Heiße Rache aus Leidenschaft
Fingerspitzen den Beckenrand, als Rafaele eine ihrer zierlichen Fesseln packte und sie zurückzog. Prustend tauchte sie auf, drehte sich empört zu ihm um und drückte beide Hände gegen seine muskulöse Brust.
„Das war unfair!“
„Eines solltest du über mich wissen, Emma, ich halte mich nicht immer an die Regeln. Denn ich will immer gewinnen.“ Sein Blick ruhte vielsagend auf ihrem Mund, während er gleichzeitig ihr Hüften umfasste und sie zu sich heranzog.
Mit angehaltenem Atem blickte Emma zu ihm auf. Er war ihr so nahe, dass sein Atem wie eine Liebkosung ihre Wange streichelte. „Nicht“, flüsterte sie.
„Du willst nicht, dass ich dich küsse?“, fragte er wenig überzeugt. „Warum nicht?“
„Ich … denke, es wäre nicht besonders klug, die Dinge unnötig zu komplizieren.“
Gänzlich unbeeindruckt von ihren Einwänden, fasste Rafaele mit einer Hand in ihr nasses Haar. „Inwiefern würde es denn die Dinge verkomplizieren?“
Emma schluckte. Ihr war völlig klar, was ein Kuss anrichten würde, denn bis zum jetzigen Moment war es ihr noch nicht gelungen, die Erinnerung an Rafaeles Kuss nach der Trauung auszulöschen. „Ich … möchte keine Gefühle für dich entwickeln.“
Er betrachtete sie forschend. „Hältst du das denn für wahrscheinlich?“
„Ich bin eigentlich kein Typ für oberflächliche Affären. Wenn diese … Vereinbarung erfüllt ist, möchte ich heiraten und eine Familie haben. Ich bin sechsundzwanzig und will es nicht zu lange aufschieben. Du bist nicht der Richtige, um mir die Sicherheit und dauerhafte Bindung zu bieten, die ich mir wünsche.“
Seine dunklen Augen blitzten auf. „Was auch für meinen Vater zutraf. Trotzdem hat es dich nicht abgehalten, alles zu tun, um dir einen Anteil von seinem Vermögen zu sichern.“
Emma entzog sich seinem Griff. „Es hat keinen Sinn. Ich werde nicht einmal den Atem verschwenden, es noch einmal abzustreiten, denn es wird nicht wahrer, je öfter du es behauptest!“
„Geh heute Abend mit mir zum Essen aus“, bat er sie unvermittelt.
„Wie bitte?“
„Lass uns zum Essen ausgehen“, wiederholte er. „Versuchen wir es auf die altmodische Tour. Du weißt schon, ein Date zum Essen und so weiter. Vergessen wir meinen Vater, und fangen wir Schritt für Schritt von vorne an.“
„Das ist doch verrückt, Rafaele.“
„Was ist so verrückt daran, wenn zwei Menschen zusammen essen gehen, um sich besser kennenzulernen? Immerhin müssen wir noch einige Monate unter einem Dach leben. Wäre es da nicht für alle Seiten angenehmer, wenn wir Freunde anstatt Feinde wären?“
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir jemals Freunde werden könnten.“
„Nur weil wir einen schlechten Anfang hatten. Eigentlich bin ich nicht so ein Grobian, sondern kann sogar ganz charmant sein, wenn ich will.“
Genau davor aber hatte Emma Angst. Es fiel ihr auch so schon schwer genug, einen klaren Kopf zu bewahren. Bislang hatte Rafaele den berühmten Fiorenza-Charme nur gelegentlich in einem sexy Lächeln aufblitzen lassen, das genügt hatte, ihr Herz schneller schlagen zu lassen. Kein Gedanke daran, was geschehen würde, wenn er es wirklich darauf anlegte, sie zu verführen. „Also gut“, gab sie dennoch nach, „ich gehe mit dir essen, aber nur, weil die Haushälterin heute Nachmittag freihat.“
Als Kostprobe schenkte er ihr ein gewinnendes, jungenhaftes Lächeln, das ihr den Atem raubte. „He, du weißt wirklich, wie man das Ego eines Mannes vernichtet.“
Ihre Mundwinkel zuckten. „Wobei dein Ego bestimmt vom Weltraum aus zu sehen ist.“
„Wie es scheint, habe ich ein Stück harte Arbeit vor mir, um deine Meinung von mir zu verbessern“, entgegnete er lächelnd. „Mal sehen, was ein gutes Abendessen bewirken kann. Vorher möchte ich allerdings noch ein paar Bahnen schwimmen. Wäre dir halb neun recht?“
„Natürlich.“ Emma schwang sich aus dem Pool. Bei dem Gedanken an den Abend hatte sie jetzt schon Schmetterlinge im Bauch. „Ich werde bis dahin fertig sein.“
Als Emma kurz vor halb neun nach unten kam, erwartete Rafaele sie bereits im Salon.
„Du siehst hinreißend aus, Emma. Absolut hinreißend.“
„Danke“, antwortete sie befangen.
„Ich dachte an ein Restaurant in der Nähe der Villa Olmo“, schlug er auf dem Weg zum Wagen vor. „Hast du sie vielleicht schon besichtigt?“
„Nein, aber ich bin einige Male daran vorbeigekommen. Ein prachtvoller Bau, nicht?“
„Die vielleicht berühmteste Villa von
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