Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiße Sonne der Verfuehrung

Heiße Sonne der Verfuehrung

Titel: Heiße Sonne der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
Vom Netzwerk:
dalag. Ihre Haut hatte einen gelben Schimmer. »Ich könnte die Magenverstimmung und den Schmerz lindern.«
    Bucklands Stirn zog sich in Falten. »Was lässt Euch glauben, dass es Gift ist?«
    Aurora schaute zur Seite und biss sich auf die Lippe. Sie griff nach seiner Hand, nahm sich einen einzelnen Finger davon und führte diesen an den glatten Stein, der mitten auf ihrem Ring saß.
    Bucklands Augen weiteten sich. »Der ist ja nicht nur warm, sondern regelrecht heiß.«
    »Er warnt mich, dass ich mich vor Gift in acht nehmen soll«, erklärte sie ihm. »Und nun geht nach Hause, Doctor.« Sie komplimentierte ihn zur Tür, noch bevor er irgendwelche Fragen stellen konnte. »Ich werde bei ihr bleiben.« Aurora gähnte, und in ihren Augen standen Tränen.
    Bucklands Lippen formten sich zu einem zärtlichen Lächeln. »Ihr seht aus, als würdet ihr gleich im Stehen einschlafen, Lady.« Er tätschelte ihre Hand. »Schickt nach mir, wenn es irgendeine Veränderung gibt.«
     
    Pläne brachen in sich zusammen sowie Jahre des Wartens, der heimlichen Botschaften und gesichtslosen Kuriere, durch die die finanziellen Mittel des Königs arg geschröpft worden waren. Und die Schuld dafür würde man einem Treuen in die Schuhe schieben. Die kaiserliche Blutlinie musste ausgelöscht werden, es durfte kein Anspruch auf den Thron mehr bestehen, keine Bedrohung mehr für den regierenden König und seine Braut.
     
    Ran saß auf dem Fußende von Dahreins Bett. Der Junge schien sich nicht unwohl zu fühlen angesichts des späten Besuches oder Rans Sitzposition, wenn beide auch wussten, dass er bisher nur sehr wenig Zeit im Zimmer des Jungen verbracht hatte. Dieses sah ganz so aus, wie es zu einem Jungen in Dahreins Alter passte: eine kleine Truhe voller geheimer Schätze, Muscheln und seltsame kleine, vom Meer geglättete Stücke Glas, die das Fensterbrett schmückten, eine ausrangierte, an die Wand genagelte Landkarte, auf der mit dunklem Graphit ein abenteuerlicher Pfad eingezeichnet worden war. Ran lächelte, denn in Dahreins Alter hatte er das Gleiche getan.
    Die Vorhänge und die Tagesdecke sind neue Errungenschaften, erkannte Ran, genauso wie ein Schrank und ein Teppich. Es beschämte ihn, dass er sich so wenig Gedanken über die Bequemlichkeit des Jungen gemacht hatte, und er war sich ganz sicher, dass Aurora für die Einrichtungsgegenstände gesorgt hatte.
    »Sahib?« Dahrein schaute Ran an, und der lächelte, zog seine Knie auf das Bett hoch und lehnte sich mit dem Rücken gegen das Fußbrett.
    »Nenn mich doch bitte Ransom.« Er testete die Matratze. Dahreins Augen weiteten sich. »Aber nicht einmal der Bootsmann nennt Euch so!«
    »Du bist nicht der Bootsmann. Lockewood und ich sind schließlich nicht Freunde.«
    Dahrein strahlte und sank in die Bettdecken. Ein sanftes Klopfen und Aurora öffnete die Tür und schlüpfte hinein. In ihrer Hand hielt sie ein Tablett, auf dem ein Glas Ziegenmilch und eine dünne Scheibe von Léonies Zimtkuchen lag.
    »Hungrig, Dahrein?«, fragte sie in verschmitztem Flüstern, ging auf die andere Seite des Bettes und stellte das Tablett auf die Kommode.
    »Aurora«, ermahnte Ran sie, »es ist doch schon zu spät, um das noch zu essen.«
    »Ein süßes Betthupferl verschafft süße Träume, Ransom, und du bist ja schließlich auch kein heranwachsender Junge.«
    Dahreins Blick schoss zwischen den beiden hin und her, während Ransom die Stirn runzelte und Aurora ihm diesen Genuss anbot. Erfreut nahm er die Milch entgegen und trank sie halb leer, bevor er sie zur Seite stellte, um sein mitternächtliches Festessen zu genießen.
    »Hast du irgendwelche Fragen, Dahrein? Zu dem, was passiert ist?«
    Er hielt inne, die Gabel auf halbem Wege zu seinem offenen Mund, um über ihre Frage nachzudenken. »Helena war nett zu mir.« Verschmitzt erwiderte er Rans Blick. »Wie zu jedem.«
    Ran spitzte den Mund, in seinen Augen lag eine Warnung. Aurora stemmte beleidigt ihre Hände in die Hüften. Ran wagte einen Blick zu ihr hinüber, dann zuckte er verlegen mit den Schultern.
    »Aber ich glaube nicht, dass sie Mistress Rachel leiden konnte.«
    »Wie kommst du darauf?«, wollte Ran wissen.
    Dahrein hörte höflich auf zu kauen. »Helena hat sich vor dem Kochhaus mit ihr gestritten, an dem Tag, als Ihr …«
    »Fahr fort, Junge«, drängte Aurora ihn und schaute kurz zu Ran hinüber.
    Dahreins matter Blick wechselte schnell zwischen den beiden Erwachsenen hin und her. »An dem Tag, als Ihr Euch wegen Sayidda

Weitere Kostenlose Bücher