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Heiße Sonne der Verführung

Heiße Sonne der Verführung

Titel: Heiße Sonne der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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kletterte von Ransom herunter und wartete, bis auch er stand.
    Er griff nach ihr, sie schlug jedoch seine Hand weg und drängte ihn, dem Unterricht zuzuschauen. Shokai unterrichtete weiter, Dahrein hörte zu, Aurora beobachtete und Ran konzentrierte sich auf ihre Kniehose.
    »Diese da«, er wies auf die Hose, die lediglich von einem Stück Kordel zusammengehalten wurde, »ist äußerst, äußerst unschicklich.«
    »Ich weiß schon, warum ihr Engländer keinen Kilt tragt«, entgegnete sie daraufhin, seine Schelte ignorierend. »So was hier ist viel zweckmäßiger«, sie zupfte an der zu weiten Hose, »und so bequem.«
    »Das ist es nicht, was ich meine«, zischte er, sie wusste es ganz genau, die kleine Lady.
    Aurora schleuderte ihren Zopf von ihrer Schulter und gewährte ihm einen sanften Blick. »Du magst sie nur darum nicht, weil du sie nicht hochwerfen kannst, das ist alles.«
    Ran wäre fast erstickt. »Bei Gott, du bist eine ganz schön dreiste Frau!«
    »Das bin ich.«
    Dahrein hielt inne, um das sich befehdende Paar anzustarren, bis Shokai ihn mit einem einzigen Stoß gegen seine Brust zu Boden warf und ihn dann mit einem Finger drohend warnte.
    Ein Pistolenschuss zerriss jäh die Luft, dann ein weiterer, und noch bevor ein dritter Schuss erklang, schlug Ran sich schon durch den Dschungel. Er traf auf Domingo, der gerade seine Steinschlosspistole in seinen Hosenbund zurücksteckte und sich über einen Körper beugte. Neben ihm stand ein Eingeborener.
    Domingo schaute auf, als Ran sich näherte.
    »Wer ist es?«
    »Schwer zu sagen. Eine Frau jedenfalls.«
    Ran beugte sich ebenfalls vor und verzog sein Gesicht. »Allmächtiger Gott!« Die Leiche war übel zugerichtet, die Haut von Hals und Armen in Stücken abgezogen, und ein großes Stück Fleisch war aus ihrer Seite herausgerissen und brachte ihre Rippenknochen zum Vorschein, Organe quollen heraus. Klauen, erkannte Ran.
    Sein Blick schoss zu Domingo hinüber. »Ein Löwe?«
    »Po-tahd glaubt es jedenfalls.« Domingo neigte seinen Kopf in Richtung des Eingeborenen, der bewegungslos dastand, einen Speer umklammernd. Die Eingeborenen verehrten die Tiere als Götter und brachten sogar Junge in Kanus von den entlegenen Inseln herüber.
    Aurora kam hinter Ran an und atmete tief ein. Sofort zog er sie von dem grausigen Anblick fort.
    Sie wand sich frei. »Ich bin in Ordnung«, sagte sie bestimmt und schritt stirnrunzelnd einen Schritt näher.
    Dahrein betrat mit Shokai an seiner Seite die Lichtung. Beim Rascheln der Blätter drehte Aurora sich um. »Nein, geht zu eurem Unterricht zurück«, befahl sie ihnen, und als Dahrein Anstalten machte, sich ihr zu widersetzen, fügte sie entschiedener hinzu: »Widersprich mir nicht, Dahrein, bitte.«
    Der Junge riskierte einen schnellen Blick und ging dann mit Shokai wieder fort.
    »Er hat schon Schlimmeres gesehen, Aurora.«
    Sie begegnete seinem Blick. »Er ist noch ein Kind, Ransom, und ich möchte seine Erinnerungen gerne glücklich und angenehm halten, bis er zu einem Mann herangewachsen sein wird.«
    »Erinnere mich bitte daran, dir von seiner Vergangenheit zu erzählen«, sagte Ran traurig.
    »Ich will lediglich, dass ihm dieser«, sie schaute auf die Leiche, »Albtraum erspart bleibt.«
    Ran ließ die Angelegenheit auf sich beruhen und konzentrierte sich auf das Opfer. Er musste jedoch seine Fäuste zusammenballen, um sich davon abzuhalten, Aurora zurückzuziehen, als sie sich hinkniete und ein abgerissenes Stück vom Rock der Leiche zwischen ihren Fingerspitzen rieb. Sie erhob ihren Blick zu Ransom, bevor sie ihn wieder der Frau zuwendete.
    Irgendetwas stimmte nicht, und sie spürte das ebenfalls, da war er sich sicher.
    »Sie kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    »Ja«, stimmte Ran ihr zu, jetzt, wo sie es erwähnte. Sein Blick glitt über den zerrissenen Rock, er konnte ihn jedoch nicht einordnen. »Guter Gott, Rachel?«
    »Nein, nein«, versicherte Aurora ihm. »Diese Frau hier ist kleiner.«
    »Es ist Helena«, kam es in einem leisen Flüstern.
    Aurora sprang auf ihre Füße.
    Connor Lockewood stand ein paar Fuß von ihnen entfernt, seinen Blick auf die tote Frau gerichtet. Mit einem bedauernden Blick schritt er näher.
    »Wenn du sie kennst, Mann, dann sprich lauter«, forderte Ran ihn auf und beobachtete dabei sein Gesicht.
    »Ich nicht. Aber Markus kannte sie«, erklärte er, wobei die Worte ihm schwer auf der Zunge lasteten. Er erhob seinen Blick und schaute zunächst Aurora, dann Ransom an. »Sie waren ein

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