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Heiße Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Heiße Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Heiße Nächte: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tran Arnault
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eintreten und warten.
    Das Zimmer befindet sich in tadellosem Zustand. Das Waschbecken wirkt unberührt, und auch sonst deutet nichts darauf hin, dass sich in dem Bad zuvor jemand aufgehalten hätte. Gerade hat das Personal die Tagesdecke abgenommen und das Bett ordentlich aufgeschlagen. Sie sitzen vor dem Frisiertisch und vertreiben sich die Zeit mit einer Zigarette. Als das Telefon klingelt, schrecken Sie hoch. Doch auch das hat man Ihnen angekündigt. Sie nehmen ab. Einen Augenblick herrscht Stille, für Ihr Empfinden etwas zu lange, dann ertönt eine Stimme. Die Frau sagt, dass sie sich in einem anderen Zimmer in der Nähe aufhält. Dass sich alles am Telefon abspielen wird. Die Sätze sind kurz, der Ton entschieden. Sie ergänzt, dass sie in Begleitung eines Mannes ist. Sie kennen sich nicht. Sie hat ihn nur für den Abend mitgenommen.
    »Verstehen Sie?«, fragt sie.
    Sie antworten mit einer Gegenfrage: »Wie alt ist der Mann?«
    Sie zögert: »Zwanzig, zweiundzwanzig, glaube ich.« Ihrer Stimme nach zu urteilen, könnte sie seine Mutter sein, vielleicht sogar noch mehr.
    Sie schlagen vor, dass sie jetzt den Lautsprecher des Telefons einschaltet und das Licht löscht. Der laue Mai lässt das zu: In der sternklaren Nacht ist der Körper des anderen zu erahnen. Sie möchten wissen, ob sie noch bekleidet sind.
    »Er, ja«, sagt sie. »Ich bin im Morgenmantel.«
    Sie inszenieren. Sie soll ans Fenster treten und es öffnen. Die Fenster des Hotels gehen auf einen See hinaus. Sie soll hinaussehen. Das ist alles. Sie benötigen einen Namen für den Mann.
    Sie sagt: »Ich weiß nicht, wie er heißt. Nennen wir ihn Jim. Das ist kurz und sympathisch. In Ordnung, Jim?«
    Sie hören nicht, was er antwortet. Sie fahren fort. Er soll sich hinter sie knien. Ihre Füße küssen. Langsam, noch langsamer. Ja, so ist es besser. Soll an ihren Zehen saugen. An einem nach dem anderen. Jeden mit seiner Zunge berühren. »Nicht so schnell, Jim. Nicht so schnell.« Er gleitet bis hinauf zu ihren Kniekehlen. Er streift ihre Schenkel und berührt dabei mit seinen Haaren ihre Haut. Er freut sich, dass es ihr gefällt. Nicht wahr? Jetzt muss er den Gürtel aus den Schlaufen des Morgenmantels ziehen. Er klappt auf und fällt herunter. Jim wird den Gürtel benutzen, um damit ihren Schritt zu streicheln. Er zieht das Band von vorn nach hinten, vom Bauch bis zu ihrer Pofalte. Langsam. Nichts überstürzen. Sie hören das schwere Atmen der Frau. Sie darf sich auf keinen Fall bewegen. Sie soll weiter aus dem Fenster blicken. Jetzt wird er ihr mit dem Bademantelgürtel die Hände auf dem Rücken zusammenbinden. Sie darf nicht sehen, was der Mann macht. Nicht eingreifen. Nichts verhindern. Sie ist gefesselt. Soll sich vorstellen, dass hinter ihr ein Glied erigiert. Als Sie all das sagen, stöhnt sie. »Löse deinen eigenen Gürtel, Jim. Bleib ruhig. Ganz ruhig.« Das einzige Geräusch, das Sie und die Frau hören, ist das Klacken der Gürtelschnalle und das anschließende Fauchen. »Fasse ihre Lenden, Jim, und beuge ihren Oberkörper nach vorn. Bedeute ihr, sich breitbeinig hinzustellen, damit sie genügend Halt hat.« Das Leder streift leicht ihren Hintern. Es ist weich und ein bisschen warm vom Körper des Mannes. »Los jetzt, Jim! Keine Zurückhaltung mehr, keine Zärtlichkeit. Hemmungslos. Eins und zwei. Und dann so viel, wie sie erträgt.« Kein Schreien. Kein Protest. Die Züchtigung soll im Stillen stattfinden. Sie wollen nichts hören als den Ledergürtel, der durch die Luft saust. Von Ihrem Fenster aus blicken auch Sie auf den See. Alles wirkt so friedlich. Sie spitzen die Ohren und hören nur den wiederholten Schrei einer Eule und das leichte Rascheln der Blätter. Das Zimmer liegt eindeutig zu weit entfernt, als dass Sie ein Echo des Tons aus dem Telefon hörten. Sie stellen sich vor, wie sie die Augen schließt und sich auf die Lippen beißt. Sie sehen den Riemen vor sich, der sich spannt und entspannt. Den Schmerz. Die Lust. Halt! Madame brennt. Madame hat jetzt ein Recht auf Linderung durch seine Zunge. Dafür ist Jim da. Die feuchte Wärme auf jedem einzelnen Striemen. Überall auf ihrer Rundung. »Nehmen Sie sich Zeit für eine Pause.« Gut. Sehr gut. Die Pause ist eine Kunst.
    Es ist der Augenblick gekommen, in dem sie sich umdreht. Um ihn anzusehen. Um eine andere Art Brennen zu erleben. Dort, wo der Körper und der Geist es verlangen. Wer in den Schmerz einwilligt, erwartet noch etwas anderes. Einen tiefen Abgrund, in dem der

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