Heiße Tage, geile Nächte - Caprice: Erotikserie (German Edition)
Gefühlsregungen spiegelte Teeks Mimik wider: Unglauben, Wut, Traurigkeit … Liebe.
Mike hingegen war eher ängstlich, zurückhaltend. Aber er sah nicht weniger angeschlagen aus als der Rapper. Seine Augen waren ebenfalls gerötet, und rasiert hatte er sich auch nicht.
Sophie schaute einfach nur schweigend zu und war gespannt, was passierte.
»Wieso bist du hier, Mike?« Teek drängte den Leibwächter gegen die Wand. Mike wirkte keinesfalls schwach. Unter seinem engen Shirt zeichneten sich kraftvolle Muskelpakete ab. Sollten die beiden aneinandergeraten, wüsste Sophie nicht, wer den Kürzeren ziehen würde.
Teek schnaubte. »Wolltest du eben wieder zur Zeitung?«
Vehement schüttelte Mike den Kopf. »Ich wollte zu dir.«
»Wieso jetzt? Wieso hier?« Mac Teeks Stimme wurde immer lauter, seine Hände ballten sich zu Fäusten.
»Ich …« Mikes Stimme brach und eine Träne lief über seine Wange. »Ich schleiche schon die halbe Woche hinter dir her und hab immer versucht, dich allein zu erwischen. Und jetzt … Ich hab euer Gespräch belauscht und … ich bin so glücklich, dass du dich nicht an mir rächen möchtest und … mich vermisst.«
»Verdammt, Mann!« Teek wirbelte Mike herum, drückte ihn gegen den Container und holte mit dem Arm aus.
Sophie hielt die Luft an und wich einen Schritt zurück. Sie wollte nicht in eine Schlägerei geraten.
Aber Teek traf nicht Mike, sondern die Tonne. Es schepperte, und eine Delle blieb im Metall zurück. Dafür lief Blut über Teeks Knöchel. Der schien es nicht mal zu bemerken.
»Ich hab dich so vermisst, Mann!« Er riss Mike in seine Arme und küsste ihn heftig.
Mike erwiderte die Küsse ebenso stürmisch, umarmte Teek und begann so sehr zu schluchzen, dass der Rapper die Küsse unterbrach.
Oh mein Gott, das hielt sie nicht aus. Den beiden gestandenen Männern beim Weinen zuzusehen, war zu viel für Sophies marodes Herz.
»Ich wollte wirklich erst Rache«, sagte Mike mit erstickter Stimme, »aber als es aus war, als ich feige weglief … Du hast mir so gefehlt! Da hab ich erst bemerkt, dass ich mich in dich verliebt hatte.«
»Du hast … was?« Teek riss die Augen auf.
»Verliebt«, flüsterte Mike und fuhr zärtlich über Teeks Gesicht. »Ich war so dumm. Ich wollte nur, dass du zu deinen Gefühlen stehst, dich nicht hinter einer Fassade versteckst. Ich war auch so eifersüchtig auf deine Frau, obwohl ich wusste, dass du sie nie angerührt hast.«
»Wieso bist du zur Zeitung gegangen?«
»Ich hab überreagiert, weil ich egoistisch war und dich nur für mich allein wollte. Niemals hatte ich mit solchen Konsequenzen gerechnet. Ich hab nicht nachgedacht, sondern nur noch rotgesehen, weil du weiterhin diese Show abgezogen und mich in der Öffentlichkeit total ignoriert hast. Bitte verzeih mir.«
»Nur wenn du wieder bei mir einziehst«, erwiderte Teek. Seine Augen strahlten.
»Sofort«, antwortete Mike, worauf sich die beiden halb auffraßen, so wild waren ihre Küsse. Sophie befürchtete, dass sie jeden Moment übereinander herfielen. Auch wenn sie das zu gern miterlebt hätte, beschloss sie, die Turteltauben allein zu lassen. Die beiden bemerkten sie ohnehin nicht. Erleichtert, dass der Rapper ihr nichts nachtrug und die Sache für die Männer mit einem Happy End ausgegangen war, machte sie sich auf zu Philipp.
Philipp saß hinter dem Schreibtisch und schaute aus dem Panoramafenster, das die gesamte Außenwand einnahm. Sein Büro befand sich im zweiten Stock eines verglasten Hochhauses, auf dessen gesamter Etage sich die Redaktion der X-PRESS befand.
Dunkle Wolken hingen über der Stadt. Die Menschen, die unter ihm auf der Straße vorbeiliefen, trugen zusammengefaltete Schirme. Der Wetterbericht hatte Regen gemeldet.
Was für ein beschissener Sommer.
Seufzend wandte er sich seinem Computer zu. Auf dem Monitor leuchtete ihm der Top-Artikel der BLITZ entgegen: Schwulenfeindlicher Rapper beim Sex mit seinem Bodyguard erwischt.
Sophie, dieses Miststück, hatte tatsächlich ihre Topstory bekommen, und was hatte er für seinen Chef gehabt? Einen Artikel über die Ausstellung eines französischen Malers. Mann, war sein Chef sauer gewesen.
Philipp überflog den Bericht bereits zum dritten Mal, da er sich nicht auf seine Arbeit konzentrieren konnte. Seit Tagen dachte er darüber nach, wie er es Sophie heimzahlen konnte. Wie er sie einschätzte, würde sie ihn von nun an laufend mit den Fotos erpressen. Er war geliefert. Schon bald würde er sein Luxusbüro
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