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Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko

Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko

Titel: Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ausgezeichnete Wahl.“ Sie ging an ihm vorbei nach draußen, um ihre Crew und ihre Kunden in Empfang zu nehmen.
    Um Viertel nach sieben stand die Sonne bereits hoch am Himmel und brannte den leichten Morgendunst weg. Mehr als harmlose dünne Wolkenfetzen waren dort oben in dem Blau nicht zu sehen.
    „Mist!“ Liz trat den Anlasser ihres Motorrads durch und lenkte die Maschine auf die Straße. Sie hatte so sehr auf Regen gehofft …
    Er zog sie in diese Sache mit hinein. Selbst jetzt konnte Liz diesen ruhigen grauen Blick spüren, hörte die leise, aber unnachgiebige Stimme. Jonas Sharpe war ein Mann, der zwar ein Nein als Antwort akzeptierte, aber dann geduldig so lange wartete, bis daraus ein Ja wurde. Unter anderen Umständen hätte sie diese Eigenschaft zu schätzen gewusst. Ausdauer und Beharrlichkeit hatten ihr bei der Gründung ihres Geschäfts geholfen und es erfolgreich gemacht, auch wenn so viele sie kopfschüttelnd davor gewarnt hatten. Aber sie konnte es sich nicht leisten, Jonas Sharpe zu bewundern. Es war unerlässlich, mit ihren Gefühlen ebenso sparsam zu wirtschaften wie mit ihrem Budget.
    Sie konnte ihm nicht helfen. Davon war sie überzeugt, als der laue Fahrtwind ihr Gesicht streichelte. Alles, was sie über Jerry wusste, hatte sie schon mehrere Male erzählt. Natürlich tat ihr das alles leid, sie hatte sogar um einen Mann getrauert, den sie kaum gekannt hatte. Aber die Aufklärung eines Mordes war Sache der Polizei. Jonas Sharpe überschritt bei Weitem seine Kompetenzen.
    Ihre Muskeln lockerten sich, und Liz begann, die Fahrt zu genießen. Die Straße war holprig, Schlaglöcher nur notdürftig ausgebessert. Liz kannte diese Straße in- und auswendig, wusste genau, wann sie ausweichen und einen Schlenker machen musste. Häuser mit tiefgrünem Rasen in den Vorgärten und üppigen Kletterpflanzen an den Mauern säumten die Straße. Wäsche hing zum Trocknen auf den Leinen. Aus einem offen stehenden Fenster drangen die Frühnachrichten zu ihr, Kinder wurden ermahnt, sich fertig zu machen und zu frühstücken, bevor sie in die Schule gingen. Liz bog ab und beschleunigte wieder leicht.
    An dieser Straße lagen ein paar Geschäfte, noch alle sicher verschlossen. Beim Supermarkt steckte Señor Pessado gerade seinen Schlüssel in die Eingangstür. Liz hupte kurz und winkte ihm zu. Ein Taxi überholte sie, offensichtlich auf dem Weg zum Flughafen, um die ersten Neuankömmlinge abzuholen. Nur ein Stückchen weiter konnte Liz schon das Meer riechen. Sie atmete tief durch. Die salzige Luft roch immer so frisch. Bevor sie um die letzte Kurve fuhr, schaute sie kurz in den Rückspiegel. Seltsam, dachte sie. Hatte sie diesen blauen Wagen nicht schon gestern gesehen? Doch als sie auf den Hotelparkplatz abbog, raste der Kombi weiter geradeaus.
    Von dem Arrangement, das Liz mit dem Hotel getroffen hatte, profitierten beide Seiten. Ihr Laden grenzte an den Hotelstrand, somit konnte man sich gegenseitig die Kunden empfehlen. Doch wie jedes Mal, wenn sie das Hotel betrat, um den vorbereiteten Lunch für den Angeltrip abzuholen, erinnerte Liz sich an die zwei Jahre, in denen sie hier Böden geschrubbt und Betten bezogen hatte.
    „ Buenos días , Margarita.“
    Ein Lächeln zog auf das Gesicht der jungen Frau, die Wischmopp und Eimer trug. „ Buenos días , Liz. Cómo esta´s ?“
    „ Bien . Wie geht’s Ricardo?“
    „Er wächst und wächst. Die Hosen sind ihm schon wieder zu kurz“, berichtete Margarita von ihrem Sohn und drückte den Rufknopf für den Aufzug. „Faith kommt bald nach Hause, nicht wahr? Da wird er froh sein.“
    „Ich auch.“ Die beiden Frauen gingen in verschiedene Richtungen. Liz waren die Monate, in denen sie zusammengearbeitet und die Hotelzimmer sauber gemacht hatten, gut in Erinnerung. Margarita war eine Freundin gewesen, wie auch so viele andere, die sie auf der Insel kennengelernt hatte, Freunde gewesen waren. Sie hatten der jungen Frau, die ein Kind unter dem Herzen, aber keinen Ehering trug, Güte und Verständnis entgegengebracht.
    Sie hätte auch lügen können. Selbst mit achtzehn war ihr der Gedanke gekommen, dass sie einen billigen Goldreif kaufen und sich eine rührselige Geschichte über Scheidung oder einen tödlich verunglückten Ehemann hätte einfallen lassen können. Dafür war sie jedoch zu stolz gewesen. Das Baby, das in ihr heranwuchs, gehörte ihr. Ihr allein. Sie schämte sich deswegen nicht, und daher gab es auch nicht den geringsten Anlass zu lügen.
    Um Viertel

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