr das auch nicht schwerfallen.
Er führte sie über eine große Holzveranda zur Rückseite des Hauses. Der Hintereingang war von Wildem Wein umrankt, und daneben stand eine hölzerne weiße Gartenbank in der Sonne.
„Mano war der Chefgärtner meines Vaters“, erklärte Nate und stieß die Tür auf. Die große, helle Küche wirkte einladend und überraschend modern. An einer Fensterwand, durch die man über die Steilküste auf den Ozean blicken konnte, stand ein Esstisch mit dazu passenden Stühlen.
„Er war?“
„Inzwischen ist er hier eher so etwas wie der Grundstücksverwalter.“ Er nahm eine Glaskaraffe aus dem Schrank, drehte den Hahn auf und wartete eine Weile, ehe er sie mit Wasser füllte. Dann schenkte er zwei Gläser ein.
„Er lebt also auch hier?“ Vorsichtig nahm sie ihm ein Glas ab und achtete darauf, seine Finger nicht versehentlich zu berühren.
„Nicht auf diesem Grundstück, nein.“ Nate lehnte sich gegen die Arbeitsplatte und verschränkte die Arme. „Wir sind ganz allein.“
Hastig nahm sie ein paar Schlucke, doch die erhoffte Abkühlung blieb aus. „Bis dein Freund kommt.“
„Das dauert noch eine halbe Stunde.“
Ihr wurde noch heißer, da sein Tonfall eindeutig war. Sie hatten in der Vergangenheit eine ganze Menge in weit weniger als dreißig Minuten angestellt!
Zögernd stellte sie das Glas ab und bemühte sich, keinen Tropfen zu verschütten. Als sie ihm wieder ins Gesicht sah, wurde ihr spätestens klar, dass es keinen Zweck hatte, mit diesem Mann Spielchen zu spielen. Er brauchte sie ja nur anzuschauen, und sie spürte sofort eine Veränderung in ihren Brüsten. Sie schienen schwerer und härter zu werden, anschließend beschleunigte ihr Puls, und das Atmen fiel schwerer.
„Meinst du nicht, es wäre ziemlich unvernünftig, es schon wieder zu tun?“, fragte sie leise.
Nate stützte sich mit beiden Händen rechts und links neben sich auf der Arbeitsfläche ab. „Möglich. Trotzdem müssen wir unser Problem in den Griff bekommen.“
„Welches Problem?“ Das Herz klopfte ihr bis zum Hals.
„Ich will dich. Sogar sehr. Und seit ich dich vorhin am Pool gesehen habe, weiß ich, dass es dir genauso geht.“
„Erwischt“, murmelte sie. Wozu das Offensichtliche abstreiten? „Aber Sex verwandelt unsere Situation von schwierig in unmöglich.“ Es klang fast wie ein Selbstgespräch.
„Eventuell.“ Er machte einen Schritt auf sie zu, und Tess atmete automatisch tief ein. Sie liebte seinen männlichen Duft. „Oder es macht sie einfacher.“
Leider verpasste sie den Moment, um Nates Annäherungsversuch abzuwehren, als er sie eng an seine Hüfte zog. Sie konnte deutlich fühlen, wie sehr er sie begehrte, und fand den Beweis seiner Lust extrem erregend. Mehr als irgendwelche Worte.
Ergeben legte sie beide Hände auf seine Schultern. „Wie soll das gehen?“ Ihr fielen allerdings immer weniger Gründe ein, warum sie es nicht mal miteinander versuchen sollten.
„Wir müssen einander besser kennenlernen“, flüsterte er an ihrem Hals und strich mit der Zungenspitze über das zarte Ohrläppchen. „Im Bett geht das schneller und macht auch mehr Spaß.“
Meinte er das etwa ernst? Diese Form der Logik war doch lächerlich, ohne Frage, trotzdem klang der Deal verlockend. „Ist das so ein Experiment, wo Freunde ganz platonisch Sex haben können? Weil so etwas nie funktioniert.“
„Wer behauptet das?“ Er küsste die empfindliche Stelle an ihrem Nacken, und sie bekam eine Gänsehaut.
Er hatte unrecht, voll und ganz, aber Tess war
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