Heiße Rache aus Leidenschaft
dem Kopf und danach ein garantiertes Einkommen, von dem die meisten Menschen nur träumen können“, antwortete er zynisch lächelnd.
„Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich nie am Geld deines Vaters interessiert war? Wie ich es sehe, war es vermutlich sein Wunsch, dass du einige Zeit in der Villa Fiorenza verbringst, und er sah keinen anderen Weg, dies zu bewirken, als dich hier an mich zu binden.“
„Die Villa ist seit Generationen im Besitz der Fiorenzas“, erklärte Rafaele stolz. „Hier habe ich die glücklichste Zeit meiner Kindheit verbracht, bevor meine Mutter und mein Bruder gestorben sind. Um nichts in der Welt werde ich zulassen, dass eines der Flittchen meines Vaters ohne meine Erlaubnis auch nur einen Kieselstein von der Auffahrt nimmt!“
„Rafaele, ich habe nicht vor, dir Schwierigkeiten zu machen“, meinte sie versöhnlich. „Du kannst dein Leben leben und ich meines. Wir brauche nicht einmal miteinander zu reden, wenn wir es nicht wollen.“
„Deine bloße Anwesenheit hier macht es für mich schwierig“, sagte Rafaele wie zu sich selbst und stellte sein Glas nachdrücklich auf den Tisch. „Aber vielleicht entspricht das ja genau dem Plan meines Vaters.“
Sie betrachtete ihn zweifelnd. „Was immer du damit andeuten willst, ich kann dir versichern, dass es für mich mindestens so schwierig ist wie für dich. Und je eher diese Farce vorbei ist, desto besser.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, stand sie auf und ließ ihn allein.
5. KAPITEL
Danach tat Emma ihr Möglichstes, Rafaele aus dem Weg zu gehen. Allerdings war die Versuchung zu groß, ihm vom Fenster ihres Zimmers zuzusehen, wie er am folgenden Nachmittag im Pool kraftvoll und mühelos seine Bahnen schwamm. Ein wenig schuldbewusst ob der Heimlichkeit, verschlang sie seinen Anblick mit hungrigen Augen. Er sah einfach zu gut aus. Als er sich schwungvoll aus dem Pool stemmte, glitzerten unzählige Wassertropfen auf seinem dichten schwarzen Haar und dem sonnengebräunten, atemberaubend athletischen Körper. Nach dem Badetuch greifend, blickte er hoch und begegnete Emmas Blick. Sein sexy Lächeln schien ihr zu bedeuten, dass ihm ihre Anwesenheit die ganze Zeit über bewusst gewesen war.
Mit Herzklopfen wandte sich Emma vom Fenster ab. Sie schämte sich für ihre Schwäche. Rafaele brauchte sie nur anzusehen, und sie bebte innerlich wie ein verliebtes Schulmädchen. Warum musste ausgerechnet er eine derartige Wirkung auf sie ausüben, ein gewissenloser Playboy, der Frauen wie Spielzeug benutzte, das man fallenließ, wenn es einen langweilte? Wenn sie dumm genug war, seinem gefährlichen Charme zu erliegen, würde er ihr, ohne mit der Wimper zu zucken, das Herz brechen. Im Gegenteil, aus seiner Sicht wäre es vermutlich sogar die perfekte Vergeltung für das, was sie seiner Überzeugung nach getan hatte, um vom Testament seines Vaters zu profitieren.
Die Vertretung für Lucia kam jetzt jeden Morgen in die Villa zusammen mit einem Team von Gärtnern, sodass für Emma kaum Arbeit übrig blieb, um sich die Zeit zu vertreiben. Wenn sie nicht las, bummelte sie durch die Stadt und erkundete mit Hilfe ihres Reiseführers die touristischen Attraktionen, trank einen Espresso in einem der vielen Straßencafés und kehrte in die Villa zurück, wenn die Mittagshitze unerträglich wurde.
Einige Tage vergingen, als Emma eines Nachmittags, sobald die Angestellten nach Hause gegangen waren und sie sich allein glaubte, ebenfalls Abkühlung im Pool suchte. Entspannt ließ sie sich in dem angenehm kühlen Wasser treiben, lauschte dem Rauschen der Blätter im sanften Wind und dem Zwitschern der Vögel.
„Hast du etwas dagegen, wenn ich mich dazugeselle?“
Der unerwartete Klang von Rafaeles tiefer Stimme ließ sie derart zusammenfahren, dass sie prustend Wasser schluckte. „Du hast mich erschreckt! Ich dachte, du wärst weggefahren.“
„Ich bin schon seit einer Stunde zurück. Wie ist das Wasser?“
„Wundervoll.“ Emma gab sich alle Mühe, ihn nicht anzustarren, denn nur mit einer hautengen schwarzen Badehose bekleidet, sah er umwerfend männlich aus.
Mit einem gekonnten Kopfsprung tauchte er ins Wasser und schwamm einige Bahnen, bevor er an ihre Seite kam.
„Eine Bahn um die Wette?“, fragte er herausfordernd.
„Ich bin dir nicht gewachsen“, wehrte sie bescheiden ab.
„Komm schon, Emma, wage es einfach. Ich gebe dir eine Länge Vorsprung.“
Sie holte tief Luft, stürzte sich in die Fluten und gab alles. Schon berührten ihre
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