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Heiße Sonne der Verfuehrung

Heiße Sonne der Verfuehrung

Titel: Heiße Sonne der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Liebespaar.«
    Domingo stupste seinen Captain an und bedeutete ihm durch ein Kopfnicken, ihm zu folgen. Ran musterte Lockewood einen Moment lang, dann schritt er zu seinem Ersten Maat hinüber. Sie standen mit gebeugten Köpfen zusammen.
    »Was!«, hörte Aurora und schaute zu Ransom hin. Ran fluchte, schaute zum Himmel empor und dann auf die Leiche. Domingo nickte und verschwand in den Wäldern.
    Der Warnschuss hatte auch Buckland erschreckt. Schnaufend umklammerte er seine Tasche, als er sich seinen Weg durch das Gestrüpp bahnte.
    »Du meine Güte!«, keuchte er und blieb neben Aurora stehen.
    Ohne den Blick von der Leiche abzuwenden, fragte sie ihn: »Sagt mir, was Ihr da seht, Doctor.«
    Gemeinsam starrten sie auf das übel zugerichtete Opfer hinab. »Sie ist noch nicht lange tot. So wie’s aussieht, ist sie hier gestorben«, erklärte er und richtete dann seinen erstaunten Blick zu ihr.
    »Sprecht es nicht laut aus«, flüsterte sie und begegnete Rans Blick. Danach wendete sie sich wieder Lockewood zu.
    Dieser hatte sich nicht bewegt; sein Blick war noch immer starr auf das Opfer gerichtet, und Aurora spürte die Stärke seiner Trauer. Dann schaute er sie an, und ihr stockte der Atem, so intensiv war sein Blick. Nahm er so starken Anteil an dem Tod des Mädchens, weil es sich bei ihr um eine verlorene Liebe handelte? Sie hatte keine Zeit, weiter darüber nachzudenken, denn das Gelände füllte sich sehr schnell mit Neugierigen. Ran trieb sie zum Dorf zurück. Als Lockewood sich ihnen anschließen wollte, hielt Ran ihn jedoch zurück.
    »Wir müssen sie begraben. Domingo wird jeden Moment mit einem Pferd zurückkommen.« Lockewood nickte ernst und wendete sich ab, um für sich allein zu warten. Ran blieb neben Aurora stehen, die ihre Aufmerksamkeit weiter auf die Leiche gerichtet hielt.
    »Du bist schon eine seltsame Frau, Liebes, dass du dir das anschaust«, bemerkte er voller Abscheu.
    Sie ignorierte seinen Widerwillen und schaute ihm in die Augen.
    »Ich dachte, Löwen greifen nicht an, es sei denn, sie sind fast verhungert oder sie werden provoziert.«
    »Das stimmt auch«, bestätigte Ran ihr und erkannte ihren Gedankengang. »Das Rudel lebt schon seit Jahren friedlich mit uns und den Eingeborenen zusammen.«
    »Und sie haben noch nie zuvor jemanden angegriffen?«
    »Einmal ein Lamm, glaube ich, aber sonst nichts, an das ich mich erinnern könnte.«
    »Sie hat dieses Tier nicht gereizt, Ransom.« Das klang endgültig und sicher.
    »Was sagst du da, Mädchen?« Verwirrt runzelte er die Stirn.
    »Schau dir doch ihre Beine an.« Sie zeigte darauf. »Nicht ein einziger Kratzer. Würde der Löwe nicht zuerst dort angreifen, oder ihren Rücken, um sie zu Fall zu bringen? Und die Wunde auf ihren Armen und ihrer Kehle«, sie wies mit einer Hand darauf, und er runzelte die Stirn, denn er konnte nicht verstehen, was sie meinte, »dort fließt nur wenig Blut heraus, und es gibt noch weniger davon auf dem Boden um sie herum.«
    Seine Gesichtszüge spannten sich an. »Sie war also schon tot, bevor der Löwe sie berührt hat«, folgerte er daraus.
    »Ja«, bestätigte Aurora ihm leise. »Gerade gestorben, denn ein Löwe würde nur eine kürzlich verendete Beute anrühren.«
    »Oh, mein Gott!« Ran fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und traf auf ihren Blick. Mord also.

33
    In den Stunden des schwindenden Tageslichtes befragten Ran und Domingo so gut wie jede Menschenseele, die die Insel bewohnte. Sie fanden jedoch nur wenig heraus. Helena war eine Einzelgängerin gewesen, wie Ran nach und nach erfuhr. Hinter seinem Schreibtisch sitzend spielte er mit einem kleinen Messer, und Aurora, die am anderen Ende des Raumes auf einem Sofa saß, beobachtete, wie er das Messer über seine Knöchel und um seine Finger herumlaufen ließ, als ob es lebendig wäre. Das Lampenlicht ließ das Silber funkeln und hielt sie in Bann.
    »Warum befragt Ihr mich so? Habe ich Euch auch nur ein einziges Mal in den zwei Jahren einen Grund gegeben, mir zu misstrauen?«, brüllte Lougière und sprang auf seine Füße. Das erschreckte Aurora, und sie schaute auf. »Ich sage Euch doch, dass ich nicht der einzige Mann auf dieser Insel bin, der bei Helena gelegen hat.«
    »Trotzdem geht aber das Gerücht, dass sie in dich verliebt war.« Auf Lougières Gesicht zeichnete sich Erschütterung ab, er erholte sich jedoch schnell wieder.
    »Sie ist von einem wilden Tier angegriffen worden, verdammt noch mal!«
    »Ich will ja nicht dir die Schuld daran

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