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Heiße Tage auf Hawaii

Heiße Tage auf Hawaii

Titel: Heiße Tage auf Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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weit angesehen, daß Sie daraus Schlüsse ziehen können.«
    Bicknell schüttelte den Kopf. »Es war nur ein Brief, und ich habe ihn nicht gelesen, weil dafür einfach keine Zeit war.«
    »Dann müssen wir etwas anderes ausprobieren«, grübelte ich.
    Bicknell begann seine Kinnlade zu massieren, wobei die Knochen seiner Finger sich so scharf unter der Haut abzeichneten, daß die Hand sehr kraftvoll aussah.
    »Wenn ich Mitsui mit absoluter Gewißheit als das Mädchen identifizieren würde, das ich gesehen habe, dann könnte man mir einen Irrtum höchstens dadurch nachweisen, daß man die wirkliche Mörderin vorführt, wer immer sie auch sein mag«, meinte er leise.
    »Geben Sie sich nur keinen Illusionen hin«, warnte ich ihn. »Jeder nur halbwegs gute Anwalt würde Ihre Aussage in kleinste Stücke zerrupfen.«
    »Der Ansicht bin ich nicht, Lam.«
    »Wollen Sie es versuchen?« fragte ich.
    »Sind Sie ein guter Anwalt?« fragte er sarkastisch.
    »Gut genug, um Ihre Geschichte zu zerrupfen.«
    »Also dann versuchen Sie es«, forderte er mich heraus. »Ich habe soeben den Zeugenstand betreten und ausgesagt, ich hätte die Beine eines nackten Mädchens gesehen. Ich bin mir jetzt völlig sicher, daß sie nackt war und keinen Badeanzug trug. Die Haut, die ich sah, war definitiv von Natur aus braun.«
    Er überdachte seine Worte noch einmal, nickte dann befriedigt und sagte: »Jetzt können Sie mich ins Kreuzverhör nehmen.«
    »Es ist Ihnen doch klar, Mr. Bicknell, daß durch das Auftauchen
    der Mordwaffe in der Wohnung von Miriam Woodford der Verdacht zunächst auf die drei Frauen fällt, die zu dieser Wohnung Zugang hatten? Miriam Woodford, Norma Radcliff und das Hausmädchen Mitsui.«
    »Natürlich«, antwortete er. »Das ist mir durchaus klar.«
    »Der Verdacht gegen Norma Radcliff ist bereits hinfällig geworden, da sie für die Zeit des Mordes ein Alibi nachweisen kann«, sagte ich.
    »Es waren auch bestimmt nicht Beine und Hüften von Norma Radcliff, die ich gesehen habe.«
    »Sie haben kein Interesse an Mitsui?«
    »Gewiß nicht.«
    »Auch nichts gegen sie?«
    »Aber keineswegs.«
    »Sie sind nicht mit ihr befreundet?«
    »Aber nein! Schließlich...«
    »Aber mit Miriam Woodford sind Sie befreundet?«
    »Sie heiratete meinen Partner. Ich kannte sie schon, als sie noch seine Ehefrau war, und nach den Bestimmungen des Testamentes bin ich für einige Jahre Treuhänder ihres Vermögens.«
    »Sind Sie an ihr interessiert?«
    »Nur in der Weise, die ich erwähnt habe.«
    »Ihr Interesse geht doch aber immerhin so weit, daß Sie Detektive damit beauftragt haben, hierherzukommen und sie zu beschützen.«
    »Als Treuhänder ihres Vermögens.«
    »Werden Sie dieses Vermögen mit den Unkosten belasten?«
    »Nun, das gerade nicht.«
    »Dann bezahlen Sie selbst also die Unkosten?«
    »Ja.«
    »Als Privatmann?«
    »Ja.«
    »Dann sind Sie an ihr auch als Privatperson interessiert.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Haben Sie ihr je einen Heiratsantrag gemacht?«
    Er wurde blutrot und fuhr mich wütend an: »Verdammt noch mal, Lam, Sie sind ein impertinenter Bursche. Ich muß Sie ja nicht beschäftigen, schließlich gibt es noch andere Privatdetektive, die...«
    »Es ist nicht Mr. Lam, der zu Ihnen spricht, sondern der Verteidiger von Mitsui, der Sie ins Kreuzverhör nimmt«, sagte ich besänftigend. »Beantworten Sie die Frage.«
    »Diese Frage muß ich nicht beantworten«, sagte er bissig, das Gesicht vor Ärger oder Verlegenheit gerötet.
    Ich grinste nur und sagte: »Also lassen wir das. Ich bin nicht länger der Verteidiger, sondern wieder Ihr Detektiv. Ich hoffe aber, Sie haben meinen Standpunkt klar erkannt. Ihre Identifizierung kommt ziemlich spät. Nach ihrer ersten Aussage, die auf dem Polizeipräsidium schriftlich fixiert und von Ihnen unterschrieben wurde, konnten Sie das Mädchen nicht deutlich genug sehen, um sie zu erkennen. Sie konnten nicht einmal feststellen, ob sie einen Badeanzug trug.«
    Bicknell rutschte nervös auf seinem Stuhl hin und her.
    In diesem Augenblick wurde kräftig an die Tür gepocht.
    Bertha sah mich an.
    »Wer, zum Teufel, ist das?« fragte Bicknell.
    Es klopfte erneut, diesmal sehr energisch.
    »Dem Ton des Klopfens nach kann es nur die Polizei sein«, sagte ich, stand auf und öffnete die Tür.
    Hulamoki und sein Untergebener Daley standen draußen.
    »Na, das ist prächtig, daß man Sie alle gleich beieinander hat«, sagte Hulamoki, der unaufgefordert eintrat. »Sie unterhalten sich

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