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Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko

Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko

Titel: Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ins Wasser streuen“, erklärte sie. „Ich drossle die Geschwindigkeit, und Sie locken mit dem Köder die Fische an.“
    „Das scheint mir doch ein unfairer Vorteil zu sein. Soll Angeln nicht eine Kombination von Glück und Geschick sein?“
    „Für manche ist es eine Notwendigkeit, um zu überleben.“ Sie änderte unmerklich den Kurs, suchte das Wasser nach unvorsichtigen Schnorchlern ab. „Anderen wiederum geht es nur um die Trophäe an der Wand.“
    „Trophäen interessieren mich nicht.“
    Sie drehte sich leicht, um ihn ansehen zu können. Nein, der Typ war er nicht, entschied sie. Weder Trophäen interessierten ihn noch irgendetwas anderes, das keinen konkreten Nutzen hatte. „Woran sind Sie dann interessiert?“
    „Im Moment an Ihnen.“ Er legte seine Hand auf ihre und zog den Gashebel zurück. „Ich hab’s nicht eilig.“
    „Sie haben schließlich bezahlt, um zu angeln.“ Sie bewegte ihre Hand unter seiner.
    „Ich habe für Ihre Zeit bezahlt“, stellte er richtig.
    Sie standen einander so nahe, dass sie seine Augen hinter den getönten Brillengläsern sehen konnte. Es war ein steter, ruhiger Blick, so als hätte der Mann, dem diese Augen gehörten, alle Zeit der Welt. Die Hand, die noch immer auf ihrer lag, war nicht weich, wie Liz vermutet hatte, sondern kräftig und rau. Nein, ganz sicher spielte er nicht Bridge. Eher Tennis. Oder vielleicht Handball. Auf jeden Fall etwas, das Kraft verbrauchte, das schweißtreibend war. Zum ersten Mal seit Jahren lief ein Prickeln durch ihren Körper. Es war die Art Erregung, gegen die sie sich immun geglaubt hatte. Der Wind wehte ihr die Strähnen ins Gesicht, als sie ihn musterte.
    „Dann haben Sie Ihr Geld umsonst ausgegeben.“
    Wieder bewegte sich ihre Hand unter seiner. Stark, dachte er, auch wenn sie zart und zerbrechlich wirkte. Und hartnäckig. Das sah er an ihrem Kinn, das sie trotzig hochhielt. Aber der Ausdruck in ihren Augen ließ darauf schließen, dass sie verletzt worden war. Und dass sie fest entschlossen war, nie wieder verletzt zu werden. Das allein war beeindruckend, doch da kam noch diese unterschwellige Sinnlichkeit hinzu. Jonas fragte sich still, weshalb sein Bruder nicht ihr Liebhaber geworden war. Sicherlich nicht, weil Jerry es nicht versucht hätte.
    „Es wäre nicht das erste Mal, dass ich Geld verschwende. Aber irgendwie glaube ich nicht, dass das hier der Fall ist.“
    „Es gibt nichts, was ich Ihnen noch sagen könnte.“ Ihre Hand zuckte, sie schob den Hebel wieder vor.
    „Vielleicht nicht. Aber vielleicht wissen Sie etwas, ohne dass Sie sich darüber im Klaren sind. Seit über zehn Jahren habe ich mit Strafrecht zu tun. Sie würden sich wundern, wie wichtig manchmal ein winziges Detail sein kann. Reden Sie mit mir.“ Er drückte leicht ihre Finger. „Bitte.“
    Sie hatte gedacht, sie hätte ihr Herz ausreichend geschützt. Und doch merkte sie, wie der Panzer langsam Risse bekam. Da konnte sie stundenlang über den Preis einer Taucherausrüstung verhandeln, ohne einen Millimeter nachzugeben, aber einer leise vorgebrachten Bitte hatte sie nichts entgegenzusetzen. Mit ihm würde sie sich nur Schwierigkeiten einhandeln. Und weil sie es schon jetzt wusste, seufzte sie.
    „Na schön. Wir reden.“ Sie drosselte die Geschwindigkeit, das Boot trieb nur auf dem Wasser. „Während Sie angeln.“ Ihr gelang ein Lächeln, als sie vom Ruder wegtrat. „Kein Anfüttern.“
    Liz steckte die schwere Angelrute in die vorgesehene Halterung im Sitz. „Setzen Sie sich einfach. Manchmal beißt ein Fisch tatsächlich auch ohne Köder. Sollte das passieren, schnallen Sie sich an und nehmen den Zweikampf auf.“
    Jonas setzte sich und schob sich den Strohhut in den Nacken. „Und was machen Sie dann?“
    „Ich gehe ans Ruder zurück und halte die Geschwindigkeit bei. Damit machen wir ihn müde, ohne ihn zu verlieren.“ Sie fasste ihr Haar mit einer Hand zusammen und warf es sich auf den Rücken. „Weiter draußen gibt es bessere Fischgründe als hier, aber ich verbrauche nicht unnütz Benzin, wenn Sie sowieso nicht wirklich angeln wollen.“
    Seine Lippen zuckten, er lehnte sich in den Stuhl zurück. „Sehr vernünftig. Aber so hatte ich Sie auch eingeschätzt.“
    „Mir bleibt nichts anderes übrig, als vernünftig zu sein.“
    „Wieso kamen Sie ausgerechnet nach Cozumel?“ Jonas beachtete die Angelrute vor sich gar nicht, zündete sich stattdessen eine Zigarette an.
    „Sie sind doch schon einige Tage hier“, konterte sie.

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