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Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko

Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko

Titel: Heiße Nächte in Mexiko - Roberts, N: Heiße Nächte in Mexiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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mit jedem ins Bett steige. Und seine Freunde würden das auch jedem bestätigen. Ich könnte nie beweisen, dass das Baby von ihm ist. Er redete davon, welche Schande es für meine Eltern sei, und dass sie vielleicht sogar mit einer Anklage wegen Rufmords rechnen müssten, sollte ich nicht Ruhe geben. Er warf mit einer Menge juristischer Begriffe um sich, die meisten davon verstand ich gar nicht. Ich verstand nur, dass er fertig mit mir war. Seine Familie besaß reichlich Einfluss am College. Er drohte mir damit, er würde es arrangieren, dass ich exmatrikuliert werden würde. Und da ich dumm und naiv genug war, ihm zu glauben, war ich völlig verschreckt und eingeschüchtert. Er gab mir einen Scheck und riet mir, den Staat zu verlassen, am besten gleich das Land. Sagte, ich solle mich um die Sache kümmern. Damit niemand etwas davon erfahre. Eine ganze Woche lang unternahm ich gar nichts. Saß wie in Trance in meinen Seminaren und hoffte immer noch darauf, dass ich aufwachen und sich alles nur als böser Traum erweisen würde. Dann stellte ich mich endlich der Wahrheit. Ich schrieb meinen Eltern. In dem Brief erzählte ich ihnen das, was nötig war und was ich ihnen sagen konnte. Ich verkaufte das Auto, das sie mir zu meinem Highschoolabschluss geschenkt hatten, nahm den Scheck von Marcus an und kam nach Cozumel, um hier mein Baby auf die Welt zu bringen.“
    Er hatte es wissen wollen, hatte verlangt, dass sie es ihm erzählte, doch er war nicht wirklich vorbereitet gewesen. In seinem Inneren herrschte ein Gefühlschaos „Du hättest zu deinen Eltern gehen können.“
    „Ich weiß. Nur damals hatte Marcus mich davon überzeugt, wie sehr sie sich für die Schande schämen würden. Er hatte mir erfolgreich weisgemacht, dass sie mich hassen und das Baby als Belastung ansehen würden.“
    „Warum hast du dich nicht mit seiner Familie in Verbindung gesetzt? Du hattest ein Recht darauf, von ihnen Unterstützung zu erhalten.“
    „Mich mit seiner Familie in Verbindung setzen? Mich von ihnen unterstützen lassen?“ Nie zuvor hatte er ihre Stimme so giftig gehört. „Eher wäre ich zur Hölle gefahren.“
    Er musste einen Moment warten, bevor er sicher sein konnte, sich wieder unter Kontrolle zu haben. „Sie wissen bis heute nichts davon, oder?“
    „Nein. Und sie werden es auch nie erfahren. Faith gehört mir.“
    „Und was weiß Faith?“
    „Das, was sie wissen muss. Ich würde sie nie anlügen.“
    „Weißt du denn auch, dass Marcus Jensann seinen Sitz im Senat so gut wie sicher hat und dass er möglicherweise sogar noch weiter aufsteigen wird?“
    Innerhalb von Sekunden verlor ihr Gesicht alle Farbe. „Du kennst ihn?“
    „Nur seinen Ruf.“
    Die Panik überrollte sie wie eine Welle, zog sich zurück, schlug wieder über ihr zusammen. „Er weiß nicht, dass Faith existiert. Keiner von ihnen weiß es. Sie dürfen es auch nicht erfahren.“
    Ohne sie aus den Augen zu lassen, kam er auf sie zu. „Wovor hast du Angst, Liz?“
    „Vor der Macht. Faith ist allein meine Tochter, sie wird meine Tochter bleiben. Keiner von ihnen wird sie je bekommen.“
    „Ist das der Grund, weshalb du auf dieser Insel bleibst? Du versteckst dich vor ihnen?“
    „Ich werde tun, was immer nötig ist, um meine Tochter zu beschützen.“
    „Er hat dich noch immer in der Hand.“ Jäh übermannte Jonas seine Wut auf sie. „Er hält diesen verängstigten Teenager in dir gefangen, einen Teenager, der nie die Chance hatte, sich zu entfalten und sich lebendig zu fühlen. Glaubst du wirklich, ein Mann wie er könnte sich überhaupt an dich erinnern? Du rennst noch immer vor einem Mann weg, der dich nicht erkennen würde, wenn ihr auf der Straße aneinander vorbeigehen würdet.“
    Sie versetzte ihm eine Ohrfeige, so hart, dass sein Kopf nach hinten flog. Mit rasselndem Atem wich sie von ihm zurück, entsetzt über die Gewalt, die offensichtlich in ihr schlummerte, ohne dass sie überhaupt von deren Existenz geahnt hatte. „Sag du mir nicht, wovor ich weglaufe“, wisperte sie. „Sag du mir nicht, was ich fühle.“ Sie schwang auf dem Absatz herum und floh. Noch bevor sie die Tür erreichte, hatte er sie eingeholt. Er packte sie bei den Armen und wirbelte sie zu sich herum. Er wusste nicht zu sagen, weshalb seine Wut so heiß brannte, wusste nur, dass er weit über den Punkt hinaus war, sie noch zu kontrollieren.
    „Wie viel hast du seinetwegen aufgegeben?“, herrschte er sie an. „Auf was alles hast du in deinem Leben nur

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